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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Fotos in Silberrahmen, die Ivan in verschiedenen vorteilhaften Posen zeigten. Nur vereinzelte Duftkerzen und eine kleine Sammlung von Porzellankatzen deuteten an, dass hier einmal eine Frau gewohnt hatte.
    Decker begann damit, Bücher, CDs und DVDs vorsichtig aus dem Regal zu nehmen und dahinter zu sehen. Als nichts zum Vorschein kam, schaute er bei den Abspielgeräten nach. Überzeugt davon, dass sich das Handy nicht in dem Schrank befand, setzte er seine Suche unter der Couch und den Stühlen fort. Da das Wohn- und Esszimmer und die Küche nur durch einen Tresen getrennt waren, konnte Decker hören, wie Marge in der Küche alle Türen öffnete und wieder schloss.
    »Glückstreffer?«, fragte Decker sie.
    »Bis jetzt nichts. Und bei dir?«
    »Gar nichts.«
    Die drei Polizisten suchten bis in den späten Nachmittag hinein, als die Sonne schwächer wurde und der frühe Abend sich ankündigte. Sie durchstöberten Schubladen und Geschirrschränke, linsten unter Sofas und Stühle, schnüffelten in Medizinschränkchen herum und wendeten die Matratze im Schlafzimmer. Neunzig Minuten waren vergangen, bevor die Kriminaltechniker eintrafen, und als es so weit war, hatte Ivan sich praktisch in seinem Arbeitszimmer verbarrikadiert.
    Nach dem Eintreffen der Techniker dauerte es noch eine Stunde, die Zonen festzulegen, die eingesprüht werden sollten. Die Experten beschlossen, den Teppich unter der Couch zu bearbeiten, wo Marge den Stift fallen gelassen und etwas Klebriges gefühlt hatte. Dann arbeiteten sie sich voran, über die Wände, die Dielen und die Sockelblende in der Küche. Sie besprühten auch die Wände im Wohnzimmer, im Büro, im Gästezimmer und im Schlafzimmer. Zum Schluss trugen sie das Luminol auf die Matratze im Ehebett auf. Bis dahin war es dunkel geworden. Sie zogen die Vorhänge zu und tauchten so das Apartment in tiefschwarze Finsternis.
    Es wäre gelogen zu behaupten, dass es gar keine Blutprotein-Luminosität gab. Ein geschultes Auge würde vereinzelte Blutspritzer in der Küche wahrnehmen (kleine Schnitte während der Essenszubereitung), ein anständiges blaues Leuchten um die Badezimmertoilette herum (Urin und Blut werden durch Luminol gleichermaßen sichtbar), und, genau wie Richterin Puhl vorhergesagt hatte, einige Kleckse blauer Farbe auf der Matratze (Menstruationsunfälle). Aber nichts wies darauf hin, dass es an einer anderen Stelle im Apartment zu Blutvergießen gekommen war.
    Die Lichter wurden wieder eingeschaltet. Decker bat dann die Techniker, auch noch die Ecken des Esszimmers, die Couchtische und den Frühstückstresen zu besprühen. Seiner Theorie nach war es vielleicht zu einem heftigen Streit gekommen, bei dem Ivan Roseanne geschubst hatte, so dass ihr das Handy aus der Hand gefallen und unter der Couch gelandet sein könnte. Oder vielleicht war sie hingefallen, hatte sich den Kopf an der Tisch- oder Tresenkante aufgeschlagen, wobei der Stoß sie bewusstlos gemacht oder getötet hatte.
    Die Frühstücksbar und die Tischkanten wurden eingesprüht und blieben unauffällig. Der Tresen schimmerte zwar leicht bläulich, aber das konnte auch rohes Hühnerfleisch oder Tartar bewirkt haben. Luminol unterschied tierisches nicht von menschlichem Blut. Zur Sicherheit kratzten die Kriminaltechniker etwas von der Tresenoberfläche ab und hofften, so genug Material für einen Labortest zum Nachweis von menschlichem Blut zu haben.
    Und dieser klebrige Fleck, den Marge – und auch Decker – unter der Couch ertastet hatte, schimmerte kein bisschen. Die verfilzte Stelle war durch etwas anderes verursacht worden, wahrscheinlich durch verschüttete Getränke.
    Nach gut vier Stunden dankte Decker Dresden für seine Geduld und seine Mithilfe. Dresden bewies Großmut und zeigte sich versöhnlich, als er Deckers Hand fest schüttelte. »Ich hoffe wirklich, dass jetzt all die niederträchtigen Spekulationen über die Ernsthaftigkeit meiner Gefühle für meine Frau ihr Ende finden. Das Trauern am Anfang war schon schmerzhaft genug, aber durch diese abscheulichen Unterstellungen hatte ich das Gefühl, der ganze Schmerz beginnt wieder von vorne.«
    »Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten, Mr. Dresden«, sagte Decker, »aber die Leiche Ihrer Frau wurde noch nicht identifiziert. Wir tun nur unsere Arbeit, und ich bin sicher, Sie wissen das zu schätzen.«
    »Ich sehe sehr wohl, dass Sie Staatsdiener sind, aber es ist und bleibt grauenhaft … die eigene Frau zu verlieren, und dann noch als Verdächtiger

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