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Hades

Hades

Titel: Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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zeigen, dass wir es ernst meinen.» Sorath drehte ihren Schwanenhals und sah mir in die Augen. «Wir müssen sie öffentlich strafen.»
    Luzifer kratzte sich nachdenklich am Kinn. «Interessante Idee. Was schlagt ihr vor?» Er lächelte die sieben Dämonen an wie ein gutmütiger Vater. «Ihr dürft die Methode wählen.»
    Ich beobachtete in stummer Fassungslosigkeit, wie die Ursprünglichen sich wie ein Geierschwarm von ihren Stühlen erhoben und zusammendrängten. Sie berieten sich mit gedämpfter Stimme. Diego und Nash warfen mir hinterhältige Blicke zu, während Asias Gesichtsausdruck so selbstzufrieden war wie der einer Katze, die gerade ein Schüsselchen Sahne ergaunert hatte. Luzifer wartete geduldig. Nur Jake lief nervös hin und her und machte wiederholt Anstalten, etwas zu sagen, doch das perfekte Argument schien ihm immer wieder zu entfallen. Schließlich trat Sorath vor.
    «Wir haben uns entschieden», sagte sie mit zufriedenem Lächeln.
    «Ihr seid euch tatsächlich einig?» Luzifer klang beinahe enttäuscht. «Es gibt keine lautstarke Diskussion?»
    «Nein, Vater», sagte sie.
    «Dann sprecht euer Urteil.»
    Alle Ursprünglichen stellten sich neben Sorath, die mich direkt ansah. Ihre Augen schimmerten wie Klingen, und ihr Mund verzog sich zu einem zufriedenen Lächeln.
    «Verbrennt sie», schnurrte sie.
    Luzifer klatschte zustimmend. Hinter mir hörte ich, wie Jake gequält aufstöhnte.

[zur Inhaltsübersicht]
    22
    Nachtwache
    Ich sah hilflos zu, wie die Dämonen aus dem Lagerhaus strömten. Jetzt, wo über mein Schicksal entschieden war, war ich für sie offensichtlich nicht mehr von Interesse. Nur Asia blieb kurz bei mir stehen, gerade lang genug, um mir einen spöttischen Kuss zuzuhauchen, bevor sie an mir vorbeistolzierte.
    «Arakiel, wenn der Tag anbricht, wirst du uns deinen Engel übergeben», rief Luzifer Jake beiläufig über die Schulter hinweg zu. «Du hast noch die ganze Nacht Zeit, dich von ihr zu verabschieden. Jetzt sag bloß nicht, ich sei nicht edelmütig!»
    Ich war noch immer ganz ruhig, was nur bedeuten konnte, dass mir die Tragweite dessen, was gerade geschehen war, noch nicht wirklich bewusst war. Jake sagte etwas, um mich zu beruhigen, aber ich nahm es kaum wahr.
    «Du stehst unter Schock», sagte er und führte mich an den Platz, an dem Luzifer gesessen hatte. «Setz dich. Ich gehe meinem Vater nach und versuche, ihm diesen Wahnsinn auszureden.»
    Ich wusste, dass Jake seine Zeit verschwendete. Die Entscheidung war unwiderruflich, und nichts, was Jake sagte, würde etwas daran ändern, weder Bitten noch Flehen. Ich konnte nur an eins denken: Wenn Luzifer recht hatte (und es gab keinen Grund, daran zu zweifeln), hatte ich nur noch wenige Stunden zu leben, und diese wollte ich nicht mit Jake verbringen. Schließlich war vor allem auch seine Selbstsucht schuld daran, dass ich jetzt in dieser Klemme steckte. Ich musste ein letztes Mal zurück nach Venus Cove reisen und mich von Xavier und meiner Familie verabschieden.
    Wenn ich Xavier noch einmal sehen konnte, würde alles, was mir am Morgen geschah, einfacher zu ertragen sein. Aber es ging dabei nicht nur um mich. Es war mir wichtig, Xavier wissen zu lassen, dass er sein Leben weiterführen musste, ihm meinen Segen zu geben, alles hinter sich zu lassen. Natürlich sollte er um keinen Preis erfahren, was mir bevorstand. Niemals würde ich ihm diesen Schmerz zumuten. Aber Xavier musste akzeptieren, dass ich nicht mehr zurückkam, und aufhören, nach Antworten zu suchen. Aus meiner Zeit im Königreich wusste ich, dass die Menschen zwar nie wirklich über den Verlust geliebter Angehöriger hinwegkamen, ihr Leben aber trotzdem weiterging und ihnen sogar irgendwann neue Freuden schenkte, um sie für ihren Verlust zu entschädigen.
    Ich wusste nicht, wie lange Jake wegbleiben würde, ich vermutete aber, dass seine Diskussion mit Luzifer ihn eine ganze Weile beanspruchen würde. Bisher war ich immer von meinem Zimmer aus nach Venus Cove gewandert, aber auch von hier aus ging es leichter als erwartet, vermutlich weil es mir dieses Mal egal war, wenn es jemand mitbekam.
    Ich fand Xavier in seinem Zimmer, auf seinem Bett. Er wirkte etwas fahrig und zerzaust, vermutlich, weil er in letzter Zeit so schlecht geschlafen hatte. Neben ihm stand eine halbgepackte Sporttasche. Sein Blick ruhte auf der Feder, die auf seinem Nachttisch lag, die Feder, die er nach unserem ersten Date in seinem Auto gefunden hatte. Er nahm sie in die Hand, strich

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