Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gwydion 03 - König Arturs Verrat

Titel: Gwydion 03 - König Arturs Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
Vom Netzwerk:
Er ist der Fischerkönig!“, mischte sich nun Lancelot ein.
    Wie vom Donner gerührt starrte Rowan Gwyn an. „Soll das bedeuten, du bist ein König? Ein wahrhaftiger, echter König?“
    „Ja“, sagte Gwyn und es schwang ein wenig Verlegenheit in seiner Stimme mit. „Obwohl ich sehr lange gebraucht habe, um dies zu akzeptieren.“
    Rowan nickte nachdenklich. „Deswegen hast du so bereitwillig das Angebot angenommen, Herr über Dinas Emrys zu werden!“
    „Es ist mein Zuhause.“ Zum ersten Mal sprach Gwyn diese Worte so klar und unmissverständlich aus.
    „Aber warum hast du Artur nichts davon erzählt?“ fragte Rowan verzweifelt. „Er hätte dich wie seinesgleichen aufgenommen!“
    „Er hätte ihn auf der Stelle umgebracht“, sagte Lancelot. „Es gibt eine Prophezeiung, die besagt, dass dereinst das Einhorn den Drachen töten würde.“
    Rowan blickte von Lancelot zu Gwyn. „Die beiden Wappen im Torbogen von Dinas Emrys, jetzt fällt es mir wieder ein. Eins zeigte einen Raben, das andere ein Einhorn.“
    „Es ist das Zeichen meiner Mutter. Ein Medaillon mit ebendiesem Einhorn war das Einzige, was mir von ihr geblieben war.“
    „Wieso war? Wo ist es jetzt?“
    „Man hat es mir gestohlen und wenn ich Pech habe, hält es Mordred jetzt in seinen Händen. Es wäre nicht weiter tragisch, wenn es nur ein Erinnerungsstück wäre, doch alles deutet darauf hin, dass wir das Medaillon brauchen, um den Gral zu erkennen, wenn wir ihn gefunden haben.“
    „Und diese Frau, die in den Gemächern meiner Mutter liegt?“
    „Hütet den Schlüssel zu einer ganz besonderen Waffe. Der Gral gewährt Unsterblichkeit, aber die Lanze des Longinus macht ihren Träger unbesiegbar.“
    „Der Speer, der Jesus bei der Kreuzigung in die Seite gestoßen wurde, um sich seines Todes zu vergewissern“, sagte Lady Wenna und erbleichte.
    „Wer im Besitz dieser beiden Reliquien ist, würde für alle Zeiten die Welt beherrschen“, sagte Gwyn. „Unbegrenzte Macht in Mordreds Händen wäre unser aller Untergang!“
    „Deswegen wurden sie an unterschiedlichen Orten aufbewahrt“, sagte Lancelot. „Valeria muss in der Tat sehr verzweifelt gewesen sein, wenn sie trotz der möglichen Gefahren, die sie damit heraufbeschwor, ihre Schwester hatte aufsuchen wollen.“
    Lady Wenna dachte einen Augenblick nach. „Nun gut, Gwydion Desert. Wie sieht dein Plan aus?“
    „Wenn Ihr erlaubt, werden wir so lange hier bleiben, bis meine Tante in der Lage ist, die Reise nach Camelot anzutreten. Ich werde ihr erklären, in welcher Gefahr wir alle schweben, und hoffe, dass sie Artur die Lanze übergibt, damit Mordred ein für alle Mal überwunden werden kann.“
    „Also wird es zu einem Krieg kommen“, sagte Rowan niedergeschlagen.
    „Er ist ohnehin unausweichlich!“, antwortete Gwyn. „Spätestens Ende nächsten Jahres, wahrscheinlich noch vor dem Winter, wird Mordred Camelot überfallen. Und diesmal lässt er sich bestimmt nicht durch einen billigen Bauerntrick ins Bockshorn jagen.“
    Lady Wenna lächelte. „Caer Goch hat schon viele Fürsten und Könige gesehen, doch du bist von allen der Erstaunlichste. Du hast sehr viel vom jungen Artur, wusstest du das?“
    „Nein“, gab Gwyn zu. „Eure Worte ehren mich, aber ich käme nie auf die Idee, mich mit dem Herrn von Camelot auf eine Stufe zu stellen.“
    Lady Wenna tätschelte ihm mütterlich die Wange. „Natürlich würdest du das nicht“, sagte sie. „Doch wenn ich dir in die Augen schaue, wird mir um die Zukunft nicht bange.“
    Gwyn brachte kein Lächeln zustande. Die Zukunft, er hatte sie gesehen. Und bei dem Gedanken an die letzte Schlacht zwischen Artur und Mordred verwandelte sich sein Herz in einen Klumpen Eis.
    Gwyn hatte sein Lager in der Kammer aufgeschlagen, in der auch Agrippina schlief. Es war eine unruhige Nacht gewesen, denn die Dämonen der Dunkelheit hatten die Frau durch schreckliche Albträume gejagt. Gwyn hatte keine Vorstellung, wie diese Schreckensvisionen aussehen mochten, doch er war sich sicher, dass sie alle mit hoffnungsloser Einsamkeit zu tun haben mussten.
    Vierzehn Jahre hatte sie alleine in diesem Turm dahinvegetiert, abgeschnitten von der Welt, die sie für tot gehalten hatte. Der einzige Mensch, der wohl zumindest ab und zu noch zu ihr gesprochen hatte, mochte Mara gewesen sein, und die hatte wahrscheinlich nur wissen wollen, wo die Lanze versteckt war. Irgendwie konnte Gwyn sich nicht vorstellen, dass Sir Gore den Mut gehabt hatte, seiner Frau von

Weitere Kostenlose Bücher