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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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aussehen zu lassen.“
    Draußen im Wagen meinte Dirk: „Okay, Waffen. Das wissen wir jetzt also. Und was machen wir mit dieser Information?“
    „Nichts“, seufzte Wally. „Gar nichts.“
     
    An der Kasse ging es so tierisch zu, dass Dirk mit Dreitagebart und Sonnenbrille unerkannt blieb und für sich und Wally diesen Wisch ausfüllen konnte, für den er je dreißig Mäuse löhnen musste. Der einem die Mitgliedschaft bei SURVIVAL für ein Jahr verschaffte. Denn das war der verdammte Eintrittspreis. Aber Dirk biss die Zähne zusammen und zahlte.
    Das Wetter spielte mit bei Gwennies Open-Air-Show. Ganz Catnecktown war angetanzt, wie es schien. Und etliche Leute aus den Nachbarkäffern noch dazu. Klar, endlich passierte mal wieder was in dieser verschlafenen Gegend. Dafür war Gwennie immer gut.
    Das Sportsta dion - das Statler-Tec gestiftet hatte, übrigens! - war gerammelt voll. Es mussten so an die zweitausend Leute sein. Viele Jungendliche waren darunter. Wally und Dirk kamen sich vor wie die letzten alten Säcke. Sie fanden einen Platz am Rand der Menge, wo sie eine gute Sicht auf die Bühne hatten.
    Der Bühnenaufbau, die Flutlichtanlage, die To ntechnik, der Typ im Arbeitsoverall, der an den Mikrofonen rumschraubte, das alles wirkte mächtig professionell. Nie im Leben hätte Dirk es sich so vorgestellt. Eher hätte er einen Haufen Ökokiffer erwartet, die bei Kräutertee und Lagerfeuer auf selbstgemachten Instrumenten Hippielieder klimperten.
    Gar nicht schlecht , Gwennie!
    Wally verdrückte sich kurz , kam dann wieder mit zwei Flaschen Bio-Orangensaft - „Was Anderes gibt’s nicht!“ - und drückte Dirk eine der Flaschen und dann noch was Rechteckiges in die Hand. „Die hier schenk ich dir, Alter. Ich hab mir auch eine gekauft.“ Es war eine CD. Ihr Cover trug das kitschige SURVIVAL-Emblem und den Titel „Fight to Survive“.
    Plötzlich ging das Licht aus. Die Flutlichtanlage, die Bühnenscheinwerfer, alles. Als hätte einer den Stecker rausgezogen. Auch alle Gespräche waren wie abgeschnitten. Sogar Dirk hielt den Atem an.
    Auf einmal hörte man was. Waren das Walgesänge? Zuerst le ise, dann immer lauter. Ja, es waren die Laute, die Wale immer ausstießen, um sich zu verständigen. Dirk hatte mal einen Film darüber gesehen.
    Blaue Lichter liefen wellenartig über das Publikum, bis man sich vorkam wie im Ozean. Die W ale sangen weiter. Fast glaubte man, den Schatten von Schwanzflossen im blauen Licht zu sehen. Die Walstimmen gingen nahtlos über in den Sound von elektrischen Gitarren. Und eine sanfte, dunkle Frauenstimme begann zu singen. Gwennie. Dirks Herz trommelte wie das Schlagzeug, das jetzt einsetzte. Der Bass kam dazu, die Leadgitarre heulte auf und Gwens Aufschrei knallte durch die Nacht: „ Let them live! “
    Gleichzeitig gingen die Scheinwerfer auf der Bühne an , und die Musik dröhnte aus vollen Rohren. Keine sanften Walgesänge mehr, sondern geilster Hardrock. Gwennies Stimme bretterte übers Publikum. Sie sang vom grausamen Abschlachten der Wale, und am Ende jeder Strophe kam ihr Schrei: „ Let them live! “
    Sogar Dirk, der wusste, wozu sie fähig war, konnte kaum glauben, was er da sah - diese abrupte Verwandlung von der zarten Fee in die Rockröhre. Als der Song zu Ende war und das Publikum tobte, brüllte Dirk Wally zu: „Ist sie nicht eine Göttin?“
    Wally grinste ihn nur an. Etwas zu spöttisch für Dirks G eschmack.
    Beim nächsten Lied haute Gwennie ihren Zuhörern mit derselben Power den Aufruf „Fight to Survive“ - Kämpft ums Überleben - um die Ohren, mit ihrem üblichen Umwelt-Blabla als Songtext.
    Die kleine Pat machte am Bass auch keine schlechte Figur. Die Männer der Band trugen ei nfache Jeans und SURVIVAL-T-Shirts, aber die beiden Ladies hatten hautenge schwarze Hosen und Tops an und darüber kurze weiße Jacken. Noch während des Songs zogen sie die Jacken aus und warfen sie ins Publikum. Wow, dachte Dirk. Die Fans dachten offenbar das Gleiche.
    Das Lied endete mit einem starken Schlagzeugsolo. Dann sagte Gwen ins Mikro: „Mein Name ist Gwen O’Connor. Ich begrüße euch alle zu diesem Konzert und gratuliere euch zu eurer Mitglie dschaft bei Survival!“ Die Zuschauer grölten Beifall. Gwen stellte die Bandmitglieder vor.
    Danach rockte wieder Heavy Metall Sound über das Sportgelände. Gwennie war wie ein Vulka nausbruch. Sie verausgabte sich hemmungslos. So wie beim Sex. Eine irrationale Eifersucht auf die Zuschauer stieg in Dirk hoch. Denn er

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