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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Polizeiausbildung im Dritten Reich bis zur Grenzsicherung im Kalten Krieg alle Bereiche abgedeckt.« Winter lächelte, bevor er wieder ernst wurde. »Das Museum ist wirklich sehr zu empfehlen – nicht nur, weil es dort einen wundervollen alten VW -Käfer und verschiedene andere Ausrüstungsgegenstände gibt. Es werden auch persönliche Dokumente sowie Fotos ausgestellt. Wenn ihr genau aufpasst, entdeckt ihr meinen Großvater darunter.«

Freitag
    Um Punkt sieben klingelte Hackenholts Telefon im Büro.
    »Hab ich’s mir doch gedacht, dass du nicht zu den Langschläfern gehörst«, schallte es ihm aus dem Hörer entgegen. »Wie war’s in Frankfurt? Hat euch der Hehler ein anständiges Angebot gemacht?« Walter Zögner lachte dröhnend.
    »Er musste uns schweren Herzens vierzig Goldtaler überlassen.«
    »Also Peanuts im Vergleich zu dem, was ihr euch von ihm erhofft habt.«
    »Ganz genau. Und bei dir?«
    »Tja, von meiner Seite gibt es leider auch nichts Erfreuliches zu berichten: Wir haben jemand gefunden, der Finn Schöllers Alibi bestätigt hat. Er hat uns doch gesagt, er war bei einem Kumpel und ließ sich dort zulaufen. Dabei müssen sie wohl ziemlichen Krach gemacht haben. Zumindest hat sich einer der Nachbarn gestört gefühlt und bei ihnen beschwert. Das war gegen Mitternacht. Er hat definitiv beide Männer in der Wohnung gesehen, und sie sollen nicht mehr in der Lage gewesen sein, Auto zu fahren.«
    »Die Überwachungskameras haben immer nur einen Mann und eine Frau aufgezeichnet. Was ist, wenn dein Tatverdächtiger zwar bei dem Überfall dabei war, dann aber in Schweinfurt bei seinem Freund geblieben ist?«
    »Dafür haben wir die Aussage vom Kumpel: Finn Schöller ist gegen zwanzig Uhr zu ihm gekommen. Laut Bauer Holzinger müsste er zu dem Zeitpunkt aber als Polizist verkleidet auf der Autobahn gewesen sein.«
    »Und wenn der Kumpel lügt?«
    »Warum sollte er? Er weiß, dass er sich strafbar macht, wenn er ihm ein falsches Alibi gibt. Außerdem haben wir den jungen Mann überprüft. Er ist nicht vorbestraft – und seine Fingerabdrücke stimmen nicht mit denen überein, die wir am Fahrzeug gefunden haben. Darüber hinaus haben wir die DNA -Auswertungen bekommen. Wir können keinerlei Spuren von Finn Schöller an Felix Kurz’ Leiche nachweisen. Damit ist er aus dem Rennen, und wir fangen wieder bei null an.« Man konnte förmlich hören, wie Zögner resigniert mit den Schultern zuckte. »Vielleicht hat Kerstin mehr Glück. Sie ermittelt eisern in Richtung Osteuropäer, aber bislang hat sie nichts Brauchbares entdeckt. Ein paar Autodiebstähle, ein paar Trickbetrüger – das geht alles nicht in die Richtung, die wir suchen.«
    »Warten wir es ab. Noch ist nicht aller Tage Abend.«
    In der morgendlichen Lagebesprechung schilderten Hackenholt und Winter zusammengefasst die Ereignisse des gestrigen Tages. Als dann die Nürnberger Kollegen an der Reihe waren, die beiden ihrerseits auf den aktuellen Stand zu bringen, breitete sich Schweigen aus – bis Stellfeldt schließlich das Wort ergriff.
    »Das Observationsteam hat keinerlei Auffälligkeiten entdeckt. Absolut nichts. Weder traf sich Frau Förster mit jemandem, noch hat sie ungewöhnliche Telefonate geführt. Wir haben alles abgehört und mitgelesen. Es gibt auch keine kompromittierenden E-Mails. Sie fuhr morgens in die Firma und abends wieder nach Hause. Der Einzige, mit dem sie sich unterhalten hat, war ihr Vater. Nicht einmal Fahrer sind in die Firma gekommen.«
    »Hm. Das ist ernüchternd«, gab Hackenholt zu. »Aber wir stehen ja noch ganz am Anfang der Überwachung.«
    »Erinnerst du dich: Ich habe sie in der Vernehmung gefragt, was sie am Freitag, dem 14. Juni um elf Uhr zweiunddreißig gemacht hat.«
    »Ja, ich weiß sogar noch, dass ich dich gleich im Anschluss daran fragen wollte, warum du dich so sehr für diesen Zeitpunkt interessierst. Aber dann habe ich Zögner angerufen und es vergessen.« Hackenholt grinste entschuldigend.
    »Zu der Uhrzeit wurde die Datei erstellt, die den gefälschten Versicherungsschein enthält. Etwa eine Stunde zuvor wurde das Grafikprogramm heruntergeladen und auf dem Rechner installiert. Wie soll Frau Förster das getan haben, wenn sie gar nicht in der Firma, sondern beim Arzt war?«
    »Sie hat bisher sehr umsichtig agiert. Wahrscheinlich war sie an dem Morgen tatsächlich beim Arzt – aber nicht annähernd so lange, wie sie behauptet hat. Ihr Vater wird nun natürlich einen Teufel tun und zugeben, dass sie

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