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Hale 1 Piraten der Liebe

Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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keine Zeit auf so unwichtige Dinge wie verletzte Schamgefühle verschwenden konnte.
    Cathys totale Hingabe an das Wohlbefinden des Kapitäns brachte ihr auch Freunde innerhalb der Mannschaft. Sie sprachen voller Respekt mit ihr, wenn sie herauf an Deck kam, um frische Luft zu schnappen. Ihr Verhalten hatte nichts mehr von der früheren Unverschämtheit. Dafür war Cathy sehr dankbar.
    Am sechsten Tag konnte Cathy sehen, daß Jons Krise ihren absoluten Höhepunkt erreicht hatte. Doktor Sandoz bestätigte das. Sein Fieber mußte fallen, oder er würde sterben. Der Doktor ordnete regelmäßige kalte Bäder und viele Gebete an. Cathy schnaubte ärgerlich, als er ging. Gebete waren eine gute Sache, wie sie gelegentlich festgestellt hatte. Einer von Marthas liebsten Sprüchen war, daß Gott besonders denen hilft, die sich selber helfen. Mit dieser Maxime im Kopf ließ Cathy nach Harry schicken. Sie sagte ihm, daß die ganze Mannschaft der >Margarita< nach Cadiz ausschwärmen sollte, um Eis zu beschaffen. Als Harry protestierte und meinte, daß in dieser ganzen spanischen Stadt kein Eis zu finden sei, hörte ihm Cathy nicht einmal zu. Wenn Jon weiterleben sollte, mußte sie seine Temperatur mit Eis senken. Der liebe Gott konnte ja dabei helfen, das Eis zu beschaffen.
    Das tat er auch. Harry kam in weniger als einer Stunde mit einem riesigen Eisblock zurück. Die Erleichterung stand Cathy ins Gesicht geschrieben.
    »Gott sei Dank! Es wird immer schlimmer! Komm hierher und hilf mir. « Cathy befahl Harry kleine Eisstücke von dem Block zu schlagen und sie in eine große Wanne mit Wasser zu werfen. Als das Wasser eiskalt war, mußte Harry ein Laken darin naß machen. Dann wickelten sie es um Jons fiebergeschüttelten Körper. Er stöhnte, aber Cathy wiederholte diese Operation ohne Unterlaß. Sie tauschte die Tücher aus, sobald Jons Körper sie erhitzt hatte. Es schienen Stunden zu vergehen, während sie auf diese Weise arbeiteten. Schließlich kündigten die kleinen Tropfen auf Jons Augenbrauen einen Schweißausbruch an.
    »Das Fieber ist gebrochen! « schrie Cathy und konnte kaum glauben, daß die winzigen Schweißtropfen echt waren. »Oh, Harry, das Fieber ist wirklich gebrochen! «
    Voller Freude sank sie in Harrys Arme. Sie legten sich automatisch um sie. Cathy brauchte nur einen kurzen Moment, um sich zu sammeln, und fuhr errötend zurück. Sie blickte plötzlich schüchtern zu Harry auf, und sein Gesicht erstaunte sie. Er sah sie mit purer Verehrung an, und seine Augen zeigten ihr, daß er sie liebte.
    »Laß mich gehen, Harry«, sagte Cathy völlig verstört über diese neue Komplikation.
    »Lady Catherine - Cathy... «, begann er. Cathy wußte, daß sie ihm das Wort abschneiden mußte, bevor die Situation außer Kontrolle geriet.
    »Du darfst Jon nicht vergessen, Harry«, sagte sie sanft und sank auf das Bett zurück, wobei sie versuchte, ihre Hände aus seinen zu befreien.
    »Jon«, wiederholte Harry nur. Dann fand er wieder zu sich. »Ja, der Kapitän. «
    »Ja, Jon, der Kapitän«, wiederholte sie mit sanfter Zurechtweisung. Ihre Augen warnten ihn vor jedem weiteren Wort. Nach einem Moment fielen seine Hände von ihr herunter.
    »Es tut mir leid. Bitte, vergib mir«, murmelte Harry und drehte sich dann auf dem Absatz um. Er verließ die Kabine. Cathy schüttelte den Kopf und beugte sich wieder über das Bett. Jon war immer noch bewußtlos, aber es schien ihm besser zu gehen. Wenn es nicht diese kleine Szene mit Harry gegeben hätte, wäre dies einer ihrer glücklichsten Tage gewesen, seitdem Jon krank geworden war. Warum mußte nur alles immer so kompliziert sein?
    Liebe war eine lustige Sache, sinnierte Cathy später, als sie an das Fenster trat. Sie konnte an den unmöglichsten Orten entstehen. Es war absurd, daß Harry, der sie so verachtet hatte, nun hilflos in sie verliebt sein sollte. Warum traf diese Anbetung in den Augen des einen Mannes bei ihr auf völlige Gleichgültigkeit, während die des anderen Mannes... Cathy schnappte nach Luft, als sie Jons graue Augen in Gedanken vor sich sah. Dann grinste sie. Niemals würde Jon eine Lady um ihre Gefühle anflehen. Er würde sie einfach einfordern, und wenn er sie nicht bekäme, würde er schrecklich wütend werden!
    »Cathy?« rief Jon schwach, wie so oft während der letzten Tage. Ihre Gegenwart war zwar niemals wirklich in seinen benebelten Geist gedrungen, aber er schien es zu genießen, wenn sie neben ihm saß und seine Hand hielt, oder seinen fiebrigen

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