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Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Titel: Hafenmord - ein Rügen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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ist auch so schon ausgerastet. Ich war froh, als es … vorbei war.« Er räusperte sich und wirkte einen Moment merkwürdigerweise verlegen.
    »Ich war nicht scharf darauf, noch mal in den Keller hinabzusteigen«, ergänzte Brandt. »Und so schnell werde ich den ganzen Scheiß nicht vergessen, das können Sie mir glauben.«
    Ja, dachte Romy, das glaube ich dir, und mir geht es ganz ähnlich.
    »Hat er Ihnen den Keller gezeigt, in dem er seine Opfer gefangen hielt?«, fragte die Kommissarin schließlich und gab Schneider ein Zeichen, worauf der erneut das Video abspielte.
    »Nein.« Brandt bestätigte Beiers Worte, während er sich die Bilder ansah. »Wir waren nur in dem vorderen Keller.«
    Romy sah ihn lange grübelnd an, er gab den Blick unaufgeregt zurück. Der Mann war überzeugend, aber im Moment ihr Hauptverdächtiger.
    »Ich kann Sie nicht gehen lassen«, erklärte sie ruhig. »Zurzeit ist Ihr Alibi ein echter Wackelkandidat, während Tim nachweislich in Berlin gewesen ist. Möchten Sie einen Anwalt hinzuziehen?«
    Brandt schüttelte den Kopf. »Ich war es nicht.«
     
    Mirjam hatte die Unterbrechung genutzt, um ihren Mann anzurufen, der umgehend nach Bergen aufgebrochen war und nun neben seiner Frau auf der Wache saß. Als Romy um die Ecke bog, stand er sofort auf, während Mirjam nach einem flüchtigen Blickkontakt wortlos sitzen blieb.
    »Frau Kommissarin, ist das denn wirklich nötig?«, fragte er, und in seiner Stimme schwang Anspannung und Sorge.
    »Herr Lupak, ich versichere Ihnen, dass es sogar immens wichtig ist, mit Ihrer Frau zu sprechen und dass wir die Befragung so rücksichtsvoll wie nur irgend möglich gestalten.«
    Ben Lupak war groß und blond, er trug einen gutsitzenden Anzug und hatte ein sympathisches, offenes Gesicht. Ein Mann, den Romy sich sowohl als Bankangestellten wie Versicherungsvertreter oder Dozenten vorstellen konnte. Nicht ihr Typ, aber das musste gar nichts heißen.
    Er blickte Mirjam an. »Schatz, du hast es gehört. Ich denke, die Kommissarin weiß, was sie tut.«
    »Das hoffe ich«, erwiderte Mirjam, ohne den Sarkasmus in ihrer Stimme zu vertuschen. Sie stand langsam auf.
    Ihr Mann strich ihr über die Schulter. »Ich warte hier auf dich.«
    Wenig später saßen sie sich erneut im Vernehmungsraum gegenüber. Kasper trat nach ihnen ein und verteilte Kaffee. Mirjam rührte ihre Tasse nicht an. Romy trank einige Schlucke und fasste dann die Vernehmungen mit Brandt und Beier sowie dessen Geständnis in seinen Kernpunkten zusammen.
    Mirjam reagierte erstaunlich gelassen. Ich sage ihr nichtsNeues, stellte Romy fest oder es überrascht sie nicht sonderlich, wie aktiv Tim geworden ist. Wahrscheinlich befürchtet sie seit Montagmorgen, dass er Richardts Mörder ist oder zumindest etwas mit seinem Tod zu tun hat, und fragt sich, wie groß ihr Anteil an der Verantwortung ist, wenn man ihn schnappt. Wenn es ihre Art ist zu beten, dann bittet sie Gott jeden Tag, dass man ihm nichts nachweisen kann.
    »Wir wissen im Moment noch nicht, wer Richardt getötet hat, aber unsere These, dass seine Verbrechen hinter dem Mord an ihm stecken, hat sich bestätigt. Oder besser gesagt: die Annahme, dass er diese Verbrechen begangen hat, war das Motiv zum Mord an Kai Richardt.«
    Mirjam nickte unmerklich.
    »Wir können die Aufklärung der Verbrechen an Ihnen und anderen Frauen entscheidende Schritte voranbringen, wenn Sie offen und vertrauensvoll mit uns sprechen«, ergänzte Romy. »Sie sind absolut davon überzeugt, dass er es war?«
    »Ja.«
    »Er war maskiert, und er hat Sie am späten Abend hinter Ihrem Auto überfallen. Sie konnten ihn nicht sehen, wie ich dem alten Protokoll in der Akte entnehme. Er hat Sie betäubt, und als Sie aufwachten …«
    »Seine Stimme«, fiel Mirjam ihr leise ins Wort und schloss kurz die Augen. »Wenn man über mehrere Tage nur mit einem Menschen zu tun hat, dessen Gesicht man nicht erkennen kann, konzentriert man sich ganz und gar auf seine Stimme. Sie hat an jenem Abend in Vaschwitz einen Nerv in mir getroffen, wie ihn nur diese Stimme treffen konnte. Dafür lege ich beide Hände ins Feuer.«
    Romy bemerkte, dass Mirjam zitterte. »Wissen Sie noch, was Sie am Tag der Entführung für Kleidung trugen?«
    Verblüffung spiegelte sich in ihrem Gesicht. »Warum ist das wichtig?«
    »Versuchen Sie sich zu erinnern – bitte.«
    »Ich kam vom Sport, es war ein ziemlich kühler Abend. Jeans und Anorak, feste Halbschuhe, Sweatshirt …«
    »Socken? Erinnern Sie sich

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