Guter Sex Ohne Stress
Orgasmuskontrolle. Schnelle Hilfe für Schnellkommer gibt es nicht. Dafür gibt es aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Belohnung für Üben, Üben und nochmals Üben – am besten entspannt zu zweit. Nach zwei bis drei Monaten haben es 90 Prozent der Paare geschafft. Zuerst einmal weg mit den Leistungsgedanken! Die meisten betroffenen Männer träumen von stundenlangem, wilden Geschlechtsverkehr. Dabei ist es weder erstrebenswert, dass die Herren ihr bestes Stück und ihrer Frau beim ewigen Rein und Raus die Scheide aufrubbeln, noch ist es gesagt, dass ein langer Akt auch die Befriedigung der Frau garantiert. Oberstes Gebot ist und bleibt: Sex ist nicht nur Geschlechtsverkehr! Wenn Frau mit Mann an seiner Orgasmuskontrolle übt, sollte er den Körper seiner Liebsten für die Unterstützung phantasievoll belohnen. Dann ist ihre Motivation, ihm zu helfen, doppelt so hoch und das gemeinsame Ziel schneller erreicht.
Es gibt viele effektive Methoden zum Erlernen der Orgasmuskontrolle – allen voran die Start-Stopp-Methode und die Squeeze-Technik. Beide Methoden kann man allein oder gemeinsam anwenden. Ziel ist, dass der Mann seine Erregung bis zum sogenannten »Point of no Return« wahrnehmen und steuern lernt. Der »Point of no Return« meint im Deutschen den Moment der Unvermeidbarkeit des Orgasmus. Je besser der Mann mit seiner Erregung bis kurz vor dem Höhepunkt spielen kann, umso sicherer wird seine Orgasmuskontrolle.
Bei den meisten Männern tritt das Problem des Zu-schnell-Kommens vor allem beim Verkehr mit Frauen auf. Einige können aber, so wie Mirko, auch bei der Selbstbefriedigung ihren Orgasmus nicht kontrollieren. Besonders für diese Männer und für Männer ohne aktuelle Partnerin sind Masturbationsübungen ein guter Einstieg. Ich empfehle allerdings jedem Mann, dass er sich bei der Selbstbefriedigung erst einmal mit den Übungen vertraut macht. Das hat zwei Vorteile: Erstens kann der Mann lernen, in aller Ruhe sich auf seine Empfindungen zu konzentrieren und zweitens seiner Partnerin später die Methoden besser erklären.
Bei der Start-Stopp-Technik befriedigt sich der Mann im ersten Schritt 15 Minuten allein. Ziel ist, dass er in dieser Zeit nicht kommt. Er stimuliert sich dabei so lange, bis er eine deutliche Erregung bis kurz vor dem Orgasmus spürt. Dann unterbricht er und fängt von neuem an, Start-Stopp – Start-Stopp, und so weiter. Dabei kann die Vorstellung einer Erregungsskala von 0 bis 10 sehr hilfreich sein (0 – keine Erregung, 10 – Orgasmus unvermeidbar). Er sollte sich genau auf seine Empfindungen im Penis und Becken konzentrieren und seine Gedanken und Gefühle immer wieder zu sich zurückholen, wenn er abschweift. Das klappt am besten mit entspanntem, tiefen Durchatmen. Am Anfang ist es sinnvoll, die Erregung nicht gleich bis kurz vorm Äußersten zu steigern. Der Mann kann ruhig auf der gedachten Skala mit einem Erregungswert von 5 beginnen und sich an den Wert 9 herantasten. Ziel ist, dass er die Übung später nur noch ein- bis zweimal unterbrechen muss. Ist das geschafft, kann er die Schwierigkeit steigern und das Ganze mit Gleitgel wiederholen. Danach ist Teamwork mit der Partnerin angesagt.
Mann und Frau üben nun die Start-Stopp-Technik gemeinsam. Er liegt oder sitzt entspannt, sie massiert seinen Penis mit oder ohne Gleitgel. Der Mann bleibt allerdings der Bestimmer, wann sie stimuliert und wann sie wieder aufhört. Da jedes Paar seine eigene erotische Sprache hat, kann es sich auch andere Wörter für Start und Stopp überlegen. Und es spricht überhaupt nichts dagegen, bei der Übung miteinander zu flirten. Ziel ist es auch hier wieder, dass der Mann 15 Minuten ohne Kommen mit nur ein bis zwei Unterbrechungen durchhält. Klappt die Start-Stopp-Methode gut, kann das Paar zusätzlich die sogenannte Squeeze-Technik kurz vor dem Orgasmus anwenden. Diese Methode baut dabei auf der Start-Stopp-Technik auf. Squeeze-Technik heißt im Deutschen nichts anderes als Quetsch-Technik. Und genauso funktioniert diese Übung auch. Nachdem er sich selbst oder die Partnerin bis kurz vor dem Samenerguss stimuliert hat, kann der Orgasmusreflex durch Druck an der Kuppe des Penis – der Eichel – unterbrochen werden. Wie stark und wie lange man »quetschen« soll, bestimmt der Mann. Erfahrungsgemäß kann die Partnerin aber ruhig beherzt fünf bis zehn Sekunden zudrücken. Danach geht die Stimulation wie bei der Start-Stopp-Technik für zirka 20 Minuten weiter. Ziel ist
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