Hale 1 Piraten der Liebe
verletzte Hand gewickelt, und das Blut sickerte bereits hindurch. Einen Moment lang hatte Cathy ein triumphierendes Gefühl. Was auch immer bei dieser Sache heute nacht herauskommen würde, er würde zumindest nicht vollkommen unversehrt davonkommen.
»Also hat der große, mutige Pirat die Tür abgeschlossen, nicht wahr?« provozierte sie ihn rücksichtslos und näherte sich der Ecke des Raumes, in der sie die Porzellanvase aufgestellt hatte. »Was ist los, Kapitän? Hattest du Angst, daß eine schwache Frau dich überwältigen könnte?«
Jon bewegte sich langsam auf sie zu, und seine Augen verhießen nichts Gutes. Auch darum kümmerte sich Cathy nicht. Jetzt war sie dran! Sie nahm die Porzellanvase und warf so schnell, daß Jon nicht einmal ausweichen konnte. Es traf ihn an der Schulter, und wieder taumelte er zurück. Cathy griff schnell nach einer neuen Waffe. Es war eines seiner Bücher. Wenn er das an den Kopf bekam, brauchte sie sich nicht mehr länger vor ihm zu fürchten!
»Laß das fallen, du kleines Biest!« brüllte Jon und machte einen Satz auf sie zu. Das Buch flog wirkungslos gegen seine harte Brust. Jetzt legten sich seine starken Arme um sie und drückten sie, bis sie kaum noch atmen konnte. Cathy trat und kratzte ihn, aber ihre nackten Füße konnten nichts an seinen muskulösen Beinen aus-richten. Ihre Nägel hatten mehr Erfolg. Bevor er noch seinen Kopf zurückriß, konnte sie ihm das Gesicht zerkratzen. Sie kämpfte wie wahnsinnig, als er sie jetzt quer durch den Raum schleifte und schrie ihn hysterisch an. Er schien von ihren Schimpfwörtern völlig unbeeindruckt zu sein. Er riß das Handtuch herunter und hielt sie vollkommen nackt in seinem Griff gefangen. Bevor sie noch wußte, wie ihr geschah, saß er auf einem der hölzernen Stühle und hatte sie übers Knie gelegt. Ihr langes, nasses Haar hing auf dem Fußboden, und ihr nacktes Hinterteil streckte sich wie ein Fragezeichen in die Luft.
»Ich denke, daß es Zeit wird, dir ein paar Manieren beizubringen, meine Lady«, sagte Jon, und ein harter Schlag patschte auf ihre Rückseite nieder. Cathy schnappte nach Luft, und schon fand seine Hand mit der Gewalt einer Peitsche ein zweites Mal ihr Ziel. Er schlug sie wieder und wieder. Nach kurzer Zeit schluchzte sie nur noch.
»Laß mich los, du Schwein«, brachte sie in offensichtlicher Verzweiflung heraus, aber die Hand schlug unerbittlich auf sie nieder und vertrieb ihr den letzten Stolz. Dachte er.
»Von nun an wirst du genau das tun, was ich dir sage, verstanden?« fragte er grimmig, während er seine Hand erneut hob.
Cathy sagte nichts. Wieder ein Schlag!
»Verstanden?« fragte er noch mal.
»Verstanden!« schrie Cathy wütend, während sie ihn in Gedanken zur Hölle wünschte. Er würde alle diese Entwürdigungen büßen müssen! Sie hatte ihren Stolz, und bald würde er tot zu ihren Füßen liegen, auch wenn es das letzte war, was sie noch sah!
»Wer ist der Herr?« fuhr er fort.
Cathy weigerte sich. Sie konnte nicht. Sie konnte es einfach nicht. Jon schlug sie wieder - noch härter als vorher - und Cathy wimmerte vor Schmerz.
»Ich warte«, sagte er drohend.
»Du bist ein Bastard!« schrie Cathy unter Schluchzen zur Antwort. Sie machte sich darauf gefaßt, daß er sie wieder schlagen würde. Aber zu ihrem Erstaunen ließ er sie los und schob sie einfach von seinen Knien auf den Boden, als er aufstand.
»Vergiß es nicht«, sagte er und ging zur Tür, um die Porzellanvase aufzuheben. Sie war in zwei Hälften zerbrochen. Er betrachtete sie grimmig und blickte sich dann in der Kabine um. Die Badewanne stand in einem großen See, und die Seife lag auf dem Boden neben dem Tisch. Die nasse Decke lag zerknüllt neben der Bank. An der Stelle, wo Jon sie fallen gelassen hatte, kauerte Cathy am Boden. Sie umschlang ihre Knie mit den Armen, um ihren Körper seinen Blicken zu entziehen. Ihre Augen glühten vor Haß, als sie zu ihm hoch starrte. Jon lächelte verächtlich über das Bild, das sie abgab. Es war wirklich Zeit, daß diese Hexe gezähmt wurde!
»Steh auf!« befahl er. Cathy sah ihn bewegungslos an.
»Das werde ich nicht!« maulte sie zurück.
»Ich sagte, steh auf!« donnerte Jons Stimme. Cathy fürchtete, daß er sie wieder schlagen würde, wenn sie nicht gehorchte.
»Ich kann nicht. Ich - ich habe keine Kleider an«, murmelte sie verzweifelt und wagte es nicht, ihm noch offen zu widersprechen.
»Wenn du jetzt nicht tust, was ich dir sage, wird es dir noch sehr, sehr leid
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