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Hände weg von Zeitmaschinen

Hände weg von Zeitmaschinen

Titel: Hände weg von Zeitmaschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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Kinder gibt es keine Maßstäbe, an denen man sie messen könnte.«
    »Ich glaube das einfach nicht. Dieser Stuart Buchanan hat eine zu starke Phantasie, das ist alles.«
    »Meinen Sie? Und was ist mit Enhv? So verwandelt Anne-Marie die Materie. Plancks Quantengleichung lautet E = nhv. Aber lesen Sie weiter. Das Beste kommt noch. Warten Sie, bis sie etwas über die faule Ethel zu lesen bekommen.«
     
    Mein Freunt Gorsch baut toffe Modelfluchzeuge. Die sind wahnsinnich gut un klein. Gorschs Hände sind plump, aba er macht kleine Manna aus Knetmasse und sacht denen, dat sie für ihn bauen sollen.
     
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »George, der Modellflugzeugbauer?«
    »Ja.«
    »Ganz einfach. Er erschafft Miniaturandroiden, kleine Roboter, die die Flugzeuge für ihn bauen. Ein pfiffiger Junge, dieser George, aber lesen Sie erst mal, was seine Schwester, die faule Ethel, kann!«
     
    Seine Schwesta Ethel is et faulste Mädchen dat ich je jesehn hab. Sie is groß + fett und haßt et zu gehen. Abba wenn ihre Mutta se einkaufen gehen schickt dann denkt sich Ethel zum Laden und denkt sich mit all den Päckschen und de Tüten widda nach haus und muß sich in Gorsch Zimma vastecken bis man meint se war wirklich jejangen. Gorsch un ich machen unsre Späßken midda weil se fett un faul is abba dafür kommt se inne Kinos ohne wat zu bezahlen und sie hat Hoppalong Casidy sechzen mal jesehen. Ende
     
    Herod starrte Warbeck an.
    »Dieses Mädchen hat schon einige Fähigkeiten«, sagte Warbeck. »Sie ist zu faul, um zu gehen, und da teleportiert sie einfach. Natürlich geht das viel schneller, und damit niemand merkt, wozu sie in der Lage ist, versteckt sie sich mit den Einkaufstüten bei George und Stuart, die sie dann ärgern wollen.«
    »Teleportiert?«
    »Genau. Sie bewegt sich von einem Ort zum anderen, nur weil sie es so will. Mit der Kraft ihres Geistes.«
    »So etwas gibt es nicht!« sagte Joe und rümpfte die Nase.
    »Nicht, bis es Ethel gab!«
    »Ich glaube nicht daran«, meinte Herod. »All diese Kinder…«
    »Meinen Sie, Stuart hätte eine zu große Einbildungskraft?«
    »Was sonst?«
    »Und was ist mit der Planckschen Gleichung? E = nhv?«
    »Die hat der Junge auch erfunden.«
    »Das klingt nicht sehr wahrscheinlich.«
    »Dann hat er sie irgendwo gelesen.«
    »Ein zehnjähriger Junge? Unsinn.«
    »Ich bleibe dabei, ich glaube dem Jungen nicht. Wenn ich fünf Minuten mit ihm reden kann, werde ich es Ihnen beweisen.«
    »Genau das will ich auch. Bloß – er ist verschwunden.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Abgehauen, spurlos verschwunden. Deshalb überprüfe ich jede Buchanan-Familie in dieser Stadt. An dem Tag, als ich die Arbeit las und Stuart Buchanan zu mir kommen lassen wollte, um mich mit ihm zu unterhalten, verschwand er spurlos. Seitdem ist er nicht wieder aufgetaucht.«
    »Und seine Familie?«
    »Auch verschwunden.« Warbeck beugte sich angespannt vor. »Und jetzt hören Sie gut zu. Alle Unterlagen über den Jungen und seine Familie haben sich in Luft aufgelöst. Aber auch jede einzelne Aufzeichnung! Ein paar Menschen erinnern sich noch verschwommen an sie, aber das ist auch schon alles. Sie sind verschwunden.«
    »Mein Gott!« sagte Joe. »Sie sind verduftet!«
    »Das ist genau der richtige Ausdruck: verduftet. Danke, Joe.« Warbeck blickte flüchtig zu Herod. »Eine verdammte Situation! Wir haben ein Kind, das sich mit kindlichen Genies anfreundet. Und die Betonung liegt auf Kind. Für ihre kindlichen Zwecke erfinden sie die tollsten Sachen. Ethel teleportiert, weil sie zu faul zum Laufen ist. George erschafft Roboter, die seine Flugzeuge zusammensetzen. Anne-Marie wandelt Materie um, nur weil sie keinen Spinat mag. Gott allein weiß, was die übrigen Freunde von Stuart noch alles können. Vielleicht gibt es auch einen Matthew, der eine Zeitmaschine erfunden hat, damit er keine Hausaufgaben mehr zu machen braucht.«
    Herod machte eine Geste, die Unverständnis ausdrücken sollte. »Wieso kommen die Kinder so plötzlich zu ihrem Talent, zu ihrer Genialität? Irgendeinen Grund muß es doch geben.«
    »Was weiß ich denn? Atomare Niederschläge, Fluor im Trinkwasser, Antibiotika, Vitamine… Wir jonglieren heutzutage mit der Körperchemie so sehr herum, daß alles mögliche passieren kann. Ich würde den Grund auch gern herausfinden, aber das gelingt mir nicht. Stuart Buchanan plapperte wie ein Kind vor sich her. Als ich ihn auszufragen begann, wurde er ängstlich und verschwand.«
    »Hat er ebenfalls ein

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