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Halbmondnacht

Halbmondnacht

Titel: Halbmondnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Carlson
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es nicht konnte. Immerhin musste sie eine wütende Werkatze mitschleifen, und Rourke würde ihr einen Kampf liefern, der sich gewaschen hatte, wenn er ihren Bannspruch erst einmal gebrochen hätte. Göttinnen waren in der Lage zu fliegen, aber die Zeitspanne, die sie in der Luft verbringen konnten, hatte sicherlich ihre Grenzen. Ich war jedenfalls froh, dass sie mit ihrer Beute nach Norden und nicht nach Süden abgezogen war.
    » Mademoiselle , bei dieser Reise, seien Sie versichert, wird es nichts geben, das nicht schwierig ist«, bemerkte Eamon spitz. »Die Mondgöttin ist eine machtvolle Übernatürliche. Obendrein ist sie eine furchterregende Kriegerin. Wir dürfen uns glücklich schätzen, wenn wir mit dem Leben davonkommen.«
    Mir sträubten sich die Nackenhaare. Herrje, ein Besserwisser-Vampir mit Korinthenkacker-Allüren! Hoffentlich blieb das nicht die ganze Reise lang so. »Ich habe nicht davon gesprochen, dass es einfach würde, sie zu besiegen, Monsieur . Ich habe lediglich festgestellt, dass es kein allzu schwieriger Akt für uns ist, das Auto in Richtung Norden, zu lenken was wir im Übrigen jetzt auch tatsächlich tun sollten.«
    Beide Vampire starrten mich mit ausdruckslosen Gesichtern an. Bei einem Vampir heißt das, dass nicht die Andeutung eines Gefühls vorhanden war, der Blick leer, die Mimik totenstarr. Es war unheimlich. Die Geschwister sahen aus, als wären sie aus Stein gehauen.
    Na dann, alles klar. »Okay, genug geplaudert. Es wird Zeit, dass wir aufbrechen.« In voller Absicht beendete ich das nette Stelldichein, indem ich mich abwandte und den Hummer umrundete. In meinem Kopf hörte ich meine Wölfin schon unruhig fiepen. Endlich sollte es losgehen. Ich riss die Tür auf derFahrerseite auf und zog mich auf das Trittbrett hoch. Niemand außer mir hatte sich in Bewegung gesetzt. Die Wölfe waren nicht bereit dazu, ehe es nicht die Vampire täten. Ich stand also auf dem Trittbrett, blickte über das Wagendach hinweg auf die reglosen Gestalten und räusperte mich. »Der Plan lautet wie folgt: Wir fahren Richtung Norden«, erklärte ich. Flüchtig streifte mich der Gedanke, wo die beiden Vampire tagsüber wohl schlafen würden. Nicht mein Problem. »Wenn sich bei euch beiden irgendwas tut, was eine Planänderung fordert, gebt uns ein Zeichen. Wenn wir Probleme sehen, fahren wir rechts ran. Wie klingt das für euch?«
    »Es klingt annehmbar«, antwortete Eamon. »Wir erwarten euch am Ende der Straße.« Ohne vorherige Ankündigung stießen die zwei wie Geschosse hinauf in den Himmel, beinahe zu schnell, um ihrer Flugbahn mit den Augen zu folgen. Beinahe.
    »Tja, das ist jetzt ein bisschen vage, nicht wahr? ›Wir erwarten euch‹ klingt für meinen Geschmack zu sehr wie eine Textzeile aus einem billigen Horrorfilm.« Danny bewegte sich in Richtung Fondtür und kletterte neben den immer noch bewusstlosen Ray auf die Rückbank. »Ganz schön unheimlich, diese Vampire. Obwohl die Kleine eine süße Figur hat, mit ihrer schmalen Taille und so. Hast du ihre Augen gesehen, als sie in diesem Silbergrau geblitzt haben?«
    »Klar, du schaffst es sogar noch, an Vampiren etwas Liebenswertes zu entdecken.« Ohne zu murren, kletterte Tyler auf den Beifahrersitz. Ich wollte unbedingt ans Steuer. Um tatenlos neben meinem Bruder sitzen zu können, während er fuhr, war ich viel zu unruhig, und ich war erleichtert, dass wir deswegen nicht erst miteinander streiten mussten. »Mir kamen sie dieses Mal sogar noch mehr wie Ausgeburten der Hölle vor«, fuhr er fort. »Ihre Gesichter haben die Farbe von alten, ausgeblichenen Knochen, und sie riechen irgendwie verschimmelt. Die können sich doch unmöglich in der Öffentlichkeit zeigen. Wäre ich ein Menschund müsste auch nur einen kurzen Blick auf sie werfen, würde ich um mein Leben rennen.«
    »Ich glaube nicht, dass sie sich oft unter Menschen wagen, gemessen an der Tatsache, dass sie bei sich zu Hause dazu neigen, Pluder- oder Kniebundhosen und Kleider mit geschnürten Korsetts und Reifröcke zu tragen.« Ich schlug die Tür zu, was sich dank ihrer dem Wagen entsprechenden Übergröße als überraschend mühsam erwies, und drehte den Schlüssel im Zündschloss. Der Monstertruck röhrte auf wie ein Flugzeug kurz vor dem Abheben. »Eigentlich überrascht es mich, dass die Königin uns die beiden so bereitwillig zur Verfügung gestellt hat. Wenn wir derart eng zusammenarbeiten, ist es praktisch vorprogrammiert, dass wir dabei einige ihrer ach so gut gehüteten

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