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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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erkennen, da sich die zwei Männer gegenseitig abschirmten.
    Sobald sie fertig waren, fuhren sie in eine Kneipe und tranken sich mit ein paar Bier Mut an – zumindest machten sie diesen Eindruck auf die Observanten. Erst um kurz vor vierzehn Uhr brachen sie wieder in Richtung Bank auf, wo sie pünktlich eintrafen.
    Während die SEK -Beamten nun den Hehler zu Boden rangelten und dasselbe etwas feinfühliger auch mit dem verdeckten Ermittler taten, nahm eine zweite Gruppe den Kerl in dem vor der Bank wartenden Renault fest.
    Wenige Minuten später standen Hackenholt, Winter, sein Wiesbadener Kollege und der SEK -Gruppenführer im Tresorraum und warteten darauf, dass dem verdeckten Ermittler die Handschellen abgenommen wurden.
    »Ihr werdet vermutlich nicht begeistert sein«, sagte der Mann und wies mit dem Kinn zu der auf einem Tisch stehenden Kassette. »Vom Reichsapfel keine Spur, dafür hatte er einige Goldmünzen im Gepäck.«
    Winter sah in der Tat enttäuscht aus. »Warum hast du denn dann das Zeichen zum Zugriff gegeben? Vielleicht wollte er dich nur testen?«
    Der verdeckte Ermittler schüttelte den Kopf. »Das ist alles, was er im Angebot hat.«
    »Und was ist im zweiten Schließfach?«, fragte Hackenholt.
    »Vermutlich die restlichen Münzen. Er sagte, dass es insgesamt vierzig Stück sind. Gezeigt hat er mir aber nur diese sieben.«
    In dem Augenblick kam einer der Frankfurter Beamten zusammen mit einer Bankmitarbeiterin in den Tresorraum gelaufen.
    »Wir haben den Schlüssel für das andere Fach gefunden. Der Fahrer hatte ihn bei sich.«
    Zusammen mit dem Schlüssel, den die Angestellte verwahrte, öffneten die Polizisten das zweite Schließfach. Auch die dortige Kassette enthielt, ganz wie es der verdeckte Ermittler vermutet hatte, ausschließlich Goldstücke.
    »Viel Aufregung um nichts«, brummte Hackenholt.
    »So würde ich das nicht sagen«, murmelte der verdeckte Ermittler. »Wenn ich nicht völlig falschliege, sind das die Münzen, die im April 2012 im LWL -Landesmuseum in Münster geraubt wurden. Zusammen mit den fünfundzwanzig dort verbliebenen Exponaten stellen sie den einzigen erhaltenen Goldschatz Westfalens dar. Deswegen hat der Händler auch immer so betont, dass er einen Goldschatz hat.«
    »Ich erinnere mich, davon gelesen zu haben. Die Dinger sind um die dreißigtausend Euro wert, nicht wahr?«, fragte Winter.
    »Das ist der ideelle Wert. Geht man nach dem Goldpreis, wäre es wesentlich weniger.«
    »Ein eher kleiner Schatz dann also«, versuchte sich Hackenholt an einem Witz. »Warum haben die Täter so lange mit dem Verkauf gewartet?«
    »Das Museum hat die Münzsammler-Szene unmittelbar nach dem Diebstahl informiert. Und die Numismatiker sind untereinander gut vernetzt, da dürfte es den Dieben zu heikel gewesen sein, die Stücke zu verkaufen.«
    »Warum haben sie die dann nicht eingeschmolzen?«
    »Gold hat einen Schmelzpunkt von tausendvierundsechzig Grad Celsius. Das macht man nicht mal eben schnell am heimischen Herd.« Der verdeckte Ermittler grinste schief.
    »Tja, das war aus unserer Sicht dann wirklich der berühmte Satz mit X«, gab Theo Winter zu. »Wenngleich das Museum in Münster das sicher ganz anders sieht. Freust du dich, dass wir deiner alten Heimat einen solchen Dienst erwiesen haben?«
    »Nun ja, einen Tag Abwesenheit hätte ich jetzt nicht gerade in Kauf genommen, wenn ich das Ergebnis vorher gewusst hätte«, seufzte Hackenholt.
    Erneut kamen sie erst im Lauf des Nachmittags los: Theo Winter musste die Kollegen ins Frankfurter Polizeipräsidium begleiten und Protokolle verfassen, bevor der Wiesbadener LKA -Beamte zufrieden war und die weitere Sachbearbeitung übernahm. Hackenholt überlegte, ob er nicht mit dem Zug nach Nürnberg zurückfahren sollte, verwarf den Gedanken jedoch.
    »Zumindest brauchen wir heute nicht mehr in die Dienststelle zu gehen. Bis wir in Nürnberg sind, wird es sicherlich halb sieben«, brummte Winter.
    »Ich wollte eigentlich schon noch hin und nach dem Rechten schauen«, entgegnete Hackenholt.
    »Lass es gut sein, ich setz dich bei deiner Frau ab. Du hast heute dreimal mit Manfred telefoniert, und alles, was er dir sagen konnte, war, dass bei Frau Försters Observation nichts Auffälliges vorgefallen ist. Mach dir lieber einen schönen Abend mit Sophie. Wenn euch allerdings die Decke auf den Kopf zu fallen droht, dann könnten wir drei zusammen essen gehen«, grinste Theo.
    »Lass uns das in den nächsten Tagen machen.«
    »Ich wollte

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