Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Lampe. Er schaute dem Strahl nach, der die Dunkelheit zerriß und ein Ziel traf.
    Die Gestalt stand nahe dem Waldrand, praktisch eine Schrittlänge von der freien Seite seiner Werkstatt entfernt.
    Sie war menschengroß, bewegte sich, wobei das Schlenkern der Arme roboterhaft wirkte. Und das hatte seinen Grund. Die Gestalt bestand aus Holz. Und sie war Ricardos Todfeind — Harald West!
    ***
    Ich spürte mein Herz klopfen. Es war ein wildes Rasen, als wollte es mich mit jedem Schlag warnen und daran erinnern, wie schnell doch alles zu Ende sein konnte.
    Aus meinem höher gelegenen Sitzplatz schaute ich in die Tiefe und sah Jane Collins.
    Sie lächelte.
    Es war ein wissendes, ein kaltes und auch ein überhebliches Lächeln, das sie sich leisten konnte, denn sie hatte in diesem Fall die wesentlich besseren Karten. Obwohl ich es nicht gern tat, mußte ich sie als Siegerin einstufen.
    Und das wußte sie.
    »Hat dir die kleine Fahrt gefallen, John?« fragte sie. Das Lächeln wurde noch breiter, aber die Augen erreichte es nicht. Sie blickten kühl zu mir hoch.
    Ich hatte mich wieder einigermaßen gefangen, obwohl mir die Hände noch immer zitterten. »Er hätte nur nicht immer im Kreis fahren sollen. Es war mir zu wenig Abwechselung.«
    »Ich werde beim nächstenmal daran denken.«
    »Falls es ein nächstes Mal noch gibt«, schränkte ich ein. »Ich habe nämlich keine Lust, zu einem Spielball in deinen Händen zu werden. Und der Würfel ist auch nicht allmächtig.«
    »Aber eine große Hilfe.«
    »Das gebe ich zu.«
    »Bist du nicht davon beeindruckt gewesen, wie es mir gelungen ist, die Technik zu manipulieren?«
    »So etwas ist nicht neu«, erwiderte ich. »Hast du mich deswegen treffen wollen?«
    »Nein, ich wollte aus einem anderen Grunde mit dir sprechen.«
    »Dann schieß los!«
    Jane legte ihre Stirn in Falten, als sie zu mir hochschaute. »Komm von der Maschine, wir werden auf gleicher Höhe plaudern, denn so groß und mächtig bist du nicht, John Sinclair.«
    Ich fühlte mich auf diesem Bock auch nicht gerade wohl und stemmte mich in die Höhe. Dabei stellte ich fest, daß meine Knie ein wenig zitterten. Trotz der letzten Minuten war die Anspannung nicht restlos gewichen. Ich sprang zu Boden und fühlte mich sofort wohler. Dabei schaute ich auf den Würfel.
    Er war eine schreckliche Waffe. In zahlreichen Händen hatte er sich bereits befunden, um ihn hatte es Kämpfe gegeben. Ich hätte ihn gern gehabt, war auch schon nahe dran gewesen, doch immer wieder hatte es ein Gegner geschafft und war mir zuvorgekommen. Nun besaß ihn Jane.
    Und sie hielt ihn sehr fest, damit nur kein Zweifel entstehen konnte, wem der Würfel gehörte. Es war eine regelrechte Demonstration für mich, die ich auch verstand.
    »Kann ich etwas für dich tun?« fragte ich die Hexe und ehemalige Detektivin.
    »Ja.«
    »Wie schön, und was?«
    »Du solltest versuchen, einiges zu vergessen, was zwischen uns gewesen ist.«
    Ich beugte den Kopf vor und legte eine Hand im rechten Winkel an mein Ohr. »Was hast du gesagt? Ich soll vergessen, was gewesen ist?«
    »Ja.«
    »Und dann?«
    »Reden wir weiter.«
    Mein Lachen klang hart und schallte durch die leere Markthalle. »Bist du dir eigentlich im klaren darüber, was du verlangst, Jane? Du stehst hier nicht als eine normale Person vor mir, sondern erstens als Hexe und zweitens als Mörderin. Verstehst du?«
    »Sicher.«
    »Dann frage ich mich, ob du jetzt noch immer so denkst.«
    »Natürlich tue ich das.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber das ist mir einfach zu hoch.«
    »Ich selbst sehe mich nicht als Mörderin, John. Ich weiß, daß du mich liebend gern umbringen würdest…«
    »Nein, nein, da irrst du dich gewaltig. Das hätte ich haben können. Als wir Wikka sterben ließen, hätten wir dich ebenfalls hängen lassen können. Das darfst du nicht vergessen. Ich möchte nur, daß du vor ein ordentliches Gericht gestellt wirst…«
    Ihr Lachen unterbrach mich. »John, denke nach, was du da sagst. Du kannst mich nicht vor ein ordentliches Gericht stellen. Wer von euch Menschen will über eine Hexe richten?«
    »Bezeichnest du dich nicht mehr als Mensch?«
    »Zumindest nicht in dem Sinne, wie du es siehst. Ich bin eine Hexe. Ich diene…«
    »Dem Bösen?« fragte ich schnell. »Das ist so eine Sache. Man kann es auslegen. Für dich ja, für mich nicht. Ich bin aber nicht gekommen, um mich mit dir darüber zu streiten. Ich habe die Vorgänge auf dem Planeten der Magier auch nicht

Weitere Kostenlose Bücher