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Hände, die der Satan schuf

Hände, die der Satan schuf

Titel: Hände, die der Satan schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unheilvollen und unheimlichen Leben erfüllt, wobei im Zentrum das Gesicht wie eine fahle Maske stand, und der Schnitzer so auf die Fratze des Teufels blicken konnte.
    Asmodis war gekommen!
    Eigentlich hätte Ricardo Bachara froh sein müssen. Daß er es nicht war, bereitete ihm Furcht. Auch das Zittern der männlichen Figur hatte nicht nachgelassen. Sollte der Teufel ihm möglicherweise nicht mehr helfen können?
    Waren andere Kräfte gekommen, die sich ihm vielleicht überlegen zeigten?
    Wer konnte stärker sein als die Hölle?
    Für Ricardo Bachara war dies unvorstellbar, dennoch wunderte er sich, wie schwer es ihm fiel, überhaupt eine Frage zu stellen. Er mußte zunächst das kratzige Gefühl in seiner Kehle überwinden, um überhaupt einen Ton herausbringen zu können.
    »Was ist passiert?« hauchte er. »Die… die eine Figur… der Mann, er gehorcht mir nicht mehr.«
    Die Fratze des Teufels verzog sich. »Es ist eine starke Magie in der Nähe«, wisperte der Satan. »Ich spüre sie, ich kann sie nicht vernichten, sie kann mich auch nicht schaffen, aber ich muß ihr gehorchen. Ich werde versuchen, noch alles zu retten, bleib du hier. Ich muß die Höllenschwärze bringen, alles andere ist umsonst. Ich werde…«
    Ein fahles Blitzen umgab plötzlich das Gesicht des Satans. Gleichzeitig wurde der Schatten aufgerissen und regelrecht zerfetzt. Ricardo sah wieder die Umrisse der Tür.
    Es dauerte eine Weile, bis er sich gefangen hatte und über die Dinge nachdenken konnte, die ihm widerfahren waren. Der Satan war erschienen, er hatte mit ihm gesprochen und ihm erklärt, daß eine andere Magie entstanden war.
    Eine Magie, die stärker war als der Teufel?
    Ricardo Bachara hatte schon öfter in seinem Leben Angst verspürt. Das allerdings war eine andere gewesen, als die, die ihn jetzt umfangen hielt. Er verspürte keine Existenzangst, sondern die Furcht davor, daß für ihn ein Glaube und eine gesamte Welt zusammenbrachen. Er hatte an die Hölle geglaubt, an den Teufel und…
    Aus seinem aufgerissenen Mund drang ein Schrei wilder Wut. Auf dem Schemel fuhr er um, hob seinen rechten Arm und rammte voller Haß und Zorn die Klinge des Schnitzmessers in das dicke Holz der Werkbank. Er hatte ungemein viel Kraft in diesen Stoß gelegt. Die veredelte Stahlklinge hielt diese Gewalt nicht aus. Mit einem singenden Geräusch brach sie ab.
    Wie eine kleine Sternschnuppe flog die obere Hälfte davon und verschwand irgendwo im Zimmer.
    Ricardo Bachara schlug mit der Faust auf den Tisch. Sein Mund verzerrte sich, er flüsterte heisere Worte, Bevor er die kleine Figur ebenfalls auf den Tisch warf.
    Sie sprang noch einmal auf. Im Licht der Lampe glaubte der Mann, ein verzerrtes Grinsen auf dem Gesicht zu sehen. Er hatte gewußt, daß es Schwierigkeiten geben würde. Und dabei hatte er sein Meisterwerk schaffen wollen.
    Ja, dieser Mensch sollte alles andere, das er bisher geleistet hatte, in den Schatten stellen.
    Nun wurde ihm der Erfolg untreu.
    Das konnte er nicht fassen.
    Er starrte den Mann an. Sein Gesicht nahm einen tückischen und lauernden Ausdruck an. Er wußte plötzlich, daß er das große Werk nicht mehr vollenden konnte. Wenigstens nicht auf eine Art und Weise, wie er es gern gehabt hätte.
    Und auch nicht bei der Frau.
    Als er den Arm anwinkelte und ihn über die Platte der Werkbank schob, bemerkte er das Zittern seiner Finger. Sie zitterten auch noch, als sie die kleine Figur umfaßten, die der Hexe Jane Collins so ähnelte. Sie war ebenfalls eine Feindin des Teufels, und auch sie mußte vernichtet werden. Vielleicht war die magische Kraft noch stark genug, damit auch die echten Personen vergingen.
    Das hoffte er, darum flehte er die Hölle an.
    Er bewegte sich automatisch. Am hinteren Rand der Werkbank stand ein kleiner Gegenstand, der an ein Regal erinnerte, das nur ein mit Öffnungen versehenes Brett besaß.
    Aus den Öffnungen schauten die Griffe zahlreicher Messer. Alle Sorten waren hier vertreten, auch welche, die wie Schraubenzieher aussahen, nur liefen diese vorn sehr spitz zu.
    Er benötigte sie, um Falten oder Kerben in die Körper zu schnitzen. Jetzt sollten sie einen anderen Zweck erfüllen.
    Noch einmal starrte er sie an. Die beiden, die er brauchte, besaßen einen roten Griff.
    Sie wirkten auf ihn wie Signale.
    Zur selben Zeit faßte er zu, riß die Messer aus den Halterungen und winkelte seine Arme an, wobei er sie in eine bestimmte Richtung drehte. Kalt und grausam war das Lächeln, das auf seinen Lippen

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