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Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wird es nicht schaffen. Nein, er schafft es nicht.«
    Ich warf Jane noch einen letzten Blick zu, bevor ich mich wieder umdrehte und startete.
    Es war sowieso eine blöde Situation. Da kurvten wir mit der Person durch die Gegend, die uns in den letzten Monaten und auch beiden Jahren hatte vernichten wollen.
    Immer wieder hatte ich mich gefragt, ob ich mit einer Mörderin zusammenarbeitete, denn ich dachte noch sehr oft an die blutigen Taten des lächelnden Henkers, hinter dessen Maske letztendlich Jane Collins gelauert hatte. [1]
    Wir rollten wieder an. Die Richtung war schon gut, nur würden wir uns dem Ziel nicht auf direktem Wege nähern, sondern von der Seite her. Durch eine herrliche Gegend rollten wir. Manchmal wurde die Straße sehr eng. Die Berghänge traten sehr dicht an die Fahrbahn heran, so daß es dunkel wie am Abend wurde.
    Manchmal erreichten wir kleine Ebenen, fuhren hinein in andere Täler, sahen kleine Seen, Teiche, Wasserfälle, Hütten und entdeckten ein Hinweisschild, das auf die Arbersee-Hütte hinwies.
    »Da müssen wir nicht hoch«, sagte Jane.
    »Weiß ich selbst.«
    Wir rollten tiefer in die Wildnis hinein und näherten uns immer mehr dem Ziel, wie Jane verkündete. »Woher weißt du das denn?« fragte Suko.
    »Das spüre ich.«
    »Dann spür mal weiter.«
    Ich kümmerte mich nicht um die Unterhaltung der beiden, sondern fuhr. Es war bereits hoher Nachmittag, wir hatten uns mehr verspätet, als es überhaupt vorgesehen war.
    Sehr oft spiegelte sich das Grün der Bäume in der gebogenen Frontscheibe des Fords. Manchmal fielen auch Sonnenstrahlen dagegen und blendeten mich ein wenig.
    Ein ständiger Wechsel von Hell und Dunkel hielt uns umfangen, und das würde sich auch so leicht nicht ändern.
    Wieder wurde die Straße schmaler. Ein Zeichen dafür, daß wir in ein enges Tal oder sogar in eine Schlucht einfuhren. Bei diesen Anfahrten mußte ich vom Gas.
    Ich wollte meinen Fuß heben und auf die Bremse tippen, das klappte auf einmal nicht mehr. Im Nu war die Panik da.
    »Runter mit der Geschwindigkeit«, warnte auch Suko, der genau aufgepaßt hatte.
    »Können vor Lachen!« ächzte ich.
    Suko warf mir einen Blick zu. Das bemerkte ich noch. Dann traf mich sein Hieb. Er schleuderte mich zur Seite. Ich fiel gegen die Innenverkleidung der Fahrertür, und Suko griff von der rechten Seite an mir vorbei. Meine Beine waren von den Pedalen gerutscht. Während mir der Inspektor ins Steuer faßte, das Lenkrad hart umklammerte und versuchte, den noch immer fahrenden Wagen voll unter seine Kontrolle zu bekommen, damit wir nicht gegen irgendeinen Baum krachten. Bange Sekunden standen uns bevor. Die Situation stand wirklich auf des Messers Schneide. Suko mußte höllisch achtgeben, damit er es auch schaffte. Ich war nicht mehr fähig und spürte nur noch den Druck seines Körpers auf mir.
    Die Reifen wimmerten wie ein schlechter Sänger in der Hitparade. Der Ford begann zu schlingern, als würde er einen Tanz nach dem Taktstock eines unsichtbaren Dirigenten aufführen.
    Einmal kamen die Baumstämme verdammt nahe an die Kühlerschnauze heran. Suko begann zu fluchen. Er wirbelte das Lenkrad herum und schaffte es noch soeben, den Wagen wieder auf die Fahrbahn zu drükken, obwohl die Reifen schon die weicheren Stellen daneben berührt hatten.
    Geschafft, wir standen.
    Schräg zwar, aber das spielte keine Rolle. Auch der Motor brummte nicht mehr. Es war abgewürgt worden.
    Suko atmete erleichtert aus. Einige Sekunden der Ruhe gönnten wir uns. Diese plötzliche Aufregung war wie ein Blitzschlag über uns gekommen, und niemand konnte sie sich so recht erklären.
    Ich hing noch immer in dieser verdammten Lage und hörte mich schwer atmen. Wie es Jane im Fond ergangen war, wußten wir nicht, wir hatten andere Sorgen.
    »John, verdammt, was war los?« Suko beugte sich vor. Ich sah über mir sein besorgtes Gesicht.
    »Weiß ich nicht.«
    »Aber du mußt doch…«
    »Ich konnte plötzlich mein rechtes Bein nicht mehr bewegen. Das war schwer wie… wie…«
    »Blei…«
    »Nein, Holz!«
    Die Antwort hatte Jane Collins gegeben, und sie hatte, verdammt noch mal, den Nagel auf den Kopf getroffen.
    Suko drehte sich um. »Wie kannst du so etwas behaupten? Hast du denn was gespürt?«
    »Ja, an meinem linken Bein. Es ist steif.«
    Der Inspektor drehte sich wieder und schaute über die Lehne des Beifahrersitzes. Jane trug eine Leinenhose. Der Stoff schimmerte dunkelgrün, ebenso wie ihre Jacke. Das linke Bein hatte sie

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