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Habiru

Titel: Habiru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Gerhardt
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Körpers bestätigte die Worte Schenas. Diese Menschen konnten unmöglich selbst schuld sein an dem Untergang Eridus - viel zu weise und tiefgründig war ihre gesamte Einstellung zum Leben. Nur: Wieso ging dann Eridu unter? War es eine natürliche Wüstenausdehnung? Regnete es auf einmal hier nicht mehr? Gab man Eridu auf, weil es durch die Sedimentablagerungen nicht mehr am Meer lag? Sie konnte sich keinen Reim darauf machen.
    Sie gingen zurück zu der ihnen zugewiesenen Hütte, weil sie nun müde waren, der Wein zeigte nun vollends seine Wirkung. Sie wollten sich hinlegen. Als sie in der Hütte ankamen, war Arnek noch nicht da, anscheinend war er noch bei Nestas.
    Sie wünschten sich eine gute Nacht und Sarah schlief fast augenblicklich ein. Schena lag noch eine ganze Weile wach, weil ihr tausend Gedanken durch den Kopf schossen.

Kapitel 6: Sahras Welt
1. Kater
    Sarah dröhnte der Kopf. Der Lärm des Festes hallte noch nach, und der Wein tat wohl das Übrige. Hatte sie wirklich Alkohol getrunken? So wie sie sich fühlte, anscheinend schon, und wahrscheinlich auch einen Krug zu viel. Sie wagte nicht die Augen aufzumachen. Sie vermutete, dass sie wieder zu Hause war. Es war nur das leise Ticken ihrer Wanduhr zu hören, kein Geräusch, welches typisch für Schenas Welt gewesen wäre. Und tatsächlich: Sie blinzelte mit den Augen, und wie immer lächelte sie Robbie Williams von der Wand aus an. Sie war wieder zu Hause. Es musste Sonntag sein, wenn der Ablauf zwischen der Realität und Schenas Welt weiter so wie bisher war.
    Nachts die Träume von Schenas Welt, tagsüber ihr tristes Alltagsleben. Aber weder in der einen noch in der anderen Welt verlor sie Zeit. Sie fand sich ja immer dort wieder, wo ihre letzte Erinnerung aufhörte. Oder besser gesagt:
    Einen Schlaf später.
    Die Uhr zeigte halb zehn, es war also schon spät - und wäre es ein Werktag gewesen, hätte ihr Wecker geklingelt. Sie stellte ihn in letzter Zeit immer sehr gewissenhaft, seitdem sie im letzten Schuljahr einen Rüffel vom Klassenlehrer bekommen hatte, als sie in einer Woche zweimal verschlafen hatte. Sie richtete sich auf und machte das Radio leise an.
    Wenn doch diese Kopfschmerzen nicht wären. Anscheinend gab es keinen Weg, die körperlichen Folgen ihrer Traumerlebnisse zu umgehen. Sowohl die körperliche Anstrengung des Tagesmarsches nach dem letzten Aufwachen wie jetzt auch den Kater spürte sie mehr als deutlich. Vielleicht soll mich das davon abhalten, zu schlampig mit meinem Körper umzugehen ...
    Ihr kam bei dem Gedanken gerade in den Sinn, was wohl wäre, wenn sie sich in Schenas Welt verletzen würde. Ob das auch Folgen für die reale Welt hatte? War Schenas Welt nicht auch real? Wieder war dieses Problem in ihrem Kopf, was ihr nicht lösbar schien. Egal, ihre Kopfschmerzen waren schon schlimm genug, als dass sie jetzt auch noch solche Gedanken machen wollte. So blieb sie erst einmal liegen und hoffte auf Besserung.
    Vielleicht hilft ein Glas Wasser und eine Kopfschmerztablette. Oh, dafür müsste ich aber aufstehen. Das gefiel ihr gar nicht - sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass ihr Magen dann Fahrstuhl fahren würde.
    Als sie noch überlegte, ob sie aufstehen sollte, klopfte es an die Tür, und ihre Mutter fragte leise: »Sarah, bist du wach? Wir frühstücken gleich!«
    Nach Frühstücken war ihr nun gar nicht zu Mute, aber sie sagte trotzdem, dass sie wach war - und dass sie sich nicht gut fühlte. Da ging die Tür auf.
    »Was hast du denn? Bist du krank?«
    »Ich habe nur ein wenig Kopfschmerzen. Und mir ist leicht übel. Ist aber bestimmt nichts schlimmes.«
    Sie hatte sich von ihrer Mutter entfremdet, das merkte sie jetzt. Früher hätte sie alles erzählt, was ihr auf dem Herzen lag. Nun aber wollte sie nichts davon sagen, dass die Träume immer noch da waren und dass sie vermutlich einen Kater hatte, weil sie im Traum Alkohol getrunken hatte. Es kam ihr selbst unwirklich vor, und nach dem letzten Ärger mit ihrem Vater hatte sie keine Lust, Anlass für neuen zu geben. Wer sollte das schon glauben?
    Sie schaute treuherzig zu ihrer Mutter auf:
    »Könntest du mir bitte ein Glas Wasser und ein Aspirin bringen? Das wäre nett. Ich glaube, wenn ich aufstehe, muss ich mich übergeben.«
    Ihre Mutter runzelte die Stirn - sie war besorgt - aber gleich darauf trat wieder ihr sanftes, gütiges Mutterlächeln in ihr Gesicht.
    »Mache ich doch gerne, Maus. Sieht nach einem Infekt aus. Hoffentlich geht's dir bald besser. Ich hol' dir

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