Guter Sex Ohne Stress
es häufig schon zu spät und die Krankheit weit fortgeschritten. Also lieber einmal im Jahr beim Spezialisten die Hose runterlassen und Vorsorge für guten Sex und ein langes Leben treffen.
Vom Vorsorgemuffel zum
Sexmuffel
Besondere Gesundheitsmuffel beim »Hose-Runterlassen« sind die Herren. Männer wie Jakob, die von ihren Frauen zum Arzt getrieben werden, sind bei weitem keine aussterbende Spezies. Gesundheitsbewusstes Verhalten ist für das sogenannte starke Geschlecht häufig noch unmännlich. Aber gerade wenn es um die Männlichkeit geht, möchte ich an dieser Stelle den Zahn endgültig ziehen. Mit der Männlichkeit geht es ab dem 35. Lebensjahr bergab – zumindest hormonell.
Die Produktion von Testosteron hat dann nämlich ihren Zenit überschritten, und schleichend, aber sicher sinkt Jahr für Jahr der Testosteronspiegel im Blut. Normalerweise ist der Hormonabfall zu Beginn kaum spürbar. Aber bei manchen Männern fällt das Testosteron im Blut steil ab. Und nicht nur der Penis macht schlapp, sondern der ganze Kerl. Was man sonst landläufig als Wechseljahresbeschwerden der Frau kennt, trifft dann auch auf den Mann zu: Gewichtszunahme, Schwitzen, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen bis hin zur Depression. Deshalb lohnt es sich bei einer hartnäckigen Erschöpfung, nicht nur einen Gang niedriger zu schalten, sondern auch den Hormonspiegel prüfen zu lassen. Das geht ganz einfach mit einer Blutentnahme. Im Blut kann der Urologe dann auch gleich noch bestimmen, ob ein Risiko für Prostatakrebs besteht. Das Prostata spezifische Antigen ( PSA ) ist ein sogenannter Tumormarker und ist bei Prostatakrebs erhöht. Wenn es beim Urologen mit einer Blutentnahme getan wäre, würden vielleicht viel mehr Männer zum Urologen gehen. Aber: »Ich lass mir doch nicht im Hinterm rumtasten«, höre ich oft. »Doch«, sage ich dann, »denn das ist die einzige Möglichkeit, die Prostata richtig zu untersuchen.« Die Prostata, die den Hauptteil der Samenflüssigkeit produziert, ist beim jungen Mann gerade mal 15 bis 20 Gramm schwer und hat die Größe einer Kastanie. Wer kennt nicht die Witze über prostatakranke ältere Herren, wenn der Mann zu lange auf der Toilette war. Aber schauen wir, wer am längsten lacht. Bereits mit 50 Jahren ist bei der Hälfte der Männer die Prostata mit bis zu 100 Gramm Gewicht gutartig vergrößert, mit 60 Jahren bei dreiviertel der Männer und ab 80 Jahre bei nahezu jedem Mann. Witze machen und selber einstecken müssen ist also nur eine Frage der Zeit. Die vergrößerte Prostata allein macht in der Regel noch keine sexuellen Probleme. Aber wenn sie so stark vergrößert ist, dass nur noch eine Operation hilft, wird es brenzlig. Auch wenn die Urologen heutzutage so operieren, dass die wichtigen Penisgefäße geschont werden, klagen viele Männer nach einer Prostataoperation über Erektionsstörungen. Besonders nach einer schweren Prostatakrebsoperation haben fast alle Männer Schwierigkeiten mit der Potenz. Wer aber nun denkt, Prostataerkrankungen seien nur etwas für ältere Herren, hat sich getäuscht. Besonders junge Männer können eine Prostataentzündung bekommen. Am häufigsten sind Bakterien die Übeltäter. Unterbauch, Penis oder Hoden schmerzen stark. Der Samenerguss kann sehr weh tun und das Sperma kann wie auch beim Prostatakrebs blutig sein. Die Entzündung lässt sich mit Antibiotika behandeln. Aber welche Erkrankung hinter einer sexuellen Funktionsstörung des Mannes steckt und wie sie behandelt wird, sollte nur der Urologe entscheiden. Deshalb, Männer: spätestens ab 40 einmal im Jahr zur Vorsorge!
Auf den Bauch hören – sexuelle
Gesundheit der Frau
Frauen lieben den Gang zum Gynäkologen auch nicht gerade. Aber seit Erfindung der Antibabypille ist die Untersuchung auf dem gynäkologischen Stuhl bereits in jungen Jahren Routine – ein klarer Vorteil gegenüber den Männern. Dank der regelmäßigen Vorsorge werden die beiden häufigsten Krebserkrankungen der Frau – Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs – heutzutage oft frühzeitig mit guten Chancen auf Heilung erkannt. Gebärmutterhalskrebs kann jetzt sogar mit einer Impfung gegen Humane Papilloma Viren ( HPV ) vorgebeugt werden. Vorausgesetzt, die Frau ist nicht schon mit dem Virus in Kontakt gekommen. HP -Viren sind nämlich sehr weit verbreitet und werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Viele erwachsene Frauen sind mit dem HP -Virus infiziert. Das bedeutet nicht, dass all diese
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