Guter Sex Trotz Liebe
Ãberlegen Sie sich deshalb vorher, ob Sie sich darauf einlassen wollen. Das ist eine Ãbung für Fortgeschrittene, wenn Sie guter Laune und risikofreudig sind. Und wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihnen die bisherigen Ãbungen schon genug zugesetzt haben, dann lassen Sie diese Ãbung für heute bleiben und heben Sie sie sich für später auf.
Ãbung 9: Besuch vom Sexualforscher
Stellen Sie sich vor, Sie erhalten folgenden Brief:
Sehr geehrter Herr, sehr geehrte Frau X,
unser Institut führt eine Studie zum Thema »Erotische Fantasien und Wünsche« durch. Deswegen besucht Sie heute der Sexualforscher/die Sexualforscherin Y. Er/sie besucht Sie zu Hause und möchte sich eine Stunde lang mit Ihnen unterhalten. Dabei geht es darum herauszufinden, welche Wünsche in Ihrem sexuellen Leben noch offen geblieben sind und welche sich bereits erfüllt haben. AuÃerdem interessiert unser Forschungsprojekt Ihre erotischen Fantasien: Welche Gedanken bewegen Sie, wenn Sie an Sex denken? Was erregt Sie und was törnt Sie ab?
Unser Institut hat groÃes Interesse daran, darüber mehr von Ihnen zu erfahren. Um Ihnen nämlich ein maÃgeschneidertes Angebot zu machen, das Ihr Sexleben verbessert, müssen wir zunächst unsere Datenlage auf den neuesten Stand bringen. Da das letzte Interview mit Ihnen bereits einige Jahre zurückliegt, halten wir es für angemessen, Sie erneut zu den angesprochenen Themen zu befragen.
Wir hoffen auf Ihre interessierte Mitarbeit, um Sie zukünftig der Erfüllung Ihrer eigenen Wünsche näher bringen zu können.
Mit freundlichen GrüÃen
Nehmen Sie und Ihr Partner sich innerhalb einer Woche an zwei verschiedenen Tagen dazu jeweils eine Stunde Zeit. Verabreden Sie sich zu einem Interviewtermin.
Vorbereitung: Denken Sie sich Fragen aus, die Sie als Sexualforscher interessieren würden. Achten Sie darauf, möglichst nicht nur Fragen zu stellen, auf die Ihr Partner bloà mit »Ja« oder »Nein« antworten kann. Offene Fragen, auf die Ihr Interviewpartner ausgiebiger eingehen kann, bringen mehr. Wählen Sie â auch wenn es Ihnen im ersten Moment komisch erscheinen mag â für das Gespräch die Höflichkeitsform »Sie«. Dieser Kunstgriff erleichtert Ihnen die Neutralität des Interviewers.
Fragen, die Sie Ihrem Partner stellen können:
Auf welche Weise haben Sie sich in Ihren Beziehungen bislang über Ihre Wünsche und Fantasien ausgetauscht?
Welchen Einfluss haben Ihre Partner auf Ihre Wünsche und Fantasien genommen?
Was möchten Sie von Ihrem jetzigen Partner gern erfahren?
Was möchten Sie Ihrem jetzigen Partner mitteilen?
Welche Fantasien können Sie beschreiben, die Sie garantiert niemals erleben möchten?
Wie haben sich Ihre Fantasien im Lauf Ihres Sexlebens verändert?
Welche Wünsche haben Sie früher umgesetzt, könnten sich das heute aber nicht mehr vorstellen?
Wie lange können Sie noch warten, bis Ihre Wünsche erfüllt werden? Eher fünf oder eher zehn Jahre?
Auf welche Weise tauchen andere Menschen in Ihren Fantasien auf?
Mit welchem »Helden« oder Popstar hatten Sie erotische Träume?
Welchen Sex stellen Sie sich schon lange vor, ohne dass Sie bisher jemandem davon erzählt haben?
Manchmal stockt das Gespräch. Oder Sie verstehen irgendetwas nicht. Dann ist es sinnvoll, nachzufragen. Erkundigen Sie sich nach Details. Bitten Sie um illustrative Beispiele.
Als Interviewpartner beantworten Sie so wahrheitsgemäà wie Sie mögen. Wenn Sie eine Frage nicht beantworten wollen, haben Sie das Recht zu verweigern.
Am Ende des Gesprächs fassen Sie als Interviewpartner zusammen, was Sie verstanden haben. Bewerten Sie dabei ruhig, was Sie als wichtig, was als nebensächliche Aspekte gesehen haben.
Wenn Sie die Rollen tauschen und sich andersherum interviewen möchten, tun Sie das an einem anderen Tag. Lassen Sie sich Zeit. Bloà kein schneller 1:1-Ausgleich! Das erste Interview will erst einmal verarbeitet sein.
Wünschen und Fantasieren hören nie auf
Sexuelle Fantasien sind keinen Grenzen und Begrenzungen unterworfen. Andere Menschen werden in das erotische Drehbuch nach Belieben eingebaut und wieder hinausgeworfen.
Mit Hilfe der (realen oder auch fiktiven) Anderen stellen wir uns dann Erlebnisse vor, die:
so nicht stattgefunden haben,
so hätten stattfinden sollen,
tatsächlich so stattgefunden
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