Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Halbgeist: Roman

Halbgeist: Roman

Titel: Halbgeist: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
Vom Netzwerk:
dass ich bei meinen Ermittlungen nicht über irgendwelche Peinlichkeiten stolperte. Ich kotzte. »Unvollständig.«
    »Nichts Hilfreiches?«
    »Niemand hat gestanden, an einer mächtigen Beschwörung beteiligt zu sein, falls Sie das meinen. Ich fand interessanter, was die Leute nicht gesagt haben.«
    »So?«
    Ich rief die Porrinyards. »Oscin, Skye.«
    Skye war auf dem Frachtdeck zu sehr damit beschäftigt, sich um die Pakete zu kümmern, die wir aus dem Hangar mitgenommen hatten, um auch nur aufzublicken. Aber beide Porrinyards antworteten. Dieses Mal bildete die gemeinsame Stimme wieder einen Kompromiss ihrer Tonlagen. »Ja?«
    »Ich werde eine abgeschirmte Konversation mit Mr. Lastogne haben. Bitte stören Sie uns nicht.«
    »Verstanden«, sagten die Porrinyards.
    Ich löste den Zischschirm von meinem Gürtel und stellte ihn auf einen Radius ein, der Lastogne und mich erfasste. Ein sanftes Murmeln erfüllte die Luft um uns herum. Ich wartete, bis es die volle Lautstärke erreicht hatte, und sagte: »Punkt eins. Robin Fish.«
    Lastogne schien überrascht zu sein. »Was ist mit ihr?«
    »Die beiden anderen kamen aus Umgebungen in großer Höhe. Sie waren ausgebildet, erfahren und schienen für One One One hervorragend geeignet zu sein. Ihr Versagen widersprach allen vernünftigen Erwartungen. Aber Fish wurde trotz minimaler Qualifikation hierher berufen und bekam nur eine kurze und inadäquate Ausbildung, die lediglich einen ziemlich durchsichtigen Versuch darzustellen scheint, ihre Entsendung in diese Einrichtung zu rechtfertigen. Beim ersten Anzeichen von Ärger wurde sie aus der Umgebung herausgerissen und dazu verurteilt, sich buchstäblich jahrelang mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in weitgehender Isolation zufriedenzugeben. Ihre Anwesenheit stellt bereits eine Anomalie dar. Warum ist sie hier?«
    Lastogne zuckte mit den Schultern. »Das ist kein großes Geheimnis. Das Corps musste einige Lücken füllen und hat die meisten Posten mit qualifiziertem Personal besetzt. Der Rest der Leute war von der Stange. Man hat gehofft, sie ließen sich passend zurechtschneidern.«
    »Das scheint mir ein arg weiter Spagat zu sein von Leuten, die wie die Porrinyards hervorragend geeignet sind, bis hin zu jemandem, der dermaßen ungeeignet ist, sowohl in körperlicher wie in psychischer Hinsicht, wie Robin Fish. Hat es keine Kandidaten mit mittlerer Eignung gegeben?«
    Seine halbseitige Grimasse erwies sich als keineswegs fröhlicher als eine, die beide Seiten des Gesichts beanspruchte. »Wie kommen Sie darauf, dass es die nicht gegeben hat?«
    »Also gab es sie?«
    »Dies ist keine gewöhnliche Umgebung, Counselor. Hätten wir ausschließlich Leute ausgewählt, die sich nur dadurch qualifizieren, dass sie gut im Klettern und in Höhengymnastik sind, dann hätten uns etliche andere Fähigkeiten gefehlt, die wir hier brauchen. Wir hätten keine Linguisten, keine Biologen, keine Umweltanalysten; niemanden, der imstande wäre, unsere Hängematten zu warten, niemanden, der befähigt wäre, das Wohlbefinden der Brachiatoren zu beurteilen. Also gibt es hier mehrere Dutzend Dienstverpflichtete, deren Werdegang keinen Hinweis darauf bietet, dass sie irgendwie dazu geeignet wären, hier zu funktionieren. Es gibt sogar ein oder zwei Leute, die ihre prägenden Jahre auf planetarischem Flachland verbracht haben, ohne dass auch nur eine kleine Anhöhe ihnen den Blick auf den Horizont versperrt hätte, und die nie irgendeine Höhenlage auch nur gesehen haben, ehe sie zum Corps gestoßen sind. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, das Leben hier wäre ihnen leichtgefallen, aber sie alle haben sich besser mit den Umständen zurechtgefunden als die drei Personen im Hangar.«
    »Es kommt mir übertrieben vor, eine einfache Bürokraft wie Fish hier ganze zwei Jahre festzuhalten, ohne dass sie irgendeiner wichtigen Arbeit nachgeht. Umso mehr, da Mr. Gibb persönlich dafür gesorgt hat, dass sie hierher geschickt wurde.«
    Wieder zuckte er mit den Schultern. »Gibb ist ein bisschen heikel, wenn es um Versager geht oder darum, einen Fehler einzugestehen. Ich nehme an, er glaubt, wenn er Fish und ihre Freunde nur lange genug einpfercht, dann hören sie mit den Albernheiten auf, reißen sich zusammen und kehren zu uns zurück.«
    »Glauben Sie das auch?«
    »Wenn Sie mich fragen, wird das nicht passieren. Leute, die auseinanderfallen, kann man vielleicht wieder zusammensetzen, aber sie reagieren anschließend meist nur noch empfindlicher als

Weitere Kostenlose Bücher