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Halbgeist: Roman

Halbgeist: Roman

Titel: Halbgeist: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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ist.«
    Ebenfalls korrekt.
    »Wer immer es ist, er hat eine ungeheure Menge an persönlichen Informationen über mich. Sogar Informationen über Dinge, von denen nicht einmal ich wusste, die jedoch meine Vorgesetzten für mich im Sinn haben.«
    Angenommen, Sie schenken diesen Geschichten Glauben - ein riskantes Unternehmen, bedenkt man, dass der fragliche Kriminelle alles sagen könnte, nur um Sie aus der Bahn zu werfen -, so ist das für uns keine Überraschung. Sie sind hier, um eine Verhaftung vorzunehmen. Ihr Saboteur hätte viel Zeit gehabt, um die bedeutenden Informationssammlungspotenziale unserer schurkischen Intelligenzen zu befragen und eine umfassende Menge der Informationen zu erhalten, die über Sie bereits gespeichert wurden. Und mit diesen Informationen wäre der Saboteur imstande gewesen, einen eindrucksvollen Feldzug auf dem Gebiet der psychologischen Kriegsführung zu inszenieren, um Sie zu zwingen, den Fall abzugeben.
    »Diese Hassmails, die ich erhalten habe, und der Anschlag auf mein Leben kommen mir nicht so vor, als handele es sich bei ihnen lediglich um strategische Maßnahmen. Das alles sieht mir eher nach Besessenheit aus.«
    Richtig. Aber wäre das nicht inkompatibel mit der Art von Verstand, die in der Lage ist, solche Verbrechen zu ersinnen? In menschlichen Begriffen: Dieses Individuum ist gebrochen, und zwar in einer Weise, in der Sie nur belastet sind. Wenn er oder sie das im Zuge der Nachforschungen über den Ermittler, der auf dem Weg zur Station und seiner dortigen Untersuchung ist, realisiert, dann könnte der daraus folgende Groll das obsessive Potenzial der verantwortlichen wahnhaften Symptomatik nur verstärken.
    Na wunderbar. Ich trat offenbar gegen jemanden an, gegen den ich aussah wie ein Ausbund an geistiger Gesundheit. »Und diese andere Stimme, die ich da oben gehört habe? Die sich angehört hat wie die von meinem Vorgesetzten, Artis Bringen?«
    Das waren wir. Wir nahmen an, Sie würden auf eine Anordnung von ihm besonders schnell reagieren.
    Auf einer zutiefst persönlichen Ebene machte es mir zu schaffen, dass sie vermutlich recht hatten. »Damit hätten Sie sich nicht aufhalten müssen. Sie hätten mir Hilfe schicken oder jemanden rufen können.«
    Das hätten wir tun können, aber damit hätten wir einen direkten Konflikt mit unseren schurkischen Intelligenzen herbeigeführt. Es waren, wie wir bereits sagten, politische Empfindlichkeiten betroffen, die diese Vorgehensweise nicht ratsam erscheinen ließen. Es reichte, Sie ausreichend zu erschrecken, um Sie zu wecken, und Ihnen so die Chance zu geben, sich selbst der Situation anzunehmen.
    »Ich wäre beinahe gestorben.«
    Das hätte uns betrübt. Aber die ganze Angelegenheit musste auf einen Konflikt zwischen menschlichen Wesen beschränkt bleiben.
    Gutes Argument. Ich brauchte einen Gegner, den ich anfassen konnte. »Sie kennen den Namen.«
    Selbstverständlich.
    »Dann, um Jujes willen, verraten Sie ihn mir!«
    Wir haben Ihnen bereits geholfen, Counselor. Wir haben Sie vor drohenden Anschlägen auf Ihr Leben gewarnt. Wir haben mit Ihnen gesprochen, mit der Stimme Ihres unmittelbaren Vorgesetzten, um Sie zu alarmieren, als ein solcher Anschlag stattgefunden hat. Wir haben interveniert, als Sie unseren guten Willen mit diesem Gleitermanöver auf die Probe gestellt haben. Wir haben Ihnen ein kleines Geschenk gemacht und hart daran gearbeitet, Ihnen ein weiteres zu liefern. Wir beabsichtigen, Ihnen eine noch größere Wohltat zukommen zu lassen, wenn diese Angelegenheit hinter uns liegt. Wir haben all diese Schritte unternommen, weil wir in Ihnen ein wichtiges menschliches Wesen sehen, dessen Wünsche und Begierden die unseren spiegeln; daher auch unsere vorausgehende Beobachtung, derzufolge wir viel gemeinsam haben. Wir freuen uns darauf, all das später ausgiebig mit Ihnen zu diskutieren. Aber im Augenblick hält uns die politische Problematik dieser Angelegenheit davon ab, Ihnen einen Namen zu liefern. So angenehm das für Sie wäre, es gibt in uns zu viele neutrale Faktionen, die die Ereignisse verfolgen und großes Interesse an einer natürlichen Auflösung haben. Diese Faktionen würden Einwände erheben, würden wir die Grenzen unserer eigenen rechtmäßigen Beteiligung übertreten. Wir sind folglich gezwungen, innerhalb dieser neutralen Grenzen zu agieren.
    »Also ist das im Grunde ein Spiel. Ich stehe in einer Arena und kämpfe um mein Leben.«
    Wie zumeist in diplomatischen Angelegenheiten. Da gibt es keinen

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