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Guter Sex Ohne Stress

Guter Sex Ohne Stress

Titel: Guter Sex Ohne Stress Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Thiele
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einen Orgasmus bekommen, fühlen sich 40 Prozent beider Geschlechter außerordentlich befriedigt durch den gemeinsamen Verkehr. Ein großer Kondom-Hersteller befragte 26 000 Männer und Frauen in 26 Ländern, wie zufrieden sie mit der Qualität ihrer Orgasmen seien. Mit knapp 70 Prozent schnitten die deutschen Frauen und Männer gleichermaßen gut ab. Und für die restlichen 30 Prozent könnte die Forderung nach einem »Internationalen Tag des Orgasmus« eine von vielen Ideen sein.
    Wer noch mehr über das prickelnde Gefühl und den Mythos des gemeinsamen Kommens erfahren möchte, wird im Kapitel »Orgasmusstörung der Frau« fündig.
    … sich selbst entdecken
    Würde man die fleißigen Aufklärer beim »Tag des Orgasmus« in Esperantina oder Sexualwissenschaftler irgendwo sonst auf dem Rest der Welt befragen, wie Frauen oder Männer am einfachsten den Orgasmus erlernen, üben und genießen?
    Die Antwort hieße sicher nahezu einstimmig: Selbstbefriedigung.
    Obwohl in Deutschland 90 Prozent der Männer und 86 Prozent der Frauen regelmäßig ihren Solo-Sex genießen, gilt das Tabu der Selbstbefriedigung noch lange nicht als vollständig gebrochen. Auch wenn sich die Menschen heute bezüglich der partnerschaftlichen Sexualität sehr offen geben, decken sie die Selbstbefriedigung häufig schamhaft zu. Kein Wunder, denn alte Vorurteile spuken weiter in den Köpfen. Gilt doch die Masturbation (lateinisch: mas = männlich, turbare = heftig bewegen) in vielen Religionen immer noch als Sünde. Und es ist noch gar nicht so lange her, dass die Selbstbefriedigung nicht nur als Sünde, sondern auch als krankmachendes oder gar todbringendes Übel verdammt wurde.
    Diese Ansichten waren sowohl beim einfachen Volk als auch unter Gelehrten weit verbreitet.
    Insbesondere glaubte man, führe die Masturbation zu Geisteskrankheiten. Um Menschen von diesem Schreckgespenst zu heilen, verordneten Ärzte bis zur Wende vom 19. in das 20. Jahrhundert strikte Enthaltsamkeit durch Überwachung und, wenn nötig, die Fixierung der Hände an. Zusätzlich sollten die »Kranken« eine leichte Diät mit viel Milch, wenig Fleisch und Trinken von Mineralwasser einhalten. Außerdem galten Waschungen der Genitalien und Einspritzen von eiskaltem Wasser als wirksame Methoden, das Leiden in Schach zu halten. Durch den medizinischen Fortschritt im Deutschland des 19. Jahrhunderts tat sich aber auch ein ganz schlimmes Kapitel der Sexualgeschichte auf – die chirurgische »Behandlung« der »Masturbationskranken«. So kam den Ärzten neben den Pastoren und Lehrern eine bedeutende Rolle bei der Bekämpfung der Masturbation zu. Als anerkanntes Verfahren zur Verhinderung der Selbststimulation bei Knaben galt die Entfernung der Vorhaut. Weitaus schlimmer traf es die Mädchen. Die Behandlung hieß Beschneidung. Und hinter diesem nüchternen Wort steckt nichts anderes als die weibliche Genitalverstümmelung – eine fatale Praktik, die teilweise auch heute noch Frauen, vor allem in der Dritten Welt, ihre sexuelle Selbstbestimmung raubt.
    Traurige Berühmtheit erlangte der 1825 publizierte Fall des kleinen Mädchens Adelheid in einer seriösen Fachzeitschrift für Ärzte unter dem Titel: »Heilung eines vieljährigen Blödsinnes, durch Ausrottung der Clitoris«. Anfangs »behandelte« man das »geisteskranke« Kind erfolglos mit einem Glüheisen am Kopf, übergoss es mit kaltem Wasser, verabreichte ihm Brechmittel, Kampfer sowie Digitalis. Als das Mädchen die Masturbation trotzdem nicht aufgeben wollte, entnahm der Arzt ihr schließlich die Klitoris. Die Therapie bewerteten sowohl der Chirurg als auch die gutbürgerlichen Eltern als überaus erfolgreich für die Menschwerdung, da Adelheid danach unter anderem lesen und Klavier spielen lernte sowie Angst vor Strafen zeigte.
    Sigmund Freud erfand im 20. Jahrhundert mit der Psychoanalyse eine unblutige Methode zur Behandlung von »Sexualleiden« und setzte damit zumindest in Europa den menschenunwürdigen »Behandlungen« zur Bekämpfung der Mas-
turbation ein Ende. Bis in die 70er Jahre hinein galt die Selbstbefriedigung zwar nur noch vereinzelt als krankmachend, aber doch weiterhin als unerwünschte Triebbefriedigung und unreife Form der Sexualität. Heute definieren Wissenschaftler die Masturbation als eine eigene Spielart der Sexualität, welche gleichberechtigt zur Sexualität in der Partnerschaft existiert.
    Früh übt sich
    Die ungerichtete Selbsterkundung beginnt bei beiden Geschlechtern bereits im

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