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Hahn, Nikola

Hahn, Nikola

Titel: Hahn, Nikola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Farbe von Kristall
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sagen
konnte.«
    »Wissen
Sie schon, wann der Prozeß gegen Herrn Heynel beginnen wird?«
    »Wahrscheinlich
Anfang November. Wie es aussieht, ist es seinem Verteidiger gelungen, die
legale Herkunft seines Vermögens zu belegen. Allerdings wird ihm das nichts
nützen, wenn er wegen Mordes verurteilt wird. Im Fall Wennecke stehen die
Chancen nicht schlecht.«
    »Und im
Fall von Richard?«
    »Es
gibt Indizien, die ein Richter genausogut zugunsten wie zuungunsten des
Angeklagten würdigen kann. Ganz ehrlich: Ich kann mir nicht vorstellen, daß
Martin Heynel es alleine war. Diese Frau, die er aus dem Präsidium gelassen hat
    »Sie
glauben, es war Zilly?«
    Heiner
nickte. »Ich werde das Gefühl nicht los, daß sie irgend etwas mit dem Tod Ihres
Mannes zu tun hat.«
    »Ich habe
wieder ein anonymes Schreiben bekommen.« Lächelnd nahm sie den Brief aus ihrem
Schreibtisch. »Mit gleicher Post erhielt ich eine Karte von Karl Hopf aus
London. An einen
    Zufall
mag ich nicht glauben. Zumal wir über die Thematik gesprochen hatten.«
    Heiner
sah sie fragend an. Victoria zeigte auf die Schale, in der der Kristall lag. »Irrtum
ist Farbe, Wahrheit Licht. Für ihn war es von Anfang an nur ein Spiel. Und
wenn ich mich nicht sehr täusche, war das der letzte Akkord.« Sie zerriß den
Brief und warf ihn in den Kamin. »Wie geht es Helena?«
    »Sie
spricht viel von ihrem Zuhause am Meer.«
    Andreas
Hortacker kam herein. »Guten Abend, Herr Braun. Möchten Sie Victoria und mich
begleiten? Wir gehen in die Oper.«
    Heiner
lächelte. »Ich glaube, mit meiner Garderobe bin ich im Orpheum besser
aufgehoben.« Er sah auf die Uhr. »Ich muß nach Hause. Helena wartet sicher
schon.«
    »Schade.«
Victoria wurde rot, als sie merkte, daß sie es laut gesagt hatte. »Ich meine
natürlich... Es hätte mich gefreut, wenn Sie mitgekommen wären.«
    Heiner
nahm ihre Hand und deutete einen Kuß an. »Besuchen Sie mich bei Gelegenheit
mal wieder, ja?«
    »So«,
sagte Kommissar Beck am nächsten Morgen. »Stuttgart will Sie abwerben?«
    »Ich
habe bereits zugesagt«, entgegnete Laura.
    »Das ist
schade. Warum schauen Sie so entsetzt?«
    »Nicht
entsetzt, ungläubig.«
    Er
lächelte. »Ich weiß professionelle Arbeit zu schätzen. Ich hätte ein gutes Wort
für Sie eingelegt.«
    »Das
ehrt Sie, Herr Beck. Aber ich freue mich auf die Aufgabe in Stuttgart. Fräulein
Arendt will sich verstärkt dem Kampf gegen den Kinderhandel widmen, und sie
braucht dringend Unterstützung. Sicher ist es erfolgversprechender, zu zweit
vorzugehen als alleine gegen Windmühlen zu kämpfen.«
    »Sie
haben die Frankfurter Mühlen ordentlich ins Rotieren gebracht, wenn ich mir die
Bemerkung erlauben darf.«
    Laura
lächelte. »Paul Heusohn würde gerne wieder mit Ihnen arbeiten. Allerdings müßte
die Initiative von Ihnen ausgehen, da der Junge sich im Leben nie trauen würde,
Sie zu fragen.«
    »Danke
für den Hinweis.«
    »Paul
war der einzige von uns, der nie einen Zweifel an Ihrer Integrität hatte.«
    Er
sagte nichts, aber sie sah, daß er sich freute. Er räusperte sich. »Auch ich
habe in der Sache Fehler gemacht. Aber wir haben daraus gelernt, nicht wahr?
Ich wünsche Ihnen alles Gute.«
    »So
bald sind Sie mich noch nicht los, Herr Kommissar.«
    »Das
kommt mir durchaus nicht ungelegen«, erwiderte er, und sie konnte nicht mehr
verstehen, daß sie ihn früher abstoßend gefunden hatte.
    Am Tag
nach dem Opernbesuch kam Andreas Hortacker wie gewohnt spät von der Arbeit. Er
klopfte an Vickis Tür, aber niemand antwortete. Er ging ins Zimmer. Die
Nachtbeleuchtung brannte. Vicki schlief. Auf der Konsole neben dem Bett stand
eine gerahmte Photographie von Richard Biddling. Andreas legte eine in
Seidenpapier eingeschlagene Schachtel daneben. Er setzte sich zu Vicki ans Bett
und strich ihr behutsam eine Locke aus der Stirn. Plötzlich mußte er niesen.
Sie fuhr hoch. »Was tust du hier?«
    Er
stand auf. »Verzeih. Ich wollte dich nicht wecken.«
    »Holst
du dir heimlich, was ich dir freiwillig nicht gebe?«
    »Bitte,
du mißverstehst
    »Mir
ist bekannt, daß ich meinem Ehemann gegenüber Pflichten habe!« Sie schlug die
Decke zurück. »Nimm endlich, was dir zusteht. Aber erwarte nicht, daß ich dabei
Gefühle heuchle, die ich nicht habe.«
    »Ich
bin bereit zu warten.«
    »Worauf?«
    »Ich
weiß, daß du mich nicht liebst. Doch ich hoffe, daß du
    mich
eines Tages wenigstens ein bißchen gernhast.«
    Sie zog
ihr Nachthemd aus. »Es wäre gut, wenn du deine Zeit nicht länger

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