Guter Sex Ohne Stress

steht. Statt notgedrungenem Nichtstun können sich Paare so nach Lust und Laune von Kuscheln bis sexueller Hingabe lieben. Und noch etwas: Das intensive Wahrnehmen von Berührungen im Alltag, mögen sie auch noch so flüchtig sein, schweißt emotional zusammen. Wann war noch mal der letzte innige Kuss?
    Verliebt, verlobt, verheiratet – Kinder?
    Von Kinderwunsch …
    Fragt man Frauen und Männer nach dem Sinn von Sex, fällt den meisten von ihnen spontan »Kindermachen« ein. Stimmt – zumindest teilweise! Denn weder platzt unser blauer Planet vor lauter neugezeugten Erdenbürgern aus den Nähten, noch lassen die Menschen den Sex nach ein paar wenigen Zeugungsakten sein. Paare haben im Verlauf ihres Lebens viel häufiger Sex ohne Kinderwunsch als mit Kinderwunsch. Seit der Einführung moderner Verhütungsmethoden sind die Menschen die einzigen Lebewesen auf Erden, die ihre Fortpflanzung kontrollieren können oder, besser gesagt, ihre »Nicht-Fortpflanzung«. Spätestens seit den 70er Jahren wollen Paare in den westlichen Industrienationen immer weniger Nachwuchs zeugen. Schließlich hat man sich ja selbst an die kuscheligen Vorteile der drei- bis vierköpfigen Familie gewöhnt. Aber wie steht es um die Paare, bei denen das »Kinder-Wollen« allein nicht genügt? 1,4 Millionen Männer und Frauen in Deutschland wünschen sich nichts sehnlicher als ein Kind. Weder fehlt ihnen der passende Partner, noch hätten sie es nicht schon geraume Zeit probiert – nein, es klappt einfach nicht! Konnte ein Paar im Verlauf von zwei Jahren ungeschütztem Geschlechtsverkehr kein Kind bekommen, stellen Ärzte die Diagnose Unfruchtbarkeit. Aus Scham führen viele dieser Menschen immer noch ein Schattendasein. Denn trotz zunehmender medialer Aufklärung gilt es in der Öffentlichkeit nach wie vor als Makel, wenn ein Mann nicht zeugen oder eine Frau keine Kinder gebären kann. Nicht selten geben missgünstige Zeitgenossen hinter vorgehaltener Hand ihre wilden Unfruchtbarkeits-Theorien zum Besten: Eigentlich wollen die Karriere und gar keine Kinder! Die haben ein Problem im Kopf und nicht in der Hose! – Das Unwissen zu den Ursachen und zu modernen Therapien bei unerfülltem Kinderwunsch ist hoch – selbst bei den Betroffenen.
    Wer verbirgt sich hinter den 1,4 Millionen Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch? Es sind Leute wie Sie und ich! Sie sind alt oder jung, reich oder arm, Akademiker oder Menschen ohne Ausbildung. Um die Ursachen der ungewollten Kinderlosigkeit herauszufinden, sollten sich beide Partner in einer Klinik oder Praxis untersuchen lassen, die auf Fertilitätsstörungen spezialisiert ist. Früher wurde die Ursache häufig bei der Frau gesucht, heute weiß man, dass 30 bis 40 Prozent der körperlichen Störungen zu gleichen Teilen beim Mann und bei der Frau liegen. Und beim Rest sind beide nicht gesund oder es findet sich keine Ursache. Bei Frauen sind häufig die Eileiter nach Entzündungen undurchlässig verklebt oder die Eierstöcke funktionieren durch Hormonschwankungen nicht richtig. Bei Männern ist meistens die Produktion der Spermien gestört. Das kann zum Beispiel eine Folge von Hodenentzündungen sein. Aber auch Wärme von außen mögen die Samenzellen gar nicht. Wissenschaftliche Studien belegen, dass mehr als drei Stunden Sitzheizung pro Tag oder das ständige Benutzen des Laptops auf dem Schoß zu einer Verminderung der Spermaqualität führen. Für beide Geschlechter gilt: Wer dick ist, Stress hat, trinkt oder raucht, bei dem ist die Fruchtbarkeit häufig eingeschränkt. In unserer schnelllebigen Zeit wird aber auch schlichtweg vergessen, auf die biologische Uhr zu schauen oder gedacht, dass sie viel länger tickt. Heute verschieben immer mehr Menschen das Kinderkriegen auf ein unbestimmtes »Später«, weil sie sich noch nicht reif fühlen, der richtige Partner fehlt oder die Karriere erst in Schwung kommen soll. Problematisch wird es dann, wenn man bei den Gedanken an »Später« vor den natürlichen Alterungsprozessen die Augen verschließt. Bei Frauen sinkt im Erwachsenenalter mit jedem Lebensjahr die Wahrscheinlichkeit, ein Kind zu bekommen, um 4,7 Prozent. Selbst die vielen reifen Promi-Mütter können nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass eine Kinderwunsch-Behandlung ab Mitte 40 meist erfolglos bleibt. Und auch wenn die Herren der Schöpfung gern mit lebenslanger Zeugungsfähigkeit angeben, die Samenqualität wird ab 30 immer schlechter.
    Es gibt aber auch noch eine Gruppe von