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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Innerlich war sie ein zitterndes Nervenbündel. Sie hatte Jon niemals zuvor in einer so stillen, schrecklichen Wut erlebt. Aber trotzdem, dachte sie und warf trotzig den Kopf zurück, um ihn den Zuschauern zuliebe anzulächeln. Was kann er mir schon antun? Er war nicht der Typ, der seine Frau schlug. Der Vorschlag, mit ihr das Bett zu teilen, paßte doch vortrefflich in ihre Pläne. Warum hatte sie solche Angst?
    Als die Musik zu Ende war, legte ihr Mann auf betont warme Art den Arm um ihre Taille und geleitete sie durch die Menge. Nur Cathy konnte die Härte seiner Muskeln spüren, die sie festhielten. Mechanisch lächelte sie und warf den Männern, die immer noch um Tänze mit ihr baten, lustige Antworten zu. Die abschätzigen Blicke ihrer Konkurrentinnen beantwortete sie mit der angemessenen Reue. Innerlich rebellierte sie. Die verdammten alten Katzen, dachte sie, und lächelte weiter.
    Als Jon ging, um ihren Mantel zu holen, wäre Cathy beinahe fortgelaufen, um sich zu verstecken. Der Gedanke, eine halbe Stunde lang allein mit ihrem Mann in einer geschlossenen Kutsche zu sitzen, war ihr unerträglich. Sie hatte das Gefühl, als habe er irgendeine Strafe für sie auf Lager - aber welche? Während sie noch über die verschiedenen Möglichkeiten nachdachte, kehrte er mit ihrem Mantel zurück, und die Chance zur Flucht war vertan.
    Jon hielt liebevoll ihren Arm, als sie die Ingrams zum Abschied anlächelten. Sobald sie das Haus verlassen hatten, fiel das höfliche Lächeln wie eine Maske von seinem Gesicht. Sie hatte es gewußt. Er hatte irgendeine Strafe für sie parat. Das ärgerliche Glitzern in seinen Augen ließ keinen Zweifel darüber zu. Cathy hatte Herzklopfen, als er sie ohne ein Wort in die Kutsche hob und dann selbst hineinstieg. Er gab dem Kutscher das Zeichen zur Abfahrt.
    Das Innere der Kutsche wurde lediglich durch eine einzige Laterne beleuchtet. Cathy betrachtete das grimmige Gesicht ihres Mannes, als er ihr gegenüber Platz nahm. Seine Augen trafen ihre, und sein Mund verzog sich langsam zu einem Lächeln. Diese Grimasse gab ihm das Aussehen eines böswilligen Teufels.
    »Komm her, Weib«, sagte er sehr sanft. Als Cathy ihn nur aus großen, unsicheren Augen anstarrte, verschwand das Lächeln aus seinem Gesicht und machte Ärger Platz.
    »Ich sagte, komm her!«
    Der Befehl klang wie ein Peitschenschlag. Cathy befeuchtete nervös ihre Lippen mit der Zungenspitze. Jons wilder Blick war auf ihren Mund geheftet.
    »W-warum?« stammelte sie und rutschte noch weiter in die dicken Samtpolster zurück.
    »Ich werde dir das geben, was du dir nun schon seit  Wochen von mir gewünscht hast. Das wirst du doch sicher nicht leugnen?«
    »I-ich, wenn du vorhast, mich zu lieben, habe ich keine Einwände. Ich bin immer noch deine Frau und weiß, daß du gewisse Rechte hast.« Diese Worte hatten eigentlich kühl und vernünftig klingen sollen. Statt dessen waren sie mitleiderregend. Aus irgendeinem Grunde hatte sie eine unerklärliche Angst vor ihm. Er wußte es. Sie konnte ein kurzes, zufriedenes Aufblitzen in seinen Augen sehen.
    »Ja, die habe ich. Und ich habe vor, davon Gebrauch zu machen. Jetzt.« Seine Hand legte sich ganz selbstverständlich auf ihre. Dann riß er sie zu sich. Cathy fiel über sein Knie. Er zog sie herum, so daß sie zum Sitzen kam, und legte seine Hand um ihre Kehle. Er starrte in ihr blasses Gesicht.
    »Jon, bitte...«, flüsterte Cathy ängstlich, als sich sein Gesicht dem ihren näherte. »Warte...«
    »Leugnest du, daß du während der letzten Wochen versucht hast, mich ins Bett zu locken?« Er sagte diese Worte drohend direkt in ihr Ohr. »Und war dieser kleine, mißlungene Zwischenfall heute nacht nicht geplant, um mich eifersüchtig zu machen? Nun?«
    »Es war nicht so...«, protestierte Cathy schwach. Sie antwortete trotz ihrer zunehmenden Angst vor den härter werdenden Muskeln, auf denen sie saß.
    »War es nicht so?«
    Seine Augen senkten sich in ihre, und seine Lippen erstickten jedes weitere Wort.

16. Kapitel
    Jon war verloren. Er hatte es von dem Moment an gewußt, als er Cathy mit diesem Bubi auf der Veranda verschwinden sah. Die Eifersucht hatte seine Innereien durchdrungen, machtvoll und primitiv. Er hätte einen Mord begehen wollen, obwohl er ganz genau wußte, daß ihre gesamte Vorstellung nur einem einzigen Zweck gedient hatte. Nun, sie hatte ihr Ziel erreicht: Gegen seinen Willen war er hinter ihr her gegangen und hatte sich nur mit Mühe davon zurückhalten können,

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