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Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Titel: Hafenmord - ein Rügen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Das war seine Sache.«
    Romy lehnte sich zurück. »Aber als Sie anfingen, sich ernsthaft Sorgen zu machen …«
    »Hab ich mich gleich mit der Polizei in Verbindung gesetzt, ja. Das schien mir das Sicherste. Er hätte ja auch einen Unfall haben können.«
    »Verstehe.« Allerdings nur teilweise, überlegte Romy. Ruft man nicht zunächst Freunde und Bekannte an, wenn der Mann, Freund, Lebensgefährte vermisst wird, bevor man sich an die Behörden wendet?
    Sie schob den Gedanken vorerst beiseite. Es war noch nicht der richtige Zeitpunkt für insistierende Fragen – nicht wenige Minuten nachdem die Frau erfahren hatte, dass ihr Mann einem Verbrechen zum Opfer gefallen war.
    »Wer hat von der Trainingstour Ihres Mannes gewusst, Frau Richardt?«, fuhr Romy fort.
    Die Witwe zuckte mit den Achseln. »Er hat fast immer Samstagmorgen trainiert – mal ist er gejoggt, mal mit dem Rad unterwegs gewesen. Ich denke, das wissen alle, die ihn kennen.«
    Romy nickte. »Wie haben Sie den heutigen Tag verbracht, Frau Richardt?«
    Die Witwe sah sie erstaunt an. »Ist die Frage ernst gemeint?« Dann lachte sie unfroh auf und winkte ab. »Schon gut – Sie müssen das wohl fragen.«
    »So ist es, und wir müssen es sogar überprüfen – reine Routine.«
    »Reine Routine …«, wiederholte sie. »Nun, ich war zu Hause, habe lange geschlafen, nachdem ich in der letzten Nacht kaum ein Auge zugemacht hatte, und mich dann um meine Kinder gekümmert. Gewartet. Mich abzulenken versucht …«
    »Und gestern?«
    »Gestern?«
    »Nachdem Sie mit der Polizei gesprochen hatten.«
    »Ach so. Ich war abends mit einer Freundin im Kino. Die Kinder hatte ich zu meinen Eltern gebracht. Die Warterei war zermürbend – ich wollte mich ablenken«, schob sie eilig hinterher.
    Ablenken, wiederholte Romy stumm. Nun gut. Warumauch nicht? Jeder Mensch reagiert anders in Ausnahme- und Stresssituationen. Kasper gab ihr ein unauffälliges Zeichen mit der Hand. Seiner Ansicht nach sollte die Befragung fürs Erste genügen. Wahrscheinlich hatte er recht. Im Flur waren plötzlich wispernde Kinderstimmen zu hören.
    »Sie sind uns gleich los, Frau Richardt«, versicherte Romy, als die Witwe nervös zur Tür blickte und erneut ihre Hände zu kneten begann. »Nur noch ein paar Kleinigkeiten, damit wir unverzüglich mit den Ermittlungen anfangen können: Wir benötigen Namen und Adressen von Freunden, Familienangehörigen, Sportkollegen, Geschäftspartnern ihres Mannes und ein aktuelles Foto von ihm. Außerdem bitte ich Sie um die Kontaktdaten Ihrer Eltern und der Freundin, mit der Sie unterwegs waren.«
    Vera Richardt stand sofort auf. »Natürlich. Kein Problem.«
    »Und es wäre hilfreich, wenn Sie uns seine Handynummer sowie den Mobilfunkanbieter aufschreiben und uns seinen PC mitgeben könnten«, fügte Romy hinzu, während sie sich ebenfalls erhob.
    »Kai hat sich gerade einen neuen Laptop für zu Hause gekauft«, erklärte Vera Richardt bereitwillig. »Er wollte ihn am Wochenende einrichten.« Sie runzelte die Stirn. »Ich glaube, er hat bereits am Freitagabend damit angefangen. Er ist in seinem Büro unterm Dach.« Sie zeigte zur Decke und wandte sich zur Tür. »Warten Sie, ich hole ihn.« Damit eilte sie aus dem Zimmer.
    Romy warf Kasper einen fragenden Blick zu, den dieser achselzuckend zurückgab, während sie in die Diele gingen und warteten. Wieder waren die Stimmen der Kinder zu hören. Ein kleines Mädchen und ein älterer Junge, erinnerte Romy sich an Bittners Hinweis.
    »Da darfst du nicht rein, Mama!«, rief der Junge empört. »Das ist Papas Arbeitszimmer.«
    Die Tür klappte. Einige Minuten später huschte die Witwe wieder die Treppe herunter und übergab Kommissar Schneider einen Laptop. Obenauf lag ein Farbfoto von ihrem Mann, an das seine Visitenkarte mit mehreren Telefonnummern sowie einem handschriftlichen Vermerk bezüglich des Mobilfunkanbieters geheftet war. Auf einem zweiten Notizzettel waren die gewünschten Adressdaten von Veras Eltern und ihrer Freundin akkurat aufgelistet.
    Die Aufnahme zeigte Richardt im enganliegenden Laufdress, das ihm hervorragend stand: Mit strahlendem Lächeln und blitzweißen Zähnen hielt er eine Medaille in die Kamera. Graue Augen, dunkelblondes kurz geschnittenes und sehr volles Haar, kräftiges Kinn, ein winziges Grübchen, harmonische Gesichtszüge, braungebrannt. Er wirkte jünger als Mitte vierzig. Ein Frauentyp. Ein Mann, dem auch Romy hinterherblicken würde, und zwar lange und interessiert.
    »Und die

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