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Hades - Die Welt der Verbannten

Hades - Die Welt der Verbannten

Titel: Hades - Die Welt der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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verschwand er mit seinen fünf Kumpanen draußen im Gang.
    »Seltsam«, sagte Carter nach etwa einer Minute. »Die Flucht müßte längst entdeckt worden sein. Soviel ich weiß, sind in den Transportzellen Kameras. Der ganze Vorgang muß von der Zentrale aus beobachtet worden sein.«
    »Was kümmert uns das?« erkundigte sich Hendrik, der Nebenmann von Kim. »Uns können sie nicht verantwortlich machen. Und hindern konnten wir Palatti auch nicht an seinem Vorhaben.«
    »Ich begreife nur nicht«, sagte Kim langsam, »daß es so reibungslos geklappt hat. Wenn das stimmt, Rog, was du sagst, dann hat der Kommandant von Anfang an von Palattis Fluchtplan gewußt. Warum hat er nicht eingegriffen? Er hat bewußt das Leben der beiden Wärter aufs Spiel gesetzt. Was steckt dahinter?«
    Carters Mundwinkel zuckten.
    »Das möchtest nicht nur du wissen, Kim«, erwiderte er ruhig. Kim sah Carter forschend an.
    »So …«, sagte sie schließlich. Mehr nicht.
    Sie warteten. Wenn die Übernahme des Schiffes gelungen war, würden sie es bald merken. Vielleicht würde Palatti sie sogar befreien, weil er allein mit seinen paar Männern das Schiff nicht steuern konnte. Wenigstens nicht auf die Dauer.
    Lange geschah überhaupt nichts. Es drangen keine Geräusche durch die schwere Stahltür, und Palatti hatte sie nach seinem Abgang wieder geschlossen.
    Wahrscheinlich wegen der beiden Wärter, die sich nun zu regen begannen. Sie überwanden die Schockwirkung und schlugen die Augen auf. Anscheinend wunderten sie sich, daß sie noch lebten, dann sahen sie, daß noch fünf Gefangene in der Zelle waren.
    Einer sprang auf, taumelte unbeholfen und lief dann zur Tür. Er konnte sie nicht öffnen. Der andere richtete sich auf.
    »Wieder in Ordnung?« fragte Carter höflich. Der Wärter starrte ihn an.
    »Warum sind Sie nicht geflohen wie die anderen? Was starren Sie mich so an? Glauben Sie denn, die kämen weit?«
    »Deswegen sind wir ja noch hier«, sagte Carter trocken.
    »Sehr vernünftig.« Er stand langsam auf und ging zu seinem Kollegen. »Nichts zu machen?«
    »Verschlossen. Man wird uns schon holen.« Er sah in Richtung der Gefangenen. »Man hat nur Ärger mit dem Pack. Warum legt man die Kerle nicht gleich um?«
    Carter lag auf der Seite. Er gab den Blick ruhig zurück.
    »Weil man nicht das Risiko eingehen will, auch Leute wie uns zu töten. Außerdem können Sie froh sein, daß Sie noch leben. Palatti hätte Sie töten können, vergessen Sie das nicht.«
    »Wir werden ihm die restlichen beiden Tage zur Hölle machen, sobald er wieder in Eisen liegt«, versprach der Wärter, der zuerst aufgestanden war. »Und auf Hades hat er sowieso genug Ärger.«
    »Mehr als wir?« erkundigte sich Carter spöttisch. »Warum sollte er gerade auf Hades Ärger kriegen?«
    »Weil wir die Station von seinem Ausbruchsversuch unterrichten werden.«
    »Noch steht nicht fest, ob er gelang oder nicht«, bemerkte Jenten.
    Genau in diesem Augenblick wurde die Tür aufgerissen. Palatti taumelte in die Zelle, blutüberströmt und mit zerlumpter Kleidung. Seine Gefährten sahen nicht viel besser aus. Hinter ihnen tauchten Wärter auf, bewaffnet und mit grimmigen Gesichtern. Sie nahmen keine Rücksicht, als sie die Ausbrecher wieder in Eisen legten. Der Roboter, abermals umprogrammiert, betätigte die Schlösser.
    »Das nächstemal«, drohte einer der Wärter, »machen wir kurzen Prozeß. Flucht hat keinen Sinn, das solltet ihr begreifen. Die da …«, er deutete auf Carter, Kim und die anderen, »… waren vernünftiger.«
    Als sich die Tür geschlossen hatte, fragte Jenten: »Was ist passiert?«
    Palatti stöhnte.
    »Geschlagen haben sie mich, die Hundesöhne! Das sollen sie mir büßen, wenn ich jemals wieder freikomme. Wir hätten es geschafft, aber sie waren in der Überzahl. Carter, wenn du und die anderen mitgemacht hätten, wäre es einfach gewesen. Dir haben wir es zu verdanken, wenn es schiefging.«
    »Unsinn! Der Versuch mußte scheitern, Palatti. Wir alle zusammen hätten es auch nicht geschafft. Warten wir bis Hades. Wenn es überhaupt eine Chance gibt, dann dort.«
    Palatti streckte sich auf den Matten aus.
    »Wir werden ja sehen«, knurrte er und schloß die Augen. Fürs erste hatte er genug.
    Noch zwei Tage, dann erreichte der Transporter den Strafplaneten. Dann erst, so wußte Carter, begannen die Schwierigkeiten. Aber er ahnte nicht, welcher Art diese Schwierigkeiten waren.
     
    *
     
    Ziemlich genau zweiundzwanzig Lichtjahre von der Erde entfernt

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