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Haeppchenweise

Haeppchenweise

Titel: Haeppchenweise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia_Winter
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Brüste.
    Julia: Aber ...
    Henry hat aufgelegt.
     
    „Ich bezweifle, dass Julia das hinkriegt. Sie ist nicht gerade eine Lara Croft.“ Henriette schreit, um gegen das Martinshorn anzukommen, „Erzählst du mir jetzt endlich von deinem Plan?“
    „Wer ist Lara Croft? Autsch!“ Julius zuckt zusammen. In seiner Fingerkuppe zeichnet sich deutlich der Abdruck eines Reißzahnes ab. „Pfui!“, sagt er streng und schüttelt den Welpen an dem zigarrendicken Nackenröllchen. Das Kerlchen bricht sofort in herzerweichendes Jaulen aus. „Benimmst dich wie ein Mädel, kleiner Freund. Rumzicken und dann heulen, wenn du die Quittung kassierst.“ Julius steckt seinen blutenden Daumen in den Mund.
    „Was hast du vor, Zander?“
    „Ich erziehe diesen Fingerhut-Wolf.“
    „Papa!“
    Julius schmunzelt noch breiter. Könnte sich glatt an dieses Wort gewöhnen. Er nimmt einen großen Schluck aus seiner Wasserflasche und kurbelt das Seitenfenster herunter. Milde Abendluft strömt ins Wageninnere. Seine Zweifel verstreuen sich wie Mehlstaub im Fahrtwind.
    „Wir gewinnen natürlich diesen Kochwettbewerb. Und Mats Jørgensen wird ab morgen kein Thema mehr sein, über das noch irgendwer redet.“
     

Dritter Teil
     
     
    „Kein Genuss ist vorübergehend,
    denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend.“
    (Johann Wolfgang von Goethe)
     
     

Büchsenbekenntnisse
     
    Wussten Sie, dass das Harz des Mastix-Baumes der Vorläufer unseres Kaugummis ist? Schon die alten Griechen verwendeten es, um die Zähne zu reinigen und den Atem zu erfrischen und auch die Indianer Nordamerikas und die ersten europäischen Siedler kauten Baumextrakte. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts begannen Händler in Nordamerika damit, Kaugummi-Massen mit Fruchtextrakten zu aromatisieren. Nach Deutschland kam der Kaugummi erst mit dem Zweiten Weltkrieg und war zunächst nur in den Läden der Besatzungsmächte zu kaufen.
     
    „Das ist nicht Euer Ernst! Ich habe frisches Basilikum bestellt, nicht diesen verdorrten Mist!“
    Wütend stapft Knut hinter dem Gemüsehändler her, der mit gesenktem Kopf zu seinem Van spurtet. Zum Glück hat er die Ware vor dem Auspacken im Studio überprüft. Nicht auszudenken, wenn Jørgensen Wind davon bekommen hätte! Der Boss hatte den ganzen Nachmittag miese Laune gehabt, der Kochwettbewerb zerrt offenbar heftig an Jørgensens Geschmacksnerven. Und Jørgensen an seinen. Knut spuckt aus. Zeit für ´ne Gehaltserhöhung.
    „Hoffe für dich, du hast ´ne Fuhre Qualität in deinem klapprigen Transporter, Kumpel. Ihr wart sonst längste Zeit Hauslieferant des Starcooks ... Hoppla!“
    Knut legt kurz vor dem Lieferanteneingang eine Vollbremsung ein. Welkes Kraut hin oder her – er erspäht etwas viel Appetitlicheres zu seinen Füßen. Er kneift die Augen zusammen.
    Eine junge Frau – wahrscheinlich eine Aushilfe der Studiocrew – kniet vor einer umgekippten Konservenkiste und sammelt hastig die umherrollenden Büchsen ein. Der Hintern unter der Schürzenschleife ist zwar mager und für seinen Geschmack zu klein, aber eindeutig weiblich. Und knackig, was man von dem Basilikumstrauß in seiner Hand kaum behaupten kann.
    „So ein Mist, Mist, Mist!“, piepst sie weinerlich.
    Knut glotzt auf den schlanken Rücken und hat plötzlich keinen Schimmer mehr, was er im Hof erledigen wollte. Das passiert ihm immer, sobald sich ein Frauenzimmer in seinen Dunstkreis verirrt.
    „Brauchen Sie Hilfe, junge Frau?“
    Das Mädchen schaut auf. Auch ihr Gesicht mit den rot geränderten Kaninchenaugen ist für seine Begriffe alles andere als hübsch: zu farblos, zu hohlwangig. Sie zwinkert, als sei sie kurzsichtig. Für einen Sekundenbruchteil blitzt eine Erinnerung in ihm auf, die er nicht einordnen kann. Er schiebt die Hemdsärmel nach oben, kniet nieder und fasst nach einer Büchse, die gerade die Rampe herunterkullert.
    „Das ist nett von Ihnen“, schnieft sie. „Mein Chef feuert mich, wenn er die verdellten Dosen sieht.“
    „Einer netten Kollegin gehe ich gern zur Hand.“ So hässlich findet er sie bei näherem Hinsehen doch nicht. Ihr Parfum riecht süßlich, nach Vanille und Orange. „Ein so zartes Wesen wie Sie sollte ohnehin keine schweren Kästen schleppen.“
    Ihr Lächeln ist sensationell. Er richtet sich auf, wirft die letzte Tomatenkonserve in den Karton und stemmt die Kiste in die Höhe – seine leichteste Übung. „Ich erledige das für Sie. Wohin soll die Truppenverpflegung?“
    Die junge Frau schaut sich

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