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Halbgeist: Roman

Halbgeist: Roman

Titel: Halbgeist: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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die geheimnisvollen Voraussetzungen erfüllten, welche die KIquelle für die Prozedur verlangte. Es gab keine dreitausend verlinkten Paare. Ich hatte davon gehört, dass einige sich beim Dip Corps dienstverpflichtet hatten, aber dies war das erste Mal, dass ich einem solchen Paar begegnete.
    Ich tippte mit dem Fingernagel an meine Zähne. »Mr. Lastogne sagte mir, dass Sie beide zu einem großen Teil für Cynthia Warmuths Einarbeitung vor Ort zuständig waren.«
    »Das war ich«, sagten die Porrinyards mit einer deutlichen Betonung des Singulars. »Allerdings hat Mo Lassiter auch ihren Beitrag dazu geleistet.«
    »Ja, diesen Namen habe ich schon gehört. Ist Mo ein Mann oder eine Frau?«
    »Eine Frau. Mo ist die Kurzform von Maureen.«
    Diese Mo Lassiter würde ich später treffen und befragen müssen. »Aber Sie haben eine Menge Zeit mit Warmuth verbracht. Welchen Eindruck hatten Sie von ihr?«
    »Sie war jung und hungrig. So erpicht darauf, andere zu verstehen, dass sie schon geradezu widerwärtig aufdringlich war.«
    »Ja. Ich hörte, Santiago hätte sie deswegen nicht ausstehen können. Inwiefern war sie aufdringlich?«
    »Was mich betrifft«, sagten die Porrinyards, »so hat sie ungehörig intime Fragen gestellt.«
    »Fragen wie meine?«
    »Nein. Sie versuchen nur, eine Verfassung zu verstehen, die Ihnen fremd ist. Ihre Neugier war ganz anders.«
    »Wie war sie?«
    Lastogne gab einen unfeinen Laut von sich. »Wirklich, Counselor, ich dachte, man hielte Sie für eine Art Wunderkind.«
    Mir war nicht klar, was so offensichtlich hätte sein sollen, aber Oscin und Skye ersparten mir die Mühe, mich danach zu erkundigen. »Sie war in erster Linie an den sexuellen Aspekten meiner Modifikation interessiert. Vor allem wollte sie wissen, wie es ist, wenn meine beiden Körperkomponenten einander lieben.«
    Nun, da sie es erwähnten ... »Das dürfte viele Leute interessieren.«
    »Was nur natürlich ist«, sagten die Porrinyards. »Aber Warmuth war aggressiv genug, auf ihre Nachfrage plastische Beschreibungen zu erwarten.«
    »Wenn ich das fragen darf: Was haben Sie ihr erzählt?«
    Schon reagierten sie gereizt. »Sind Sie wie sie, Counselor? Wünschen Sie eine detaillierte Beschreibung?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich möchte wissen, welche Art Antwort Sie ihr erteilt haben.«
    Die Porrinyards dachten über meine Frage nach und erkannten den Unterschied. »Ich habe ihr gesagt, dass es für mich exakt zweimal so schön ist wie für ein Paar isolierter einzelner Seelen, die den physischen Akt nur aus der Sicht jeweils einer Person interpretieren können. Aber das hat ihr lüsternes Interesse natürlich erst recht angeheizt. Sie hat sich mir mehr als nur einmal angeboten.«
    »Ihnen beiden?«
    »Mir«, korrigierten die Porrinyards.
    »Und Sie haben abgelehnt?«
    »Ja. Mir hat die Art nicht gefallen, wie sie es getan hat.«
    »Aber hätte Ihnen ihre Art gefallen, dann hätten Sie ja gesagt?«
    »Ich sage häufig ja«, meinten die Porrinyards. »Ich bin und bleibe eine Person, und ständig auf Sex mit mir selbst beschränkt zu sein, ist genauso deprimierend wie jede andere Beschränkung auf Masturbation. Darum bin ich immer daran interessiert, einen zusätzlichen Partner zu finden. Peyrin hier war einmal offen genug, solch eine Einladung anzunehmen ...«
    »Hallo«, intonierte Lastogne.
    »... aber sogar Santiago hat sie abgewiesen, ohne dabei allzu widerwärtig zu sein. Mich jedenfalls ziehen nur Leute an, die in der Lage sind zu verstehen, dass sie nur mit einer Person und nicht mit zweien Sex haben, ganz gleich wie viele Körper involviert sind. Cynthia Warmuth kam mir nie so vor, als wäre sie zu solch einer kognitiven Leistung fähig. Sie wollte mich nur ihrer Liste tiefer, bereichernder Erfahrungen hinzufügen. Das Letzte, was ich über sie weiß, ist, dass sie sich einige weniger anspruchsvolle Partner aussuchte und mindestens eine Verabredung mit Mr. Gibb hatte.«
    Gibbs besitzergreifende Reaktion auf Frauen, die in seinen persönlichen Orbit gerieten, war mir bereits aufgefallen. »War das eine dauerhafte Beziehung?«
    »Nein, ich glaube, Mr. Gibbs persönlicher Charmepegel hat nach kurzer Zeit seine übliche prophylaktische Wirkung erzielt.«
    »Ist Ihnen danach zwischen den beiden irgendeine Spannung aufgefallen?«
    »Mr. Gibb ist ein viel zu großer Idiot, um Anspannung gegenüber irgendjemandem aufzubauen.« Vereint gaben Oscin und Skye ein einzelnes verächtliches Schnauben von sich. »Wie es Warmuth ergangen ist,

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