Guter Sex Ohne Stress
anstrengenden Lehrstunde gerät, genügen auch schon 15 bis 20 Minuten. Idealerweise nehmen sich die Partner zweimal pro Woche füreinander Zeit, ohne dass das Telefon klingelt, die Kinder rufen oder die Schwiegermutter gleich vorbeikommt. Kopf frei für neue sinnliche Erfahrungen! Jetzt dürfen Frau und Mann ihre Körper von oben bis unten liebevoll erkunden. Natürlich schafft man das nicht in 20 Minuten. Deshalb hat es sich bewährt, sich von Mal zu Mal über »ungefährliche« Regionen wie Rücken, Arme oder Beine an »gefährliche« Regionen wie Brüste, Scheide oder Penis heranzutasten. Allerdings sollte die rote Lampe immer bei beiden aus sein, bevor man sich an eine neue Körperregion wagt. Es kann natürlich passieren, dass sich »da unten« etwas regt. Wenn der Mann zum Beispiel eine Erektion bekommt, kann man es als Kompliment betrachten, aber es bedeutet nicht den Auftakt für mehr. Bei Schritt 2 geht es einerseits um das gegenseitige Erkunden der »intimen Landkarte« und andererseits um das bewusste Erleben von unterschiedlichen Berührungen beim Geben und Annehmen. Das gelingt am besten wechselseitig. Der eine Partner ist der Masseur (Gebende) und der andere lässt sich massieren (Annehmende). Es gibt zwei unterschiedliche Varianten bei der Massage – zuerst führt der Nehmende »Regie« und dann der Gebende. Das heißt, jeder wird zweimal massiert. Einmal nach seinen eigenen Vorstellungen und das andere Mal nach den Vorstellungen des Partners. Der Annehmende darf sich ohne schlechtes Gewissen vollends den Berührungen hingeben und sollte dabei ganz bewusst nicht den Gebenden berühren. Das fällt vielen gar nicht so leicht, da sie darauf geeicht sind, dem Partner »gerechterweise« immer etwas zurückgeben zu wollen. Bevor man die Rollen tauscht, sollte sich das Paar etwas Zeit zum Nachruhen und zum Austauschen von Gedanken gönnen. Wenn man viel Zeit hat, kann man eine Stunde pausieren oder man macht an einem anderen Tag damit weiter.
Variante 1: Der Partner, der massiert wird, führt Regie. Er bestimmt genau, was, wie und wie lange massiert werden soll. Und vor allem, Finger weg vom gebenden Partner. Man kann den Partner mit Worten führen oder ihn im wahrsten Sinne des Wortes an die Hand nehmen. Das ist eine prima Gelegenheit, den intimen Wortschatz einem Tauglichkeitstest zu unterziehen. Gehen einem die Worte leicht über die Lippen? Versteht einen der Partner auch richtig? Und falls mal etwas wortwörtlich danebengeht? Kein Problem, die Massage gerät ja schließlich nicht zum erotischen Killer. Humor gehört dazu! Besonders toll ist es, wenn man den Partner den Körper ganz genau erkunden lässt. Am besten gelingt es mit langsamen, sanften Handbewegungen auf der Haut. Der Druck sollte dabei so variiert werden, dass es zu einem wohligen Gefühl kommt. Prinzipiell sollte der Partner alles so berühren, wie es der annehmende Partner wünscht und ihm sagt. Ausgenommen natürlich, es ist dem gebenden Partner zuwider. Der Gebende sollte sich auch nicht scheuen, genau zu fragen, wie es der andere meint. Es soll keine Rate- oder Vorführeffektstunde werden, dass man mal wieder etwas nicht richtig verstanden hat und sich tapsig anstellt. Dann sollte man auf jeden Fall um genauere Instruktionen bitten.
Variante 2: Der Partner, der massiert, führt Regie. Er sollte nur zu seinem eigenen Vergnügen massieren. Er bestimmt, wo, wie und wie lange er den Partner berühren möchte. Derjenige, der massiert wird, sollte alles, was der Partner ihm gibt, auf sich wirken lassen. Selbstverständlich darf er den Partner bitten, etwas anderes zu machen oder aufzuhören, wenn ihm etwas unangenehm ist. Die Sache mit dem »eigenen Vergnügen« für den Partner, der massiert, kann auch beim Partner, der bekommt, Aha-Effekte auslösen. Der andere berührt mich also tatsächlich gern auf diese Art und Weise und nicht nur, um mir einen Gefallen zu tun. Und auch für den gebenden Partner ist es spannend, sich mal ganz und gar auf das eigene Gespür zu verlassen, wo einen die Hände und die Sinne hinführen, wenn man nicht der Erfüllungsgehilfe des anderen sein soll, damit er »abgeht«. Den anderen für die eigene Sinnlichkeit zu erforschen bringt oft für beide wohliges Neuland mit sich.
Diese Art der intimen Erkundungstour in verteilten Rollen kann man spielerisch für alle intimen Spielarten anwenden: von sanfter Entspannung, über erregende Stimulation bis hin zu den Stellungen und Bewegungen beim
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