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Hackschnitzel

Hackschnitzel

Titel: Hackschnitzel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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verstand nur Bahnhof.
    »Na, jetzt tu doch nicht so harmlos – oder wieso finde ich eine zerknüllte Tankquittung aus Österreich in deiner Tasche?«
     
    Versonnen lächelnd saß der Kommissar am nächsten Morgen hinter seinem Schreibtisch und dachte an diese Situation des Sonntagabends zurück.
    Es hatte doch einige Zeit gedauert, Carla zu erklären, wie die Tankquittung in seine Jackentasche gekommen war. Er war erst verdutzt gewesen.
    »Das muss auf dem Parkplatz von dieser Baufirma in Landau, ach nein, in Bruchsal, gewesen sein, da habe ich den Zettel gefunden und eingesteckt.«
    »Wie bitte? Gefunden?« Entrüstet waren flammende Blitze aus ihren Augen geschossen. »Ich habe wirklich keine Lust darauf, von dir hinters Licht geführt zu werden. Die Bruchsaler fahren wohl eben mal schnell nach Österreich zum Tanken und du hebst dann ihre Quittungen vom Boden auf!«
    »Ich weiß ja, gefunden hört sich blöd an, aber so war es wirklich«, hatte Oskar versucht, seine schwach klingende Erklärung glaubhafter zu machen. »Der Wind, ich dachte, der Wind hätte einen meiner Belege aus dem Wagen geweht. Deshalb habe ich den Zettel aufgehoben.«
    »Und eingesteckt, obwohl er dir gar nicht gehörte! Das soll ich glauben! Da musst du dir schon was Besseres ausdenken!«
    »Ich hab ihn ja auch gleich wieder runtergeworfen, aber Jan hat energisch protestiert.«
    Carlas Blick hatte sich etwas entschärft und schließlich schien die Erklärung akzeptiert worden zu sein.
    »Also, dann will ich dir halt mal glauben, aber in letzter Zeit bist du ja öfter sehr spät nach Hause gekommen ...«
     
    Immer noch lächelnd strich Lindt wieder und wieder mit dem Handrücken über die Falten des Tankstellenbeleges, den er im Büro mittlerweile in eine durchsichtige Hülle geschoben hatte.
    ›BP-Station A-6700 Bludenz‹ wies die Quittung aus und als Datum war der Dienstag vergangener Woche angegeben.
    Der Kommissar stutzte. Das war ihm bisher noch gar nicht aufgefallen. ›97,54 Liter Bleifrei Normal‹ – welcher Wagen hatte denn einen derartig großen Tank?
    Sein Dienst-Citroen jedenfalls nicht.
    Etwas ratlos sah er einer kleinen Rauchwolke nach, die zur Decke seines Büros emporstieg.
    ›Auf jeden Fall ein Auto mit großem Durst, also sicherlich kein Kleinwagen‹, ging ihm durch den Kopf.
    Er erinnerte sich an den Fundort und hörte die Tür des vorderen Büros.
    »Schau mal hier, Jan. Die Tankquittung, die ich im Hof dieser Baufirma aus Versehen aufgehoben habe. Kennst du einen Wagen mit Hundert-Liter-Tank? Könnte das vielleicht zu einem ...?«
    »Klar doch, Chef, Sie hatten dort direkt neben dem großen Ami von diesem Tiefbau-Kerl geparkt. Chevrolet Tahoe, Achtzylinder-Motor, ich hab noch das typische Blubbern im Ohr.«
    Lindt verstand nicht viel von Motorengeräuschen, aber diesen Ausdruck kapierte er sofort.
    »Du könntest recht haben, Jan. So eine Riesenkarre hat natürlich auch einen Mordsdurst.«
    »Unter zwanzig Litern auf hundert Kilometer geht da wohl kaum was«, nickte der. »Und beim Gasgeben gibt’s einen richtigen Strudel im Tank!«
    Sternberg wurde nachdenklich. »Aber warum fragen Sie? Hat das was mit unserem Fall zu tun?«
    Der Kommissar schüttelte den Kopf. »Nein, nein , sicher nicht. Aber wenn ich den Zettel wieder auf den Boden geworfen hätte, anstatt ihn einzustecken, wäre ich gestern Abend zu Hause nicht in Erklärungsnot gekommen.«
    »Ach, hat Ihre Frau die Quittung gefunden?«, traf Sternberg den Nagel auf den Kopf.
    Lindt nickte süffisant grinsend. »Aber darauf will ich lieber nicht näher eingehen.«
    Er wechselte schnell das Thema: »Gibt’s denn schon was von unserem roten Porsche?«
    Sein Mitarbeiter winkte: »Kommen Sie mit, Chef. Die Software haben wir am Freitag noch auf meinem PC installiert und da können wir jederzeit ...«
    Ein paar Mausklicks und Sternberg hatte das Programm geöffnet.
    »Im Moment steht der Wagen wieder auf dem Platz an der Untermühlstraße.« Lindt staunte über die Genauigkeit des digitalen Stadtplanes. Eine rote Marke zeigte den aktuellen Standort des Porsche an.
    »Und hier haben wir die Fahrten des gesamten Wochenendes.«
    Eine weitere Straßenkarte erschien, allerdings in einem sehr viel kleineren Maßstab.
    »Muss ja weit gefahren sein, dieser Roth«, brummte der Kommissar. »Sieh mal, Jan, sogar am Bodensee war er.«
    »Und noch weiter«, zeigte Sternberg auf die rote Linie, die über Lindau hinaus ein gutes Stück nach Südosten reichte.
    Lindt nahm

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