Habiru
umgesetzt werden. Diesen Angriff gab es
mit dem 11.9.2001 wirklich. Nur gibt es heute Historiker, die behaupten, Pearl Harbor kam nicht wirklich unvorbereitet, sondern wurde zugelassen, damit die USA einen guten Grund hatten, in den 2. Weltkrieg einzutreten.«
Sabine war entrüstet. »Das ist doch Unsinn. Niemand hat doch Interesse daran, in einen Krieg einzutreten.«
Nun meldete sich Sarah. »Das stimmt so nicht. Es gibt durchaus auch Kriege aus Geld- und Machtinteressen. Die, die für Kriege verantwortlich sind, sind zudem meist nicht die, die darunter leiden müssen, sei es als Soldat mit dem riskieren des Lebens oder als ziviles Opfer.«
Sabine war ruhig, aber nicht überzeugt. Sarah legte noch eins drauf. »Warum gibt es sonst so viele Kriege in der Welt?«
Diese Frage konnte oder wollte keiner beantworten. Die Schüler wussten zwar, das sich fast weltweit eine Opposition gegen den drohenden Irak-Krieg gebildet hatte, vor allem in der Bevölkerung der Länder, aber das trotzdem die Regierungen einiger Länder Krieg »spielen« wollten, insbesondere die der USA, Englands und Spaniens. Und niemand schien sie aufhalten zu können, weder die UNO, noch Deutschland oder Frankreich, die sich für eine friedliche Lösung einsetzten.
»Komisch, ich dachte immer, in Demokratien geht der Wille vom Volke aus, und wenn das Volk keinen Krieg will, wieso gibt es dann trotzdem einen?«
Es war Jule, die sich ohne zu Melden äußerte. Sie war sonst nicht so aktiv im Unterricht, hier hatte sie aber etwas völlig richtiges in die Diskussion gebracht. Ihr Klassenlehrer honorierte diese Äußerung, in dem er sie aufgriff. »Jule hat das ganz richtig gesagt. Was zählt der Wille des Volkes, wenn die Regierungen sowieso machen, was sie wollen?«
Mit einer kurzen Pause ließ er die Worte wirken. »Und das nächste Thema ist: Wird der Wille des Volkes vielleicht manipuliert? Nach neuesten Umfragen sind 60 % der US-Bürger für einen Irak-Krieg. Allerdings halten fast ebenso viele Bürger Saddam Hussein mitverantwortlich für den 11.9, obwohl es dafür überhaupt keine Hinweise gibt, außer den Behauptungen von Vizepräsident Dick Cheney.«
»Die Bürger werden manipuliert, um einen Krieg anzufangen? Das glaube ich nicht.« sagte Sabine.
»Und was ist denn mit den Lügen wegen der angeblichen Massenvernichtungswaffen? Ist es nicht genau das gleiche? Man versucht eine Rechtfertigung zu finden, um Krieg zu führen. Was ist das sonst, wenn nicht eine Manipulation?« Es war Tobias.
Er war wirklich gut beim Argumentieren, fand Sarah. Nun war Ruhe in der Klasse. Ihr Lehrer war ebenfalls ruhig. Ihm ging das Thema genauso nahe wie allen anderen.
Es war kaum zu glauben, was in der Welt passierte. Und je mehr man darüber erfuhr und nachdachte, umso absurder wurde alles.
Im großen und ganzen war die Diskussion beendet und Herr Schmidt machte mit seiner Erdkundestunde weiter.
Nach der Schule ging Sarah schnurstracks nach Hause, sie hatte sowieso kein Geld mehr für das Internet-Cafe. Lieber wollte sie noch einmal zu Hause online gehen.
Das mit dem drohenden Krieg im Irak beschäftigte sie sehr. Sie hätte schwören können, das eigentlich niemand Krieg wollte. Sie jedenfalls wollte keinen, und sie kannte auch keinen, der bei all dem Leid, die ein Krieg immer mit sich brachte, einen wollen würde. Und trotzdem gab es ihn. Fast überall auf der Welt, angeblich schon immer.
Zu Hause angekommen, sagte sie kurz »Hallo« zu Mama, und wollte sich gleich wieder an den PC setzen, doch ihre Mutter nervte, sie sollte erst einmal ihr Zimmer aufräumen. Auch der Einwand, dass sie weiter für das Referat recherchieren musste, zog nicht. Sie fügte sich nur widerwillig, räumte dann aber ihr Zimmer auf. Sie hatte es sowieso in letzter Zeit vernachlässigt. Sie brauchte fast eine ganze Stunde, mit zusammenräumen, saugen, und abstauben der gröbsten Staubschichten. Sie hasste diese Arbeit. Aber sie musste erledigt werden, erst recht wenn ihre Mutter sie schon dran erinnerte.
Nach der Stunde ging sie in das Arbeitszimmer, Papa würde wie jeden Tag heute wieder erst spät von der Arbeit zurückkommen. Sie startete den Computer, aber beim Hochfahren war etwas anders als sonst. Sie wurde nach einem Passwort gefragt.
»Na toll. Was soll das denn?«
Sie ging zu Mama und fragte: »Weißt du, ob Papa ein Passwort auf dem PC eingerichtet hat?«
»Ja, ich glaube, er hat so etwas erwähnt. Er wird es dir sicher heute abend erklären, warum er das gemacht
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