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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Und du brauchst dir auch keine Sorgen darüber zu machen, wie du mich findest, denn ich werde dich finden, wo auch immer du mit deinen chlorierten Triustat -Verbindungen die Natur vergiftest.“
    Dirk machte noch mal den Versuch, sie zur Vernunft zu bringen: „Verdammt, Gwen, halt dich da raus! Ich baue meine Firma wieder auf, ob es dir passt oder nicht. Dann räume ich mit diesem Scheiß-Alphabet auf. Und dann können wir über die umweltfreundliche Triustat-Produktion reden. In dieser Reihenfolge, kapiert?“
    „Und wie viele Tonnen Gift fließen bis dahin in irgendeinen armen Fluss?“
    „So viel wie verdammt noch mal nötig ist und solange es verdammt noch mal eben dauert.“
    „Das akzeptiere ich nicht!“
    „Ob du es akzeptierst oder nicht, spielt keine Rolle. Ich muss jetzt gehen. Aber ich möchte, dass du eins weißt.“
    „Und was?“
    „Das!“, sagte er und küsste sie.
    Wohl eher um zu protestieren als unbedingt aus Hingabe öffn ete sie ihren Mund. Dirk drang ein und beanspruchte das, was seinem ganzen Empfinden nach ihm gehörte. Und sie wurde weich und biegsam in seinen Armen. Ihre Zunge zitterte herrlich an seiner entlang, ihre Atmung wurde schneller. Seine sowieso. Sein Puls raste.
    Unter Aufbietung seiner gesamten Selbstbeherrschung gelang es ihm, sich von ihr zu lösen, bevor alle seine Sicherungen durchbrannten. Er drehte sich zum Wagen um, kämpfte um seine Fassung und sperrte die Fahrertür auf. Bloß weg hier, solange er es noch konnte! Dann plötzlich überlegte er es sich anders und fuhr herum, um Gwen in seine Arme zu reißen.
    Aber Gwen war verschwunden. Wie vom verdammten Erdb oden verschluckt.
     
     
    USA
     
    Wer war sie wohl?
    Seit einer halben Stunde saß Gwen auf ihrem Koffer und wartete auf eine Frau, von der sie nichts wusste außer zwei Dinge: Sie hieß mit Nachnamen Zinnberg und hatte vor kurzem erst die Sektion „Survival USA“ gegründet. Alle anderen Daten hatten eine Computervirusattacke in der Londoner Hauptzentrale nicht überlebt, weshalb London über das aktuelle Gedeihen der amerikanischen Survival-Sektion keinerlei Informationen besaß.
    Fünf Tage war Gwen dort gewesen in der Londoner Survival-Zentrale, der Hochburg des Umweltschutzes, wo sich all jene Survival-Aktivisten, die Gwen nur aus dem Fernsehen und den Survival News kannte, die Klinke in die Hand gaben. Diese Ikonen der Ökologie davon zu überzeugen, dass Gwen unbedingt nach Amerika musste, um den drohenden Neubau der Statler-Werke zu verhindern, war leichter gewesen als sie gedacht hatte.
    „Du könntest die Leitung von Survival USA übernehmen und vor Ort agieren“, hatte Jack No rwick vorgeschlagen, der sich bei Aktionen gegen die Verklappung von Dünnsäure in der Nordsee einen Namen gemacht hatte. „Survival USA braucht sowieso ein bisschen Starthilfe. Und da du in Deutschland durch deine gekonnten Medienauftritte die Zahl der Fördermitglieder mehr als verdoppelt hast, kannst du dasselbe für die Sektion USA tun.“
    „Hast du ein Glück !“, hatte Helen ausgerufen, als Gwen anschließend in Deutschland Zwischenstation gemacht und ihre Wohnung aufgelöst hatte. „Oh, Gwen, USA, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, ein Millionenheer von potentiellen Fördermitgliedern, Millionen von Dollar Mitgliedsbeiträge. Was du alles damit machen kannst, überleg doch mal! Aktionen, die nicht durch die Mittel begrenzt sind wie bei uns, sondern im großen Stil.“
    „Woher willst du das wissen?“ Gwen hatte die Schultern g ezuckt. „London hat schon lange keine Verbindung mehr zu Survival USA. Keiner weiß, wie viele Mitglieder die haben.“
    „Es muss einfach so sein! Amerika ist eben Amerika. In allem eine Nummer größer.“
    Vermutlich hatte Helen Recht. Schon der Flughafen war um Zehnerpotenzen größer als der von Dublin, stellte Gwen fest, als sie etwas verloren die vielen Menschen betrachtete, die an ihr vo rbeiströmten.
    „Mrs. Zinnberg ?“, richtete sie sich hoffnungsvoll an eine Walküre, die an eine amerikanische Frauenrechtlerin erinnerte. Doch diese schüttelte bedauernd den Kopf und antwortete etwas in einem unverständlichen Dialekt. Oder war das Schwedisch?
    Resigniert setzte si ch Gwen wieder auf ihren Koffer und durchforstete die ameisengleiche Emsigkeit des Kennedy Airport weiter nach der Pionierin der amerikanischen Survival-Bewegung. Gwen hatte noch nie so viele Menschen auf einem Haufen gesehen, nicht einmal bei der Anti-Oranier-Demonstration in Belfast letzten

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