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Hände weg von Zeitmaschinen

Hände weg von Zeitmaschinen

Titel: Hände weg von Zeitmaschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bester
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besonderes Talent?«
    »Wahrscheinlich. Kinder suchen sich für gewöhnlich Spielkameraden, die die gleichen Interessen und Fähigkeiten haben.«
    »Und welche Art von Genie ist er? Was ist sein Talent?«
    »Das weiß ich nicht. Ich kann nur sagen, daß er verschwand. Er verwischte seine Spuren, vernichtete jeden Hinweis, der mir hätte helfen können, ihn doch noch auszumachen. Er löste sich einfach in Luft auf.«
    »Wieso haben Sie den Aufsatz noch?«
    »Keine Ahnung.«
    »Vielleicht ist er ein ganz schräger Vogel. Hat sich auf Einbrüche oder so etwas spezialisiert«, sagte Joe.
    Herod lächelte zaghaft. »Ein genialer Verbrecher? Ein Austüftler? Der junge Moriarty?«
    »Er könnte in der Tat ein genialer Dieb sein«, sagte Warbeck, »aber dafür ist seine Flucht allein noch kein Beweis. Alle Kinder laufen weg, wenn sie sich in einer tiefen Krise befinden. Entweder wünschen sie, daß ein Ereignis, das ihnen zu schaffen macht, niemals geschehen sei, oder sie wünschen sich tausend Kilometer weg. Stuart Buchanan könnte wirklich tausend Kilometer weit weg sein – aber wir müssen ihn finden.«
    »Nur, um dann festzustellen, wie raffiniert er ist?« fragte Joe. »Nein. Um seine Freunde zu finden. Wie deutlich muß ich denn noch werden? Was würde die Armee für einen Desintegrationsstrahler zahlen? Was bekämen wir für einen Materieumwandler? Wie reich könnten wir werden, wenn wir in der Lage wären, Roboter herzustellen, wie mächtig, wenn wir teleportieren könnten, wohin wir wollten?« Peinliches Schweigen herrschte, bis Herod endlich aufstand. »Mr. Warbeck«, sagte er, »neben Ihnen sind Joe und ich Kinder, die im Sandkasten spielen. Danke, daß wir Partner werden dürfen. Und wir werden das Unsrige dazutun: Dieses Kind finden wir!«
    Niemand kann verschwinden, ohne eine Spur zu hinterlassen, auch kein möglicherweise kriminelles Genie. Manchmal ist es schwierig, diese Spur zu finden, auch für einen Rechtsanwalt, der es ziemlich oft mit Menschen zu tun hat, die spurlos verschwinden. Aber solch ein Mann verfügt über Techniken, von denen ein Laie nur träumen kann. »Das haben Sie falsch gemacht«, erklärte Herod geduldig. »Sie klappern einen Buchanan nach dem anderen ab. Das kostet zu viel Zeit. Statt dessen müssen wir Hinweise finden, die uns auf seine Spur führen können.«
    »Ein Genie hinterläßt keine Spuren.«
    »Setzen wir einmal voraus, daß dieses Kind ein Genie ist, ein Talent besitzt, das wir noch nicht kennen. Aber ein Kind ist ein Kind. Irgend etwas muß es übersehen haben, und das werden wir finden.« Nach drei Tagen wußte Warbeck, was es hieß, jemanden wirklich zu suchen. Sie riefen im Washingtoner Hauptpostamt an und erkundigten sich nach einer Familie Buchanan, die bis vor kurzem noch in dieser Gegend gewohnt hatte, dann aber umgezogen war. Ob sie eine neue Adresse hinterlassen hatte? Nein.
    Danach gingen sie zum Wahlbüro. Jeder Wahlberechtigte ist in den Listen eingetragen und muß, wenn er in einen anderen Distrikt zieht, eine Meldung abgeben. Ob sich die Buchanans gemeldet hätten? Nein.
    Sie riefen bei den Stadtwerken an. Jeder, der Gas und Strom von der Stadt bezieht, muß einen Umzug melden und, wenn er in eine andere Stadt zieht, seine Adresse hinterlegen, damit eventuelle Nachzahlungen noch eingetrieben werden können. Ob man dort eine Familie Buchanan in den Karteien hatte? Nein.
    In Washington müssen alle Führerscheinbesitzer einen Umzug sofort melden. Tun sie das nicht, können sie mit einer Geldstrafe oder auch mit Gefängnis bestraft werden. Auch dort erkundigten sie sich vergeblich nach den Buchanans.
    Sie erkundigten sich bei der Wohnungsbaugesellschaft und fragten an, ob die Buchanans eine neue Adresse hinterlassen hätten. Schließlich war das so üblich. Aber in den Unterlagen fand sich kein Eintrag über eine Familie dieses Namens.
    »Vielleicht hatte Joe doch recht«, sagte Warbeck mißmutig in Herods Büro. »Vielleicht ist der Junge ein genialer Verbrecher. Wer seine Spuren so verschleiert… Aber wieso hat er an einfach alles gedacht? Wie gelang es ihm, alle Aufzeichnungen zu vernichten? Ist er dort eingebrochen, hat er sie bedroht, erpreßt? Wie hat er das nur fertiggebracht?«
    »Das fragen wir ihn, sobald wir ihn haben«, sagte Herod grimmig. »Nun gut. Das Kind ist uns eine Nasenspitze voraus. Stuart hat nichts vergessen und kennt alle Tricks. Aber ich habe auch noch einen in petto. Fahren wir zu ihrer alten Wohnung und sprechen dort mit dem

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