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Habiru

Titel: Habiru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Gerhardt
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jetzt dein Wasser und die Tablette, deck' du dich warm zu, nachher mache ich dir noch einen heißen Tee mit Honig.«
    »Vielen Dank Mama, aber mach bitte kein Drama draus. So krank bin ich wirklich nicht!«
    Sie fühlte sich unwohl bei dieser Behandlung. Sie war ja nicht wirklich krank. »Maus, du sollst nicht spaßen mit den Zeichen, die dir dein Körper gibt. Wer krank ist, verdient die beste Pflege, um wieder gesund zu werden!«
    Sarah lächelte. »Du bist die beste Mama der Welt!«
    Für dieses Lob gab es ein wunderbares Strahlen.
    Als sie aus der Tür ging, fragte Sarah sich, warum man den Wert der Gesundheit nur zu schätzen lernte, wenn man krank war. Sie wollte jetzt aber nicht groß überlegen, sondern lieber wieder dösen oder sich ablenken, damit sie die Schmerzen los wurde oder zumindest vergessen konnte. Ihre Mutter brachte ihr kurz darauf Wasser und Aspirin, was sie sogleich dankbar nahm. Schon bald ging es ihr besser.
    Nach einer Weile döste sie ein. Sie schlief nicht lange, und sie wachte auch nicht in Schenas Welt auf, aber das war ihr schon vorher klar gewesen. Als sie wieder erwachte war der Kater nur noch blasse Erinnerung. Zum Glück. Aber der Gedanke daran brachte sie wieder auf ihre Spur. Denn schließlich hatte sie tatsächlich den ersten Kater ihres Lebens gehabt, auf Grund eines Traumes. Es war verrückt.
    Was war es dieses Mal, was ihr den Zugang zu Schenas Welt möglich machen würde?
    Sie wusste es nicht...
    Aber wenn sie tatenlos im Bett liegen bliebe, würde sie es nie herausfinden. Sie musste wieder ins Internet. Sie wusste nicht, wo sie sonst an die Informationen kommen sollte.

2. Vaters Unverständnis
    Aber die Gelegenheit dazu bot sich vorerst nicht. Es kam vielmehr Unheil aus einer altbekannten Richtung. Sie lag noch im Bett und wollte gerade aufstehen, als ihr Vater ohne anzuklopfen in ihr Zimmer kam und vor Wut schnaubte. Sie hatte sofort Angst - denn sie verstand nicht, was ihn so wütend machte. Sie zog die Knie ans Kinn und legte ihre Arme um die Beine.
    »Was hast du für merkwürdige Seiten mit meinem Rechner angeklickt? Hast du dafür eine Erklärung? Du hast gesagt, du bist nicht an eine Sekte geraten. Du verhältst dich aber so!«
    Sarah seufzte. Es würde wahrscheinlich unmöglich sein, ihrem Vater begreiflich zu machen, was da vor sich ging.
    »Los, raus mit der Sprache!«
    »Papa ...« Sie schluchzte. »Mach mir keine Angst. Ich bin an keine Sekte geraten. Du musst mir vertrauen. Aber erklären kann ich es auch nicht, was da passiert.«
    Sein Zorn war nur unmerklich geringer geworden.
    »Warum nicht? Erzähl es mir - du hattest doch sonst keine Geheimnisse vor uns. Nun schaue ich in den Verlauf der besuchten Internet-Seiten, und außer dem Swastika- Schwachsinn entdecke ich nun auch noch komische Internet- Seiten irgendwelcher Spinner, die an Außerirdische glauben und treffe andauernd auf das Wort Eridu.«
    »Das stimmt - es geht aber gar nicht um Außerirdische. Ich war zufällig auf dieser Seite, als ich bei meiner Nachforschung war ...«
    »Was für Nachforschungen?«
    »Lass mich doch ausreden!«
    Er gab nur eine Art Grunzen von sich.
    »Bei meinen Nachforschungen über meine Träume. Ich hatte davon erzählt, letzte Woche Sonntag, aber du wolltest nicht zuhören.«
    »Träume. Pah. Du kennst meine Meinung dazu.«
    »Ja, eben, deswegen habe ich auch nichts weiter erzählt.«
    »So kommen wir nicht weiter. Du musst mir erzählen, was da vor sich geht. Als dein Vater habe ich nicht nur das Interesse dran, sondern auch das Recht zu erfahren, was du so treibst. Wenn du mal 18 bist, dann ...«
    Sarah kam das sehr bekannt vor.
    »Du würdest mir ja doch nicht glauben und mich für krank oder verrückt oder sonst was halten ...«
    »Wie kommst du da drauf? Ich bin doch kein Unmensch.«
    »Nun, es ist ziemlich verrückt. Ich verstehe es selber nicht. Und wenn ich es nicht verstehe, wie kann ich dir das dann erklären?«
    »Ich möchte es trotzdem wissen. Denn wenn es dich so beschäftigt, vertraue ich drauf, meine Tochter so erzogen zu haben, dass sie einschätzen kann, ob ihr Verhalten gerechtfertigt ist.«
    Sarah konnte nicht mehr anders, sie versuchte es zu beschreiben: »Also gut. Meine Träume gleichen eher Visionen einer längst vergangenen Kultur. Und alles, was ich bisher dazu überprüfen konnte, hat sich als wahr herausgestellt. Die Swastika war nur der Anfang. Ich habe ihre ursprüngliche Bedeutung nur wiederentdeckt, weil meine Vision nur die alte Version

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