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Gymnasium - Ein Ratgeber fuer Eltern

Gymnasium - Ein Ratgeber fuer Eltern

Titel: Gymnasium - Ein Ratgeber fuer Eltern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann , Klaus Fritz
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Klassenlehrerin. Falls aber weder Großeltern noch Eltern zum Zuhören zur Verfügung stehen, tut es zur Not auch die Katze oder der Goldfisch im Aquarium. Das ist kein Scherz! Dieser Trick wird auch in der lösungsorientierten Beratung angewendet und zeigt überraschende Erfolge.
    Entscheidend ist nämlich, dass der Lernstoff laut formuliert wird   – und das ist von der geistigen Leistung her gesehen etwas ganz anderes, als wenn man ein Thema nur gedanklich überfliegt! Beim selbstständigen Formulieren erkennt Ihr Kind recht schnell, wo noch Lücken sind. Und die dürfendann natürlich durch Nachlesen im Buch oder Heft behoben werden.
    Übrigens lässt sich bei jüngeren Kindern damit zum Beispiel auch ein eher öder Familienspaziergang am Sonntagnachmittag kurzweiliger gestalten: Lassen Sie Ihr Kind darüber erzählen, wie zum Beispiel die verschiedenen Flugarten bei Vögeln aussehen oder wie sich die Anpassung an das Leben im Wasser am Körperbau des Krokodils erkennen lässt. Vielleicht erfahren Sie ja auch interessante Dinge, die Sie so noch nicht wussten. Was für die Hausaufgaben gilt, funktioniert auch hier: Wenn Ihr Kind die Lehrerposition einnimmt, prägt sich der Stoff am besten ein (siehe auch das Kapitel: Basics für die Hausaufgaben).
    Entscheidend ist, dass Sie sich dabei mit Ihren (gut gemeinten) Kommentaren zurückhalten; sie verwirren unter Umständen nur und machen Ihrem Kind deutlich, dass es eben doch weniger weiß als Sie. Bestimmt könnten Sie vieles genauer und/oder besser formulieren. Nur, wer schreibt die Klassenarbeit in der nächsten Woche: Sie oder Ihr Kind?
    Das heißt freilich nicht, dass Sie Fehler einfach stehen lassen sollten. Aber Sie können eine Korrektur geschickt in eine Frage verpacken   – und die klingt dann beispielsweise so: »Ich dachte immer, Reptilien fallen in eine Winterstarre. Kannst du vielleicht nachlesen, ob sie wirklich das ganze Jahr über aktiv sind?«
    Falls Ihr Kind beim eigenständigen Lernen feststellt, dass es nicht alles verstanden hat: Schlagen Sie ihm vor, sich Unklarheiten zu notieren und rechtzeitig abzuklären, sei es mit dem Lehrer oder mit Ihnen. Vielleicht hilft auch eine Internetrecherche weiter, oder es schaut in der Bibliothek nach.
    »Maik hat nun gar keine Lust, seine Lehrerin irgendwas zu fragen«, meint eine Mutter zu diesem Thema. »Stattdessen berät er sich lieber stundenlang am Telefon oder am Computer über ICQ [ein Instant-Messaging-Programm] mit seinen Freunden aus der Klasse. Ich weiß nicht, ob das so gut ist. Denn da können sich natürlich jede Menge Fehler einschleichen.«
    Die Befürchtungen sind verständlich, aber die Mutter kann ziemlich sicher sein: Irrtümer werden dadurch schnell beseitigt, dass eigentlich innerhalb einer Gruppe immer einer ist, der mehr weiß als die anderen. Auf einer anderen Ebene, aber genau nach diesem Prinzip funktioniert ja   – sehr erfolgreich   – Wikipedia.
     
    Der Trick mit dem »Spickzettel«
    Einen Tag vor der Klassenarbeit können Sie noch einen Joker aus der Tasche zaubern, der in den meisten Fächern zieht: den »Spickzettel«!
    »Die Noten in Bio und auch in anderen Fächern wurden bei Jan tatsächlich besser«, meint eine Mutter ganz begeistert. »Er schreibt zuerst einen ausführlichen Spickzettel, aber weil er bei der Klassenarbeit nicht vier Seiten auf die Bank legen kann, schreibt er den Spickzettel kleiner und nochmals kleiner. Was dann zum Schluss übrig bleibt, ist ein Zettelchen, auf dem nur noch das Wesentliche steht. Das könnte Jan theoretisch in die Schule mitnehmen, weil er versprochen hat, es nicht aus der Schultasche zu holen. Aber er braucht den Spickzettel gar nicht, denn mit dem, was er bereits durch das wiederholte Schreiben und Verdichten gelernt hat, fühlt er sich sicher und motiviert. Angst vor einer schlechten Note hat er jetzt nicht mehr.«
     
    Probeklausur am PC schreiben
    Ihren Vierzehnjährigen werden Sie mit dem Spickzettel-Trick wahrscheinlich nicht mehr begeistern. Stattdessen schlagen Sie ihm vielleicht vor, dass er alles am Computer aufschreiben soll, was ihm zum Lernstoff einfällt. Nennen Sie es einfach »Probeklausur«. Das klingt schon ziemlich professionell. Die Korrektur machen Sie dann aber bitte nur auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin. Denn dazu ist ein Vierzehnjähriger   – mithilfe des Schulbuchs   – ohne Weiteres selbst in der Lage.
    Aufsatzschreiben kann Ihr Kind ebenfalls üben, vor allem das Anfertigen von

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