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Hätschelkind: Der erste Fall für Jan Swensen

Hätschelkind: Der erste Fall für Jan Swensen

Titel: Hätschelkind: Der erste Fall für Jan Swensen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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gleich hier im Flur zu treiben, erregte Anna ungemein. Sie ließ ihren Körper an seinem kreisen. Die Hände suchten nach seinem Schwanz und registrierten, dass er hart war. Sie drückte seinen Körper nach hinten, so dass er sich auf die Flurkommode setzen musste, öffnete ihm die Hose, zog sich das Höschen unter dem Rock herunter und ließ sich mit gespreizten Beinen auf seinen Schoß sinken. Sie stöhnte laut auf, als er in sie eindrang. Swensen keuchte vor Erregung, während sie ihren Hintern rhythmisch immer heftiger auf und ab bewegte. Er riss seine Augen auf, doch im wollüstigen Schwarz um ihn herum ließ sich sein Ich nicht mehr finden, der Verstand hatte sich schon vorher verabschiedet. Ihm war, als würden sie beide zu einem einzigen Körper verschmelzen, der sie mit einer unbeherrschten Kraft vorantrieb. ›Ihr Glied‹ richtete sich pulsierend noch weiter auf. ›Seine Vulva‹ stand in Flammen. Sie explodierten gleichzeitig und Anna schrie hemmungslos, bis Swensen ihr verlegen eine Hand auf den Mund legte.
    Am nächsten Morgen war Swensen nach dem Erwachen, obwohl sein Hals bereits kratzte, so frei und leer im Kopf wie schon lange nicht mehr. Es war sechs Uhr. Anna schlief fest. Er stand geräuschlos auf, rückte sich im Wohnzimmer das Meditationskissen zurecht, setzte sich und kreuzte die Beine. Er konzentrierte sich auf seinen Atem, der klar und leicht kam. In ihm wurde es sehr still. Von Zeit zu Zeit stiegen Gedanken in ihm auf, konnten sich aber nicht in sein Bewusstsein drängen. Er fühlte sich gleichzeitig in einem überraschend wachen Geisteszustand, wie er ihn beim Meditieren noch nie zuvor erreicht hatte. Sein Körper schrumpfte vor dem All zu einem Nichts, bis er selbst zu diesem All wurde. Dabei merkte er, dass sich das eigene Sein in Wirklichkeit nie verändert hatte, dass es um ihn herum im Grunde überhaupt kein Werden und Vergehen gab. Er war das Nichts und zugleich alles. Und dann war da plötzlich eine Furcht sich aufzulösen, für immer aus dieser Welt zu verschwinden, nicht mehr Swensen zu sein. Eine unbändige Angst zuckte durch seinen Körper. Mit Herzklopfen öffnete er die Augen und sah erleichtert die Morgendämmerung durch das Fenster.
     
    Das war wohl ein spiritueller Moment, erinnert Swensen sich an diesen kurzen Erleuchtungszustand vor ein paar Tagen. Es verwirrt ihn noch immer, wenn er daran denkt. Während der Erkältung hatte er die tägliche Meditation eingestellt. Das Erlebte verblasste darauf schneller, als ihm lieb war. Das Leben ging einfach genauso weiter wie zuvor.
    Wahrscheinlich ist so ein Zustand eben nur ein Anfang, nur eine Etappe, beruhigt ihn eine innere Stimme. Meditative Praxis ist das, was man im Augenblick erfährt. Der Alltag ist dann wieder randvoll mit Vergangenheit und Zukunft, alles andere ist bloße Einbildung.
    Er sucht sein Handy, findet es nach geraumer Zeit in seiner Jackentasche und wählt die Nummer der Inspektion.
    »Polizeiinspektion Husum, Susan Biehl, Guten Tag!«, singt es aus dem Hörer.
    »Hallo, Swensen hier. Susan, ist Silvia im Haus?«
    »Nein, die ist zur Sparkasse. Ich glaube, Frau Haman will die Konten von Edda Herbst überprüfen. Übrigens, Sie hatten Herrn Mielke doch darum gebeten, Ihr Auto in die Reparatur zu fahren. Ich wollte s ie deswegen sowieso noch anrufen, denn der Wagen ist fertig. Kostenpunkt, halten Sie sich fest: 1.500 DM.«
    »Oh, nein! Muss das sein? Ging´s denn nicht billiger!«
    »Da hab ich keinen Einfluss drauf!«
    »Und sonst, wie geht’s euch ohne mich?«
    »Na ja, na ja! Wäre schon gut, wenn Sie bald wieder erscheinen würden. Herr Mielke und Frau Haman sind mal wieder aneinander geraten, wegen Frau als Führungskraft und so.«
    »Ich bin morgen wieder da. Bitten Sie Frau Haman mich anzurufen, wenn sie zurück ist.«
    »Geht in Ordnung, Tschüss!«
    »Bis morgen, Susan!«
    Swensen geht wieder der Fall Edda Herbst durch den Kopf, während er beiläufig den Rest der Zeitung durchblättert. Am liebsten würde er jetzt gleich wieder an die Arbeit gehen. Untätig zuhause herumsitzen, fällt ihm immer besonders schwer. Da springt ihm die Schlagzeile des Lokalteils ins Auge.
    Ist der Storm-Roman wirklich echt?
    Neugierig beginnt er den Artikel zu lesen.
     
    Das handschriftliche Manuskript des Storm-Romans ist aller Wahrscheinlichkeit nach echt! Nach einer Analyse eines Kieler Labors wird die Herkunft des Papiers, auf dem der Roman geschrieben wurde, auf das 19. Jahrhundert datiert. Während der Vorsitzende

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