Gwen (German Edition)
„Verdammt, Gwennie, ich will dich doch nur schützen! Kannst du nicht EINMAL das tun, was ich dir sage?“
„Du tust ja auch nie das, was ich dir sage .“
„Ich lass dich nicht rein in Tess’ Auto!“
„Ich wollte sowieso zu Fuß gehen.“ Sie sah so süß aus, dass Dirk dieses trotzig hochgereckte kleine Kinn einfach fassen und einen Kuss draufsetzten musste. „Du dickköpfiges, stures, sommersprossiges, kleines Miststück!“
Sie flüsterte lächelnd zurück: „Du dickköpfiger, sturer, einfarb iger, großer Mistkerl!“
Er beugte sich zu ihr runter und küsste sie. Was verdammt gut tat.
Sie löste sich von ihm . „Pass auf dich auf! Zur Abwechslung mal.“
Dirk: „ Und steig du nicht wieder zu irgendwelchen Typen ins Auto!“ Er küsste noch ihre sommersprossige Nase, dann ging er, weil er sah, dass Tess vor einem Mazda wartete. Aber dann drehte er sich noch mal zu Gwen um. „Was ich noch sagen wollte, drei/vier Zentimeter würden genügen.“
„Drei, vier Zentimeter?“
„Das D zwischen deinen Brüsten. Lass dir von Tess die Adresse von Spiders Tätowierladen geben!“
Gwen: „Du eingebildeter, selbstgefälliger …“
„Lass mich raten: Mistkerl oder Dreckkerl?“
„ Beides!“
In seiner Bude checkte er erst mal den Alphabetscomputer, aber da war keine Nachricht drauf. Dann schaltete er den Fernseher aus, der noch immer lief, und fuhr mit der Panhead zum Büro. Dort wartete Krämer schon auf ihn.
Der hielt die Klappe, bis die Büromaus, die Dirks Kaffee brachte, wieder verschwunden war, bevor er mit der Sprache rausrückte: „Herr Statler, was ich Ihnen mitzuteilen habe, hat nichts mit meiner Funktion als Ihr Public-Relations-Manager zu tun. Ich spreche jetzt zu Ihnen in meiner Eigenschaft als BU und gleichzeitig auch als AR. Auf A’s Wunsch hin bekleide ich beide Positionen.“
Also hing Krämer auch mit drin. Dirk war nicht mal überrascht .
Krämer weiter: „Seit unserer Ankunft hier in Florida bin ich zuständig für den Fluss von Informationen innerhalb des Alphabets. A hat soeben angeordnet, dass ich mich Ihnen zu erkennen geben soll, um Sie in Ihre neuen Aufgaben einzuführen.“ Er hob die Hände. „Sie brauchen keine Angst zu haben! Ich kannte schon immer Ihre aktuelle Position im Alphabet, und immer konnten Sie mir vertrauen. A weiß, dass ich unfähig wäre zu töten. Wenn ich es je vorgehabt hätte, etwa um zum C aufzusteigen, wäre mir das schon längst möglich gewesen. Ich würde Ihnen niemals etwas tun, Herr Statler. Das wissen Sie doch, oder?“
„Ja, schon“, sagte Dirk gedehnt , während er gleichzeitig das Pro und Contra analysierte. Er steckte sich erst mal eine Zigarre an.
Krämer : „Ich darf Ihnen gratulieren zu Ihrer neuen Position als B. Auch A übermittelt Ihnen hiermit seine herzlichsten Glückwünsche und will sich demnächst selbst mit Ihnen in Verbindung setzen, wenn Sie sich ausführlich mit Ihrem neuen Aufgabenbereich vertraut gemacht haben.“
„Meine m neuen Aufgabenbereich?“
„Ja, Produkt 4.“
Mittags kam Pat heim. „Hallo, Gwen, war wohl spät gestern? Ich habe nicht mehr auf dich g ewartet, weil ich so einen beschissenen Tag hatte, dass du dir das gar nicht vorstellen kannst!“ Offensichtlich hatte sie bei Norman geschlafen. Denn sonst wäre ihr aufgefallen, dass Gwen gar nicht hier übernachtet hatte, sondern mit dem Ersatzschlüssel in die Wohnung gekommen war, den sie und Pat unter einer losen Bodenfliese vor der Terrassentür versteckt hatten. Für alle Fälle.
Postwendend verschärfte sich Pats Tonfall, denn sie hatte V enus entdeckt, die misstrauisch zu ihr herüberschaute. „Und was tut dieser Hund hier vor meinen Vögeln? Und was ist denn mit deiner Hand passiert?“ Sie fasste Gwens Unterarm und untersuchte die Verletzung. „Das ist ja ein ordentliches Hämatom.“
„ Ich habe mich einfach irgendwo gerissen. Das sieht schlimmer aus als es ist. Und der Hund ist mir nachgelaufen, als ich heimging. Doch er tut den Vögeln nichts, er beobachtet sie nur.“
Zum Glück ließ Pat von Gwens Bluterguss ab, ging in die H ocke und streckte ihre Hand aus. „Komm her, Hundchen, na komm!“
Venus sah unsicher von Pat auf Gwen und wieder zurück.
„Geh zu Pat, Venus, geh!“ Gwen wedelte ihre Hand in Pats Richtung. Und tatsächlich schlich Venus vorsichtig an Pat heran und ließ sich zu Gwens Erleichterung von ihr streicheln.
„Venus?“ Mit einem ihrer typischen Stirnrunzeln sah Pat zu Gwen auf.
„So nenne
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