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Gymnasium - Ein Ratgeber fuer Eltern

Gymnasium - Ein Ratgeber fuer Eltern

Titel: Gymnasium - Ein Ratgeber fuer Eltern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Zimmermann , Klaus Fritz
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dann unmissverständlich klar, dass Sie das nächste Mal nicht mehr helfen werden. Sagen Sie das aber nur, wenn Sie ganz sicher sind, das auch durchzuhalten, denn: Sanktionen, die angedroht werden, müssen Sie auch durchziehen, sonst machen Sie sich unglaubwürdig   – und das ist ja nicht unbedingt Ihr Ziel.
    Retten Sie also lieber, was zu retten ist. Bitten Sie Ihr Kind festzustellen, was für die Arbeit unerlässlich ist. Das könnte beispielsweise bei einer Englischarbeit die Kenntnis der aktuellen Lektion sein, die dann nochmals bearbeitet werden sollte. Auf Feinheiten muss in diesem Fall verzichtet werden.
    Manchmal bewährt sich auch das Gießkannenprinzip, das heißt: Alle Themen der Klassenarbeit werden gründlich durchgelesen. Dann ist Ihr Kind zumindest in der Lage, ansatzweise die Aufgaben zu bearbeiten. Konzentriert es sich in der Vorbereitung dagegen nur auf einen Teilbereich, besteht die Gefahr, gar nichts aufs Papier zu bringen, falls dieses Thema gerade nicht abgefragt wird.
    Ansonsten gilt   – unabhängig, ob die Vorbereitung der Klassenarbeit rechtzeitig oder absolut kurzfristig ist: Setzen Sie einZeitlimit, bis wann Ihr Kind damit fertig sein soll. Wenig sinnvoll ist es, bis spät abends zu lernen   – und dann am nächsten Morgen bei der Klassenarbeit dementsprechend müde und unkonzentriert zu sein.
    Übrigens: Eine ausgezeichnete Hilfe als »Vorbereitung« zur Klassenarbeit ist das autogene Training. Gerade wenn Ihr Kind von Unruhe und Nervosität geplagt ist und in Prüfungssituationen schnell ins Flattern kommt, kann diese Entspannungsmethode ein wahrer Segen sein, denn sie verhilft nicht nur zu mehr Gelassenheit, sondern steigert auch die Konzentrationsfähigkeit. Aber erwarten Sie nicht, dass sich durch einmaliges Anhören der CD mit Übungen zum autogenen Training bereits irgendein Erfolg zeigt. Wie fast überall ist auch hier konsequentes Training nötig, damit sich ein positiver Effekt einstellt.
    Für den nächsten Morgen am Frühstückstisch gilt: Falls Ihr Kind vor Aufregung keinen Bissen runterbekommt, verzichten Sie auf einen Zweikampf, packen stattdessen eine Brotzeit ein (möglichst kein Knäckebrot; das knirscht und bringt den gutwilligsten Mitschüler zur Raserei!), damit Ihr Kind dann essen kann, wenn es wirklich Appetit hat. Die Zeiten, in denen während einer Klassenarbeit nicht gegessen werden durfte, sind glücklicherweise lange vorbei   – und Sie übertreiben es natürlich auch nicht, indem Sie Ihr Kind so ausrüsten, als müsste es eine monatelange Hungersnot überstehen.
    Manchen Kindern hilft es auch, wenn sie ihr Maskottchen in die Klassenarbeit mitbringen dürfen. Und noch etwas darf Ihr Kind mitnehmen: die feste Gewissheit, so gut gelernt zu haben, wie ihm das möglich war. Damit hat es selbst die wichtigste Voraussetzung geschaffen, beruhigt in die Schule zu gehen. Vor allem, wenn ein Kind an Selbstzweifeln leidet, sollten Eltern das ganz deutlich sagen!

■ Das hilft während der Klassenarbeit
    Auf keinen Fall sollte sich Ihr Kind kurz vor der Klassenarbeit von Mitschülern nervös machen lassen, weder auf dem Schulweg noch im Pausenhof. Panik wirkt ansteckend   – und leider auch leistungshemmend.
    Schlagen Sie Ihrem Kind vor, sich in der Pause einen einigermaßen ruhigen Platz zu suchen, falls in seiner Klasse direkt vor der Arbeit eine Art kollektives Entsetzen herrscht und alle einander zu übertrumpfen suchen mit negativen Äußerungen wie: »Das gibt ’ne echte Hammerarbeit!«
    Störende Gedanken an ein mögliches Versagen sollte das Kind während der Arbeit wegschieben. Alles, was dazu dient, sich gerade nicht in die Prüfungssituation   – und nichts anderes ist ja eine Klassenarbeit   – hineinzusteigern, ist o. k. Das kann auch eine Art Tunnelblick sein: »Ich mach jetzt meine Aufgaben der Reihe nach und sonst gar nichts! Mich interessiert auch nicht, was der Rest der Klasse macht.«
    ► Viele Lehrer geben zu Beginn der Arbeit kleine Hinweise. Ihr Kind sollte sich diese Tipps notieren, vielleicht helfen sie ihm später weiter. Und auch wenn der Lehrer Fragen von Mitschülern beantwortet: Ohren spitzen!
    Taktisch geschicktes Vorgehen zahlt sich aus: Bearbeitet Ihr Kind in der Klassenarbeit zuerst die Aufgaben, die ihm leichter erscheinen, hat es schon ein kleines Erfolgserlebnis und geht die nachfolgenden entspannter an. Anstatt also an einer schwierigen Aufgabe ewig lange herumzubasteln und damit wertvolle Zeit zu verlieren, sollte es

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