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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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in denen Gwennie sich in Luft aufgelöst hatte, keine Tür zuschlagen hören. Vielleicht hatte sie es doch geschafft, sich hinter den Ladies an ihm vorbei zu drücken. Die Treppe runter. Als er hinterher wollte, stand ihm eine der Frauen im Weg. Eine große Frau. Oder war’s ein Kerl?
    „Na, Süßer, hast du Lust?“, säuselte die Nutte. „Für einen Hunderter kannst du alles haben, was du willst, und sei es auch noch so … speziell.“
    Dirk sagte: „I ch zahle der von euch tausend Mäuse, die weiß, wo Gwen O’Connor sich aufhält.“
    Di e Nu t te zuckte die Schultern, und die anderen schauten auch recht ratlos aus der Wäsche. Es war klar, dass sie nicht wussten, wo Gwennie steckte. Fluchend drängte er sich an ihnen vorbei und rannte raus aus der Bruchbude.
    Draußen atmete er erst mal tief durch.
    Von Gwennie gab es auch draußen weit und breit keine Spur. War ja klar.
     
    „Er ist weg, Jackie!“ Brendas glockenhelles Stimmchen ließ Gwen ihr Versteck aufgeben und unter dem bodenlangen Kimono von Kiss hervor kriechen.
    „Statt Jackie sollten wir wohl besser Gwen sagen.“ Kiss drapierte mit einer fast schamhaften Geste den verrutschten Kimono neu um sich. „Ich glaube, ich brauche jetzt erst mal einen Drink. So viele Schocks auf nüchternem Magen sind echt zu viel für mich. Erst das mit Grace, dann das mit Gwen . Und erst die Überraschung, dich plötzlich zwischen meinen Beinen zu finden!“ Er - Gwen wusste nun mit Sicherheit, dass Kiss ein Er war - fügte noch hinzu: „Normalerweise kostet das mindestens fünfzig Mäuse, Honey.“
    „Statler hätte dir tausend gezahlt.“ Tief bewegt schaute Gwen zwischen Kiss und den anderen hin und her. „Aber ihr habt mich nicht verraten.“
    „Zum Glück für dich hab ich gar nicht gesehen, wohin du auf einmal verschwunden bist.“ Bunny zuckte die in Lila gewandeten Schultern. „Sonst würde ich mir jetzt in den Arsch beißen wegen der tausend Dollar.“
    „Und ich habe schließlich Prinzipien.“ Kiss räkelte sich grazil in Szene. „ Wir sind doch alle Survival-Fans, oder?“
    Zustimmendes Raunen erhob sich ringsum, nur eine Frau - war es Alice oder Tamy? - erklärte: „Trot zdem schade um die tausend Mäuse!“
    „Die spendiere ich euch“, meldete sich Cory zu Wort.
    „Du?“ Die Frage kam unisono aus verschiedenen Kehlen.
    „Ja, ich!“ Cory nickte bedeutsam. „Aber wir nehmen die Kohle, um Grace und ihr Baby zu beerdigen. Wir haben es nicht geschafft, sie von der Götterdämmerung runter zu bringen. Dann sind wir ihr wenigstens das schuldig.“
    Das Schweigen ringsum roch nach Betroffenheit und widerwilliger Akzeptanz.
    „Ich möchte euch nochmals danken, dass ihr mich Statler nicht aus geliefert habt!“ Vor Rührung war Gwen den Tränen nahe. Und vor Scham, unter diesen Frauen so viel Anstand vorzufinden, wie sie ihn im Nebel ihrer Vorurteile hier nie erwartet hätte. Sie sah Cory an. Vor allem Cory! „Ich seid wundervoll!“
    „Ist ja schon gut “, winkte Cory ab. „Wichtig ist jetzt, wo du in Zukunft untertauchst. Wenn Statler nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, weiß er jetzt, wo er dich suchen muss, wenn du verstehst, was ich meine. Warum hast du ihn überhaupt hierher gebracht?“
    „Frag nicht, Cory!“ Gwen massierte sich den schmerzenden Nacken. „Auch wenn es nicht so aussieht: Ich habe meine Gründe.“
    „Wollen wir eigentlich die ganze Zeit hier herumstehen?“ Das musste Michelles Stimme sein, die das gefragt hatte. Der französische Akzent war nun wieder unüberhörbar. „Ich lade euch zu einem Drink ein in mein Zimmer. Wir stoßen an auf Graces Andenken.“
    „Das ist ein Wort.“ Der Seidenkimono bauschte sich, als Kiss die Treppe hinunter stieg.
    Erleichtert verließ Gwen das baufällige Haus und schwamm im Strom der anderen zu m Hooley’s Strip Palace , in dessen erster Etage Michelles Zimmer lag.
    Noch bevor alle einen Sitzplatz auf dem gelben Kunstledersofa oder dem Boden gefunden hatte n, erhob Cory die Stimme: „Um Gwen vor Statler zu schützen, müssen wir zusammenhalten! Wenn er oder ein anderer auftaucht und blöde Fragen stellt, geben wir einfach per Handy eine Warnung raus, und du kannst dich rechtzeitig verdrücken, Gwen.“
    „Genauso machen wir’s!“ Brenda nickte entschieden.
    Gwen war sprachlos vor Dankbarkeit.
     
    „Kann’s endlich losgehen?“ Langsam verflüchtigte sich Dirks Geduld. Seit einer Stunde hockte er schon in diesem Besprechungszimmer von Statler-Tec und schaute zu, wie

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