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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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hellwach.
    »Ron Barker, Kim. Den Namen haben Sie bestimmt gehört. Er floh vor fünf Jahren aus einem Transporter, der nach Hades unterwegs war. Die Geschichte ging durch alle Zeitungen und Stereofilme. Sicher erinnern Sie sich noch daran und …«
    »Nein!« Sie schnitt ihm das Wort ab. »Ich kenne den Namen wirklich. Ron Barker war der Sekretär meines Vaters. Ich erinnere mich genau. Es ist allerdings fünf Jahre her.«
    Sie legte sich wieder hin. Carter lag noch lange wach.
    Er lauschte auf das regelmäßige Atmen des Mädchens neben ihm, das plötzlich zur Schlüsselfigur geworden war.
     
    *
     
    Am achten Tag wagte Palatti den Ausbruch.
    Fünf der anderen Häftlinge waren auf seiner Seite.
    Carter stimmte widerstrebend zu: »Wenn ihr unbedingt wollt, so werden wir euch nicht daran hindern. Aber wenn es euch wirklich gelingt, in den Besitz des Kettenschlüssels zu kommen und euch zu befreien, so bleiben wir zurück. Ich habe keine Lust, in einem kleinen Beiboot zu ersticken, zu verhungern oder zu verdursten. Ich habe auch keine Lust, einfach abgeschossen zu werden. Denn genau das wird euch passieren.«
    »Unsinn!« Palatti war sehr zuversichtlich. »Wir werden entkommen. Außerdem habe ich nicht die Absicht, wie Barker in einem Beiboot zu fliehen. Ich werde das Schiff übernehmen und die Besatzung einsperren.«
    »Größenwahnsinnig«, hatte Carter gemurmelt.
    Als die beiden Wärter das Essen brachten, schien es so, als gäbe es wirklich keine heimlich versteckten Mikrofone in der großen Zelle. Sie ließen sich zu Carters Überraschung leicht überrumpeln. Palatti nahm die Waffen an sich und gab die Befehle.
    »Du bleibst hier, als Geisel«, eröffnete er dem völlig verdutzten Wärter und warf ihn zu Boden. »Und du …«, er zeigte mit der Mündung eines Strahlers auf den anderen, »gehst den Schlüssel holen. Wir wollen die Ketten loswerden. Wenn du auch nur einen Ton zu den anderen sagst, ist dein Freund erledigt. Wir warten fünf Minuten.«
    »Der Schlüssel … der Robot hat ihn«, stotterte der Wärter. »Welcher Robot?« herrschte Palatti ihn an.
    »Der Wachrobot. Er hat den Schlüssel. Und er hat den Befehl, die Fesseln erst bei der Landung auf Hades zu lösen. Er ist so programmiert worden.«
    »Schickt den Robot her. Wir nehmen ihm den Schlüssel ab.« Der Wärter wollte etwas sagen, besann sich aber dann anders. Wortlos ging er.
    Carter meinte:
    »Glaubst du wirklich, Palatti, daß du einem Robot einen Schlüssel abnehmen kannst? Er hat ihn nicht so einfach in der Tasche. Der Schlüssel ist ein positronisches Muster, das sich nicht kopieren läßt. Da gibt es auch keine Nachschlüssel. Du müßtest den ganzen Robot umprogrammieren.«
    Palatti grinste zuversichtlich.
    »Ungelegte Eier, Mister. Natürlich weiß ich auch, daß der Robot keinen Haustürschlüssel mit sich herumschleppt. Aber einer meiner Freunde hier ist zufällig Positronentechniker. Er wird den Robot schon überreden, das Schloß zu öffnen.«
    Carter schwieg. Er wußte, daß durchaus die Möglichkeit bestand, einen Roboter umzuprogrammieren, wenn man etwas davon verstand.
    Trotzdem sagte er zu Kim, Jenten und den anderen:
    »Wir bleiben. Wir verzichten auch darauf, von dem Robot befreit zu werden, wenn die Umprogrammierung gelingt. Ich habe keine Lust, so früh zu sterben. Die Flucht hat von hier aus keinen Sinn.«
    Palatti warf ihm einen verächtlichen Blick zu, enthielt sich aber jeden Kommentars. In beiden Händen hielt er die Strahlwaffen. Sein rechter Fuß hielt den Wärter fest, der ruhig am Boden lag.
    Endlich, nach fast fünf Minuten, kam der eine Wärter zurück. Mit ihm kam der Wachrobot. Palatti gab einem seiner Männer einen Wink. Der Techniker, ein älterer Mann, ging zu dem Robot und sagte einige Worte zu ihm. Dann öffnete er die Klappe an der Brust und nahm einige Schaltungen vor.
    Zehn Minuten später waren die sechs Sträflinge frei. Palatti stand breitbeinig in der Zelle.
    »Na?« fragte er die übrigen und insbesondere Carter. »Was ist nun mit euch? Wollt ihr mitkommen oder nicht?«
    Stumm schüttelte Carter den Kopf. Jemen sah auf den Boden, er war unschlüssig. Kim sah Palatti nur herablassend an. Die restlichen Männer schwiegen.
    »Gut, wie ihr wollt.« Palatti gab dem Techniker einen Wink. »Der Roboter kann hierbleiben. Deaktiviert. Sollen sie in ihren Ketten schmoren.«
    Er schoß die beiden Wärter nieder, allerdings nur mit Lähmkraft. Sie würden in einer halben Stunde wieder zu sich kommen. Dann

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