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Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Titel: Hafenmord - ein Rügen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Bewegung über den Tisch zu Brandt vor und war zufrieden, dass der wenigstens zusammenzuckte.
    »Sie haben ihn fertiggemacht, Brandt«, erklärte sie scharf und laut. »In einer gemeinsamen Prügelaktion, nachdem Sie Tim am Samstagmorgen mit der Nachricht aus dem Bettgeklingelt hatten, dass Richardt hinter der Fischfabrik in einem Gebäude verschwunden ist. Sie haben ihn gemeinsam so lange verdroschen, bis er ausgepackt und Mirjams Entführung zugegeben hatte – samt einiger unerfreulicher Details, die Tim an den Rand eines Zusammenbruchs gebracht haben dürften.«
    Brandt biss sich auf die Unterlippe und ließ die Arme sinken.
    »Anschließend haben Sie ihn gefesselt und geknebelt zurückgelassen. Am Sonntagabend haben Sie dann auf Tims Geheiß hin die Polizei angerufen. Noch mehr Einzelheiten?«
    Er hob das Kinn. »Na schön, wenn Sie schon alles wissen, kann ich wieder gehen, oder? Fürs Verprügeln kommt man …«
    »Durchaus in den Knast«, fiel Romy ihm energisch ins Wort. »Außerdem geht es für Sie um mehr, um deutlich mehr.«
    »Ja?«
    »Ich gehe davon aus, dass Sie am Sonntagmorgen – sehr früh am Sonntagmorgen, damit Ihr Alibi noch greift – erneut nach Sassnitz gefahren sind, um kurzen Prozess mit Richardt zu machen.«
    Steffen Brandt schüttelte empört den Kopf. »Habe ich nicht. Warum sollte ich das tun? Der hatte sein Fett weg, davon dürfen Sie ausgehen, und Tim wollte, dass die Polizei ihn in die Mangel nimmt, damit er endlich zur Verantwortung gezogen wird.«
    »Den Teil der Geschichte kennen wir auch schon. Sie haben es für Tim getan«, entgegnete Romy ruhig. »Richardt hat der damaligen Freundin Ihres besten Freundes, die übrigens ein Opfer unter mehreren war, Scheußlichkeiten angetan, die sie in ihrem ganzen Leben nicht vergessen wird, genauso wenig wie Tim, und damit auch die Beziehung der beiden zerstört – das dürfte Ihnen klargeworden sein.«
    »Darauf können Sie wetten. Trotzdem …«
    »Kaum etwas wünschte Tim sich mehr, als dass der Mann endgültig von der Bildfläche verschwinden würde und nie wieder jemandem gefährlich werden konnte«, fiel die Kommissarin ihm ins Wort. »Er hat es aber nicht fertiggekriegt, den letzten Schritt zu machen und selbst Hand anzulegen. Das haben Sie ihm abgenommen – als Freundschaftsdienst sozusagen. Ich halte das für eine sehr plausible Annahme.«
    »Die Sie nicht beweisen können«, sagte Brandt. »Weil sie nicht stimmt. Ich bin kein Mörder …«
    Er senkte den Kopf und blickte auf seine Hände. Plötzlich hob er ihn wieder und sah Romy direkt in die Augen. »Haben Sie eigentlich Vorurteile gegen Leute wie mich?«
    »Wie bitte?«
    »Ich bin nicht der gewissenlose Mörder, für den Sie mich halten, auch wenn meine Akte nicht ganz sauber ist und ich meinen Körper durchaus einzusetzen verstehe«, sagte er ruhig. »Ich bin noch nicht mal ein gewissenloser Schläger, wenn Sie es ganz genau wissen wollen.«
    »Nein? Der Mann hat aber mächtig was abgekriegt – auch ohne den tödlichen Schlag. Das wird Ihnen der Rechtsmediziner gerne bestätigen.«
    »Wir haben ihn zum Reden gebracht, und das war gar nicht so einfach, so oder so nicht … Aber, ohne mit der Wimper zu zucken, einen Mann zu töten, ist etwas ganz anderes und nicht mein Ding – selbst wenn der das mit Sicherheit verdient hatte«, erklärte Brandt mit fester Stimme.
    »Wie können Sie sicher sein, dass er keinen Blödsinn erzählte?«, ergriff Kasper unvermutet das Wort. »Wer so geprügelt wird, gibt irgendwann alles zu und erfindet möglicherweise sogar wilde Geschichten, nur damit die Quälerei aufhört.«
    Brandt schüttelte sofort den Kopf. »Ich bin sicher, dass erdie Wahrheit gesagt hat, nachdem ihm klargeworden war, dass wir es verdammt ernst meinten. Und was er gebeichtet hat, war wirklich übel. Jeden Tag hat er die Frau vergewaltigt und geschlagen und anschließend gewaschen …«
    »Er hat sie gewaschen?«, fragte Romy verblüfft.
    »Ja. Der Typ war völlig durchgeknallt. Als er kaum noch stehen konnte, schrie er plötzlich nach seinem Bruder und schwor, dass seine Mutter in der Hölle schmoren würde für das, was sie dem Kleinen angetan hatte. Vergesst nicht, sie anzurufen, sagte er noch, bevor er umfiel. Das war ein echter Psycho.«
    Romy atmete tief ein. Brandt nickte ihr zu, als würde er ihre Reaktion gut nachvollziehen können.
    »Hat er Ihnen bezüglich Mirjam noch weitere Einzelheiten verraten?«
    Er schüttelte rasch den Kopf. »Das war nicht nötig. Tim

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