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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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ausschließen, denn wie sollte er an seinen Chefs vorbei die gefälschte Police in die Firmenunterlagen schmuggeln?«
    »Trotzdem müssen wir seinen privaten Computer überprüfen. Und wenn es nur geschieht, damit wir ihn definitiv von unserer Liste streichen können.«
    »Die Frage, die ich mir die ganze Zeit stelle, ist, ob nicht jemand vom Museum in die Sache verwickelt ist«, machte Hackenholt weiter, ohne auf Stellfeldts Einwurf einzugehen. »Laut Dr. Drosthoff wurden alle Unternehmen, mit denen sie zum ersten Mal zusammengearbeitet haben, gründlich überprüft. Dabei muss demjenigen doch aufgefallen sein, dass die Firma Dippold weder über ein gepanzertes Fahrzeug verfügt noch in Sachen Werttransport aussagekräftige Referenzen vorweisen kann.«
    »Kennd edzer der Felix Kurz wos dermied zern dou ghadd hom?« 25
    »Das habe ich auch überlegt. Wir müssen unbedingt mit Norbert Beck sprechen, um Antworten auf unsere Fragen zu bekommen. Er hat die Transporte organisiert. Außerdem ist er fast in Ohnmacht gefallen, als wir ihm von dem Überfall und den beiden Opfern berichtet haben. Und nun meldet er sich krank, ist aber angeblich zu Hause über seinen Festnetzanschluss nicht erreichbar.«
    »Sollen wir eine Fahndung nach ihm rausgeben?«
    »Nein, noch nicht. Überprüft erst, ob er ein Handy besitzt, über das wir ihn erreichen können. Ansonsten muss jemand zu seinen Nachbarn fahren und sie befragen. Er lebt allein. Alternativ könntet ihr auch seine Familie recherchieren: Eltern, Geschwister. Vielleicht wissen sie, wo er sich aufhält.« Hackenholt sah auf seinen Block. »Darüber hinaus muss jemand einen Einzelverbindungsnachweis für Sascha Försters Handy anfordern. Nachdem er den Auftrag auf recht undurchsichtige Weise ergattert hat, halte ich es durchaus für möglich, dass uns seine Telefonate weiterbringen können. Gleicht die Listen mit den Nummern vom Museum ab, vergesst aber auch Norbert Beck und Felix Kurz nicht.«
    Es entstand eine Pause, in der jeder der Beamten noch einmal durchging, ob sie nichts vergessen hatten.
    »Was hast du bislang eigentlich ermittelt, Theo?«, brach Stellfeldt nach einer Weile in möglichst neutralem Tonfall das Schweigen. Für Hackenholts Ohren hörte es sich dennoch an wie: »Sag mal, hast du gestern außer Pennen noch was anderes in deinem Kabuff gemacht?«
    »Ich habe meine Kontakte zur Szene aktiviert und Köder ausgeworfen. Falls in den nächsten Wochen etwas Ungewöhnliches passiert, beispielsweise jemand einen antiken Goldschatz verkaufen will, werde ich es als Erster erfahren.«
    »So, so.«
    »Außerdem habe ich euch die Presse vom Hals gehalten. Ich tue derzeit mein Möglichstes, damit weltweit von dem Raub berichtet wird und sämtliche Kunstzeitschriften Artikel darüber bringen. Die Sammler müssen für die Materie sensibilisiert werden, dann geben sie uns Hinweise, sobald etwas angeboten wird.« Winter schaute auf die Uhr. »Ich muss euch jetzt leider verlassen, ich habe in ein paar Minuten ein Telefoninterview mit dem Kunstmagazin art und danach mit WELTKUNST .«
    Kaum hatte sich die Tür hinter dem LKA -Beamten geschlossen, guckte Stellfeldt grinsend in die Runde. »Was ist schlimmer als ein Münchner?«
    Baumann zuckte mit den Schultern. »Iech glaab ned, dass doudervo a Schdaicherung gibd.« 26
    »Doch«, sagte Mur trocken. »Zwei Münchner.«
    Stellfeldt nickte der Kollegin anerkennend zu, Baumann kicherte.
    »So schlimm ist Theo gar nicht.« Wünnenberg fühlte sich gemüßigt, seinen neuen Kumpel zu verteidigen. »Er hat ein sehr feines Gespür für Kaffee.«
    Stellfeldt verdrehte die Augen.
    »Ralph hat recht. Theo ist im Grunde genommen ein recht netter und vor allem anständiger Kerl«, ergriff auch Hackenholt Partei.
    »Was habt ihr gestern Abend eigentlich mit ihm angestellt? Als ich ihm vorhin auf dem Flur begegnet bin, war er barfuß unterwegs – seine Schuhe standen unter seinem Schreibtisch.« Stellfeldt gluckste vor unterdrücktem Lachen.
    »Sophie hat uns gefühlte hundert Kilometer durch die Stadt gescheucht.«
    »So ist’s recht!«, sagte Stellfeldt anerkennend. »Auf Sophie ist eben Verlass. Was habt ihr für heute Abend geplant?«
    »Nichts. Meine Frau muss sich ausruhen.«
    »Siehst du! Jetzt gibst du sogar selber zu, wie anstrengend der Herr Kriminaldirektor ist.«
    Bevor Hackenholt erwidern konnte, dass sich Sophie vom stundenlangen Gehen und nicht von ihrer Begleitung erholen sollte, stand Stellfeldt auf und verließ das

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