Hale 1 Piraten der Liebe
dich nicht aufregen, weißt du. Du hast sehr hohes Fieber gehabt und...«
»Allein bei deinem Anblick rege ich mich sofort auf«, sagte er mit angehaltenem Atem, und seine Finger langten wieder nach ihrer Hand. Cathys Herz schlug sofort schneller, aber sie gab sich nicht der Wärme hin, die sie durchflutete. Statt dessen sprang sie auf und ging schnell zur Tür.
»Wo bleibt nur Petersham? « wunderte sie sich laut und verwünschte sich innerlich für diese unehrliche Frage, die ihre ganze plötzliche Nervosität enthüllte.
»Cathy... «, begann Jon, nur um dann abrupt innezuhalten, als Petersham in der Tür erschien und vorsichtig eine Schüssel mit dampfendem Brei vor sich hertrug. Hinter ihm trat Harry herein. Cathy nahm Petersham die Schüssel ab und stellte sie auf das Tischchen neben dem Bett. Auch die beiden Männer gingen zu dem Bett. Jon grinste sie schwach an.
»Ich muß Sie enttäuschen, Gentlemen, aber ich bin noch nicht tot. «
»Gott sei Dank! « Petershams Stimme war voller Wärme.
»Es ist gut, Sie wieder unter uns zu haben, Kapitän. « Harry griff nach Jons Hand und drückte sie so kräftig, daß Cathy sich gezwungen sah einzugreifen.
»Harry«, warnte sie. »Er wird wieder anfangen zu bluten, wenn du nicht vorsichtig bist. «
»O Verzeihung«, sagte Harry und ließ Jons Hand fallen, als hätte er sich plötzlich daran verbrannt. Jons Augen verengten sich ein wenig angesichts der Vertrautheit zwischen den beiden, aber er sagte nichts.
»Wie fühlen Sie sich? « fragte Petersham.
»Ich bin noch am Leben«, grunzte Jon.
»Er ist sehr schwach«, warf Cathy ein. »Und er muß jetzt diesen Brei essen und sich ausruhen. Wenn ihr uns entschuldigen wollt... «
»Natürlich! « Beide Männer reagierten sofort auf ihren Wink, schüttelten Jon noch einmal die Hand und gingen.
»Du bist jetzt eine kommandierende kleine Dame, nicht wahr?« fragte der Verletzte, als sie wieder allein waren. Er sah sie gedankenverloren an, während sie vorsichtig die Schüssel mit dem Brei hochnahm. Während sie so beschäftigt war, versuchte er sich aufzusetzen, fiel aber mit einem Stöhnen wieder zurück.
»O Gott, mein Bein!«
»Du darfst dich nicht bewegen«, sagte Cathy ihm ernst und setzte sich mit der Schüssel neben ihn. »Wenn du wieder anfängst zu bluten, kann dich das dein Leben kosten.«
»Und wie soll ich dann bitte essen?« fragte er mürrisch und war wegen seiner eigenen Hilflosigkeit sichtlich verstimmt.
»Genauso wie du bisher gegessen hast. Nämlich so.«
Sie rutschte hoch, bis sie hinter ihm saß und hob seinen Kopf vorsichtig auf ihren Schoß. Dann stopfte sie ein Kissen unter seinen Körper, so daß sein Gewicht überall gleichmäßig aufgefangen wurde. Er murrte widerstrebend, erlaubte es ihr aber, so mit ihm umzugehen, wie sie es wünschte.
»Wenn du jetzt bitte den Brei halten würdest«, sagte sie schließlich und stellte den Teller auf seinen Schoß. »Du kannst essen.«
Damit tauchte sie den Löffel in den dampfenden Matsch und hob ihn an seinen Mund. Jon drehte den Kopf herum, bis seine Augen die ihren fanden.
»Du willst mich allen Ernstes wie ein kleines Kind füttern?« fragte er ungläubig.
Cathy sah mahnend auf ihn herunter. »Ja, genau. Seit du krank bist, habe ich das jeden Tag gemacht. Wenn du Einwände hast, kann Petersham dich ja füttern. Aber du bist noch nicht stark genug, um alleine zu essen. Das würdest du sehr schnell merken.«
Jon starrte zu ihr hoch und lächelte plötzlich.
»Das nächste Mal, wenn ich einen weiblichen Gefangenen nehme, wird er hübsch, freundlich und schüchtern sein. «
»Sehr witzig«, sagte Cathy beleidigt, denn seine Erwähnung anderer weiblicher Gefangener gefiel ihr gar nicht. »Mach den Mund auf. «
Jon warf noch einen kurzen Blick auf sie. »Ja, meine Dame«, sagte er sanftmütig und öffnete den Mund.
Als der Brei aufgegessen war und die Schüssel beiseite gestellt, wollte sich Cathy schnell entziehen. Jon ergriff wieder ihren Nacken und hielt sie fest, während sein Mund zärtlich die Innenseite ihres Ellenbogens liebkoste.
»Verlaß mich nicht«, flüsterte er zärtlich.
»Ich muß. « Cathys Stimme war schwach, und sie versuchte gegen die wundervollen Gefühle, die seine warmen Lippen hervorriefen, anzukämpfen. »Du brauchst
Ruhe. «
»Bleib hier«, raunte er, und sein Mund glitt an der weichen Innenseite ihres Arms hinunter. »Du siehst aus, als hättest du auch etwas Ruhe nötig. Laß uns zusammen ruhen. «
»Jon«,
Weitere Kostenlose Bücher