Guter Sex Ohne Stress
eigene Sexualität entdecken! Ein paar Wochen später erhalte ich von ihr einen Anruf. Ich kann die Freude in ihrer Stimme hören: »Ich weiß jetzt, was ein Orgasmus ist. Als es das erste Mal bei der Masturbation klappte, musste ich richtig lachen. So befreit war ich. Und das Beste: Das tolle Gefühl kannte ich vom Sex mit Mario!«
Apropos praktische Tipps für die weibliche Masturbation: Es gibt kein »Kochrezept«. Die meisten Frauen stimulieren mit den Fingern ihre Klitoris. Ob rubbeln, kreisen, kneten, schnell, langsam, sanft oder fest, oder, oder, oder – jede muss es für sich selbst herausfinden. Viele Frauen benutzen heutzutage auch gern einen Vibrator zur zusätzlichen Steigerung der Lust. Einige stimulieren die Klitoris auch indirekt durch das Aneinanderreiben der Oberschenkel, durch das Reiben an einem Kissen oder an der Matratze. Die Technik ist absolut zweitrangig. Wichtig ist nur der Genuss!
Genuss hin oder her – den kann ich doch auch beim Sex mit dem Partner haben, sagt jetzt manch einer vielleicht. Richtig! Wer in seiner sexuellen Beziehung auch ohne Masturbation völlig glücklich ist, soll sich nach dem Lesen des Buches nicht »zwangsbefriedigen«. Schade wäre nur, wenn jemand die Chance verpasst, sich sexuell selbst kennenzulernen und damit auch der partnerschaftlichen Sexualität Entspannung zu verleihen. Anfangs ist es vielen Menschen ihrem Partner gegenüber peinlich, zu ihrer Selbstbefriedigung zu stehen. Manchmal löst die Masturbation auch ganz schöne Eifersüchteleien aus, wieso der andere den Sex mit sich selbst scheinbar vorzieht. Dabei gibt es nichts Schöneres als Sex mit einer Person, die ihren Körper kennt und liebt. In einer Partnerschaft lohnt sich deshalb ein offenes Gespräch, wie man es mit der Masturbation handhaben will. Jeder sollte prinzipiell für die eigene Intimität einen ungestörten Rückzugsraum haben. Manche Paare bauen die Masturbation auch in die gemeinsame Sexualität ein. Die Grenzen des anderen zu respektieren ist bei der Selbstbefriedigung besonders wichtig. Wer für sich sein will, will für sich sein. Und ob man dem anderen dabei Gesellschaft leisten möchte, bleibt ebenfalls die eigene Entscheidung.
Manche Menschen befürchten, dass man sich bei zu viel Offenheit auch in die Masturbation hineinsteigern könne. Dem ist nicht so! Ob jemand süchtig nach Selbstbefriedigung wird, hängt eher von anderen Faktoren wie zum Beispiel mangelndes Selbstwertgefühl, spezielle nicht gelebte sexuelle Phantasien oder versteckte Depression ab. Von einer Sucht spricht man erst dann, wenn jemand so wie Marcel berichtet. »Ich kann an nichts anderes mehr denken als an Sex und mache es mir bis zu viermal am Tag selbst. Hauptsache ich bin befriedigt! Selbst beim Arbeiten geh ich manchmal auf Toilette, um es mir zu besorgen. Mein Chef hat mich schon angesprochen, dass ich so oft Pausen mache. Auch mein Privatleben stört die Selbstbefriedigung total. Ich hab immer Angst, dass mich meine Frau dabei erwischt. Gibt es da nicht irgendein Medikament, was mir hilft? Ich will doch nur ein normales Leben!« Die Tatsache allein, viermal oder öfter am Tag zu masturbieren, macht noch keine Sucht, sondern erst der Leidensdruck, der dadurch entsteht. Und Letzteres trifft bei Marcel ja ganz ausgeprägt zu. Die Selbstbefriedigung ist bei ihm zu einem quälenden Drang geworden. Da hilft nur professionelle therapeutische Hilfe. Zusätzlich können die Betroffenen tatsächlich mit Tabletten oder Spritzen ihren Sexualtrieb hemmen und sich damit deutlich Erleichterung verschaffen. Die Therapie sollte aber gut überlegt sein, denn manche Medikamente schränken auch das allgemeine Wohlbefinden und die Fruchtbarkeit stark ein.
Als Fazit gilt: Masturbation kann eine genussvolle Sexualität mit sich selbst sein. Voraussetzung ist, dass die Selbstbefriedigung mit dem eigenen körperlichen und seelischen Wohlbefinden als auch mit dem des Partners oder anderen (un-)freiwillig beteiligten Personen in Einklang steht.
… Sex mit (allen) Sinn(en)
Egal, ob eine handfeste Beziehungskrise wie bei Kathrin und Daniel oder einfach nur sexuelle Flaute im Bett vorliegt – Sex mit allen Sinnen auszuprobieren lohnt sich für jeden.
Die beste Voraussetzung für die gemeinsame erotische Entdeckungstour ist eine Mischung aus Liebe, Neugier, Offenheit, Ehrlichkeit und gegenseitigem Vertrauen.
Kathrin brauchte drei Wochen, um den Vertrauensbruch ihres Mannes zu verdauen.
Als die beiden wieder zur Therapie
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