Guter Sex Ohne Stress
Kindesalter. In Ultraschalluntersuchungen konnten Ärzte nachweisen, dass männliche Babys sogar schon im Mutterleib Erektionen bekommen und mit ihrem Penis spielen. Und wer sich mit Kindern auskennt, hat sicher auch eine der vielen Situationen vor Augen, in denen sich kleine Jungen oder Mädchen gedankenverloren mit ihren Genitalien beschäftigen. Manche Eltern oder Erzieher befürchten auch heute noch eine zu frühe Übersexualisierung durch die genitale Stimulation – ein Phänomen, was nicht zuletzt durch die teilweise überspitzten medialen Berichte von sexuellem Missbrauch weiter geschürt wird.
Als Folge scheint sich eine neue Welle von Prüderie und unreflektierten Verboten von Kinder- und Jugendsexualität breitzumachen. Ein Schritt in die falsche Richtung, wenn man bedenkt, dass möglichst frühe und korrekte Sexualaufklärung für die Entwicklung als auch für den Schutz von Kindern unerlässlich ist. Neben dem altersgerechten Erläutern der körperlichen Funktionen steht das Vermitteln des Respekts vor der Intimität aller Menschen im Vordergrund – dazu gehört auch das Nein-Sagen, wenn jemand die intimen Grenzen eines anderen überschreiten will. Denn jeder Mensch hat seine persönliche intime Schutzzone.
Der spielerische Umgang mit der genitalen Selbsterkundung im Kindesalter ist Teil des Bauplans der Natur. Dadurch lernen wir Menschen bereits in einem frühen Entwicklungsstadium, wie wir uns selbst stimulieren können, um genussvolle Gefühle zu erzeugen. Kein geringeres Ergebnis als das Knüpfen von lebenslangen Verbindungen zwischen den Nervenzellen des wachsenden Gehirns steht auf dem Spiel. Heute weiß man, dass das Volksmundgleichnis »im Kopf verbogen« tatsächlich eine Entsprechung im Nervengewebe hat. Wie wir später einmal sexuell empfinden, wird durch die Erlebnisse im frühen Kindes- und Jugendalter in die Zellen des Gehirns regelrecht eingemeißelt.
Wer als Erwachsener keine oder nur geringe Erfahrungen mit der sexuellen Selbstwahrnehmung gesammelt hat, dem hilft das Erlernen der Selbstbefriedigung, um komplexe Aktivitäten im Gehirn in Gang zu setzen. Je öfter man die positive Empfindung übt, desto mehr Verbindungen bilden sich zwischen den entsprechenden Nervenzellen aus. Man kann sich das übertragen als Trampelpfad über eine vorher unbetretene Wiese vorstellen – am Anfang ist der Weg noch ungewohnt und beschwerlich, aber nach einer Weile findet man ihn fast mit geschlossenen Augen.
Die Lust am eigenen Leib
Männer erkunden ungleich einfacher »den Weg« als Frauen. Schließlich macht es Jungs neugierig, wenn sich in der Hose etwas regt. Da entdecken sie ganz schnell, wie man mit dem »Etwas« ein schönes Gefühl erzeugt. Bereits im Kleinkindalter können Jungs die ersten Orgasmen erleben, natürlich ohne Samenerguss. Die meisten von ihnen masturbieren ab der Pubertät regelmäßig. Übrigens ist der Begriff für Onanieren, der ebenfalls für die Selbstbefriedigung des Mannes verwendet wird, historisch negativ belegt. Das Wort onanieren leitet sich von Onan aus dem alten Testament ab. Er unterbrach den Geschlechtsverkehr, indem er den Samen »auf den Boden fallen ließ« und ihn damit »verschwendete«. Das »Verschwenden« des Samens gilt auch heute noch in vielen Religionen als Sünde. Dabei ist der regelmäßige Samenerguss sogar gesund – zumindest für die Prostata. Je öfter die Drüse nämlich neue Flüssigkeit für das Sperma produzieren muss, desto aktiver bleibt sie und die Wahrscheinlichkeit für Prostatakrebs sinkt.
Augenzwinkernd darf den sonst so gesundheitsmuffligen Vertretern des starken Geschlechts zugestanden werden, dass sie in puncto Prostata eine gute Krebsvorsorge betreiben. Schließlich masturbieren Männer offensichtlich deutlich öfter als Frauen. In Umfragen gibt über die Hälfte von ihnen an, mindestens einmal pro Woche Hand anzulegen, während es im gleichen Zeitraum nur ein Drittel der Frauen tut. Dabei scheinen Männer pragmatisch vorzugehen. Im Kopfkino genügen den meisten von ihnen Nahaufnahmen von Busen, Po und Scheide – optisch, praktisch, gut! Und das Ganze schaffen sie auch noch in ein paar Minuten. Am häufigsten masturbieren Männer durch rhythmische Handbewegungen am Penis mit oder ohne zusätzliche Stimulation von Hoden oder After. Phantasien blühen immer wieder beim Thema Selbermachen mit dem Mund. Schätzungsweise sind nur 0,3 Prozent der Männer verrenkungskünstlerisch dazu überhaupt in der Lage.
Weitaus häufiger
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