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Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Hafenmord - ein Rügen-Krimi

Titel: Hafenmord - ein Rügen-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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Maschine startete, und gab das Kennzeichen an Max durch, bevor sie dem Motorrad in großem Abstand folgte.
    Der Mann fuhr Richtung Süden aus Buschvitz heraus, folgte anschließend der B 196 nach Bergen, um dann die L 301 nach Putbus zu nehmen, der weißen Stadt.
    Max meldete sich, als Romy ungefähr zehn Minuten unterwegs war. »Christoph Albrecht, wohnhaft in Putbus«, sagte er mit gewichtiger Stimme. »Der Mann, der jetzt Kai Richardts Geschäfte führt.«
    »Jag ihn mal durch den Computer«, sagte Romy, die ziemlich verblüfft war und irgendwie nicht an das klassische Motiv glauben wollte. Aber das war natürlich kein Argument. »Und vervollständige die Angaben für den Durchsuchungsbeschluss. Seine Wohnung muss auch unter die Lupe genommen werden.«
    »Mach ich.«
    »Und dann gehst du schlafen.«
    »Na ja …«
    »Das ist eine dienstliche Anordnung«, sagte Romy energisch. »Ich fahre jetzt auch nach Hause.«
    »Ich will nur noch ein paar Daten ergänzen.«
    »Max …«
    »Noch eine Stunde, dann haue ich mich aufs Ohr.«
    »Na schön. Wir sehen uns morgen.«
    Sie unterbrach die Verbindung und machte sich auf den Heimweg. Als sie in Binz eintraf, war es nach dreiundzwanzig Uhr, und ihr Kopf summte.
    Der Anrufbeantworter blinkte, aber sie hatte keine Lust, ihn abzuhören. Falsch – sie hatte keine Kraft mehr, etwas aufzunehmen. Sie nahm eine heiße Dusche und stellte den Wecker auf halb sechs. Um sieben Uhr begann die Einsatzbesprechung, und sie hoffte, dass sie müde genug war, um gar nicht mehr mitzubekommen, was ihr unruhiger Geist noch alles anzumerken hatte. Als sie die Bettdecke über ihre Schulter zog, begann der Regen gegen die Scheiben zu prasseln. Was für ein tröstliches Geräusch! Manche Wünsche erfüllte der liebe Gott sofort.
     
    Christoph Albrecht war auf den ersten Blick völlig sauber – und auch auf den zweiten. Max übernahm die Grunddaten in seine Tabelle und widmete sich dann wieder den Recherchen zum Lebenslauf der Witwe.
    Vera Richardt, geborene Sanddorn, vierzig Jahre alt, stammte aus Grimmen in Vorpommern. Die Stadt lag dreißig Kilometer südlich von Stralsund und gut fünfundzwanzig westlich von Greifswald, wo sie Anfang der neunziger Jahre eine kaufmännische Ausbildung absolviert hatte. Als ihre Eltern vor fünfzehn Jahren ein Sanitätshaus in Bergen übernahmen, war die Tochter ihnen kurz darauf nach Rügen gefolgt, wo sie zunächst in einer Baufirma in Sassnitz und später in einem Touristikunternehmen arbeitete. 2003 heiratete sie Kai Richardt – seitdem widmete sie sich Haus und Kindern.
    Nicht gerade eine aufregende Biographie, stellte Max fest. Er loggte sich bei Stayfriends ein, um zu überprüfen, ob Vera in dem Schulfreunde-Portal Spuren hinterlassen hatte, und wurde in ihrer Berufsschulklasse fündig. Mehrere Porträts und Klassenaufnahmen, die bei Zeugnis- und Abschlussfeiern, aber auch bei privaten Anlässen entstanden waren, umrahmten die Aktivitäten.
    Max notierte sich die akkurat aufgelisteten Namen ihrer Mitstreiter und stellte fest, dass Vera ihre Ausbildung mit Auszeichnung beendet hatte. In ihrem Profil war darüber hinaus festgehalten, dass sie zusätzlich einen Computerkurs besucht und dort mit hervorragenden Leistungen auf sich aufmerksam gemacht hatte.
    Max pfiff durch die Zähne. Das war ja mal eine Nachricht.
     
    Nach den müden und blassen Gesichtern zu urteilen, hatte niemand besonders gut oder ausreichend geschlafen. Max war noch unterwegs, er hatte Romy jedoch einige Notizen auf den Schreibtisch gelegt, die sie eilig überflog und dann mit leisem Lächeln zu ihren Unterlagen packte.
    Während Fine Kaffee verteilte und mit der Staatsanwaltschaft in Stralsund telefonierte, sprach Buhl sich mit seinen Leuten ab, und Romy informierte Kasper in Stichpunkten über ihre Gespräche mit der Lübecker Polizei und Breders erste Recherche-Ergebnisse zu Vera Richardt. Dann schlug sie vor, gleichzeitig in Putbus und bei der Witwe vor der Tür zu stehen.
    »Wir haben zu wenig Leute und zu wenig Zeit, um zwei Einsätze sinnvoll und präzise zu koordinieren«, gab Kasper zu bedenken. »Außerdem kannst du wegen einiger Telefonate und einem abendlichen Treffen nicht von einer festen Beziehung ausgehen, die zudem noch mit dem Mord an Kai …«
    »Doch, das kann ich, und das tue ich auch«, entgegnete Romy und hob das Kinn. Rote Rosen, dachte sie plötzlich. Garantiert sind die von dem Motorradfahrer gewesen. »Aber hast du einen Gegenvorschlag?«
    »Habe ich. Wir

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