Hale 1 Piraten der Liebe

Titel: Hale 1 Piraten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards

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wie ein Kind. Er verlangt ununterbrochene Aufmerksamkeit. «
    »Du bist selbst nicht mehr als ein Kind«, antwortete Harry scharf, und in seinen Augen stand Ärger. »Wenn ich von Anfang an gewußt hätte, wie jung, zart und unschuldig du warst, hätte ich es nicht zugelassen, daß Jon dich einfach nahm. Es war gemein, daß er sich an deiner Unschuld vergriffen hat! «
    Harrys unerwartete Offenheit erstaunte Cathy. Sie wußte natürlich, daß auch er die unschickliche Natur der Beziehung zwischen ihr und dem Kapitän kannte, wie jeder Mann auf diesem Schiff. Ihre ununterbrochene Anwesenheit in Jons Kabine ließ keinen Zweifel daran. Der Kapitän hatte viel für Frauen übrig, und vor seiner Verwundung hatte es nichts auf der Welt gegeben, das ihn davon abhalten konnte, sich an ihr zu vergreifen. Trotzdem war es ein Thema, über das sich nicht leicht reden ließ. Cathy wurde ein wenig rot, aber ihre Antwort war ziemlich ehrlich.
    »Du hättest ihn nicht davon abhalten können - von dem, was er getan hat. Und, wie du siehst, habe ich es überlebt. Eines Tages, wenn ich wieder zu Hause bin, wird mir diese Zeit wahrscheinlich nur noch wie ein unglaubliches Abenteuer erscheinen. «
    Cathy lächelte seltsam, während sie sprach, und dachte, daß sie wahrscheinlich nicht so bald nach Hause kommen würde. Jon sah nicht so aus, als würde er sich in der näheren Zukunft ihrer entledigen.
    »Die anderen Gefangenen wurden in Cadiz freigelassen«, sagte Harry plötzlich.
    »Ich weiß. « Cathy lächelte. »Ich hörte, wie Jon dir an dem Tag, an dem ich davonlief, sagte, du solltest dich darum kümmern. «
    »Also deshalb hast du es getan! Ich habe mich oft gefragt, ob du es wußtest. Es war auch damals zu spät... Nun, es war einfach zu spät. « Harry brach ab und wurde plötzlich rot.
    »Ja, das war es«, stimmte Cathy sanft zu, und ihre Augen ruhten auf dem weit entfernten Horizont.
    »Ich könnte ihn umbringen für das, was er dir angetan hat! « brach es aus Harry heraus. Angesichts ihrer Ruhe verlor er vollkommen die Kontrolle. »Er ist einer meiner ältesten Freunde, und ich könnte ihn wahrhaftig umbringen! «
    Einige aus der Mannschaft blickten sich nach ihnen um, denn sie waren über die unerwartete Lautstärke von Harrys Stimme überrascht. Als sie sahen, daß Cathy auf dem Achterdeck neben dem jungen zweiten Offizier stand, grinsten sie jedoch nur wissend. Es würde sicher ein neues Erdbeben geben, sobald der Kapitän Wind davon bekam, was zwischen den beiden vorging. Er war nicht der Mann, der seine Frau mit einem anderen teilte!
    Cathy bemerkte die wissenden Blicke, die die Männer ihr zuwarfen, und ärgerte sich plötzlich über Harry. Diese Vorliebe, die er für sie hatte, nahm langsam überhand! Sie betete darum, daß Jon Harrys Hingabe mit herablassender Ignoranz begegnen würde. Genau wie die Mannschaft machte sie sich keine Illusionen über Jons Reaktion, wenn er herausfände, daß Harry sich in sie verliebt hatte. Jon war ein gewalttätiger, besitzergreifender Mann, und wenn er seine volle Stärke wiedererlangt hatte, konnte er Harry leicht fertigmachen. Das würde er aller Wahrscheinlichkeit nach tun, sobald Harry sich auch nur im geringsten an Cathy vergreifen würde!
    »Es geht dich wirklich nichts an, Harry. « Sie wollte ihn zum Schweigen bringen, bevor Jon Wind von der Sache bekam.
    Harry starrte sie ungläubig an. »Du liebst ihn, nicht wahr? « fuhr er sie an. »Mein Gott, das kann ich einfach nicht glauben! Ich dachte, du wärest zu rein, zu vornehm... Aber er mußte dich ja unbedingt sofort ins Bett schleifen. Und du hast dich in das Schwein verliebt! Sag mir eins, Lady Catherine«, er betonte ihren Titel ganz besonders, »hättest du dich in mich verliebt, wenn ich zuerst mit dir geschlafen hätte? «
    Bevor Cathy noch nachdenken konnte, schlug sie ihm hart ins Gesicht. Als sie das Geflüster in der Mannschaft hörte, biß sie sich auf die Lippen. Jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Jon davon erfuhr, daß etwas zwischen ihr und Harry vorgegangen sein mußte! In einer so geschlossenen Gemeinschaft wie der >Margarita< verbreitete sich jede Neuigkeit wie ein Lauffeuer.
    »Entschuldige«, flüsterte Cathy bedauernd und eilte davon. Sie mußte wieder ruhiger werden, bevor Jon aufwachte.
    »Wo warst du? « fragte er scharf, sobald sie in die Kabine kam. Cathy bekämpfte den Wunsch, ihre kalten Hände gegen ihre heißen Wangen zu drücken. Wenn Jon irgendeinen Verdacht schöpfte, würde er