Hale 2 Freibeuter des Herzens
der je... «
»Mein Gott, kannst du nicht einmal ehrlich sein? « Seine Stimme klang hart. »Ich weiß von Harold, und ich habe mich damit abgefunden. Vielleicht hast du es sogar tatsächlich aus Liebe für mich getan, wie du ständig behauptet hast. Aber ich kann es nicht ertragen, wie du jedem Mann schöne Augen machst, der auch nur in deine Nähe kommt. Du hast jetzt schon mit jedem geilen Bock auf diesem Schiff geflirtet, und ich habe es satt, ständig den Aufpasser zu spielen. Ich habe mich schon seit längerem mit der Tatsache abgefunden, daß Frauen ebenso treu sind wie streunende Katzen, aber ich warne dich hiermit, daß ich diese Spielchen nicht länger mitmachen werde. Wenn ich dich dabei erwische, daß du mit einem anderen Mann im Bett liegst, werde ich ihn umbringen. Und dann werde ich dich mit Genuß soweit bringen, daß du dir wünschen wirst, du wärest nie geboren worden! «
»Wie kannst du es wagen, mich dermaßen zu beschuldigen? « erwiderte sie wütend, nachdem sie endlich ihre Sprache wiedergefunden hatte. »Wer glaubst du denn eigentlich, wer du bist? Du bist nicht mein Ehemann, falls du das vergessen hast! Das muß ich mir, Gott sei Dank, nicht länger von dir bieten lassen! Du bist krank, Jonathan Hale, und du tust mir leid! Du bist so eifersüchtig auf jeden Mann, der mich auch nur nach der Uhrzeit fragt, daß es schon krankhaft ist! «
»Krankhaft, ja? « grollte er und fuhr herum, um sie richtig anzusehen. »Gerade eben scheinst du aber noch anders darüber gedacht zu haben! «
»Du bist ein eingebildetes Schwein! « fauchte sie ihn an. »Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, daß ich so jedem meiner Liebhaber entgegenkomme? «
Diese Bemerkung war ihrer Wut entsprungen. Kaum hatte sie sie ausgesprochen, da bereute sie es auch bereits. Aber es war zu spät.
»Du gibst es also endlich zu? Die Wahrheit kommt immer ans Tageslicht, so sagt man doch, oder? Wieviele Männer hattest du denn, Cathy? Außer mir und Harold? Sag doch, hast du mir auf Woodham auch schon bei jeder Gelegenheit Hörner aufgesetzt? «
»Du dreckiger Bastard! « stieß Cathy aus, und ihre Hände verkrampften sich in dem Laken. Jon betrachtete sie fast schon voller Haß. Seine Gefühle für sie machten sein Leben zur Hölle!
»Geh mir aus den Augen! « befahl sie mit zitternder Stimme. »Ich habe dir nichts mehr zu sagen: du kannst glauben, was du willst. Gott sei Dank bin ich nicht mehr mit dir verheiratet! Ich könnte mir nichts Schlimmeres vorstellen, als den Rest meines Lebens an einen solchen brutalen, eifersüchtigen Menschen angekettet zu sein! «
Jons eisgraue Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Er erhob sich und ballte die Fäuste, als könnte er sich nur mit Mühe davor zurückhalten, ihr den Hals umzudrehen.
»Ach, das kannst du nicht? Dann laß dir gesagt sein, es ist weitaus schlimmer, mit einer Dirne verheiratet zu sein, die ihre Beine für jeden breit macht, der ihr über den Weg läuft. Und ich spreche aus Erfahrung! «
Cathy spürte, wie ihre Wangen brannten. Sie war so außer sich, daß sie kaum noch sprechen konnte.
»Offensichtlich handelst du nicht nach dem, was du predigst! « zischte sie, und ihre Augen blitzten mörderisch. »Du bist gerade der Richtige, um sich über Untreue auszulassen! Oder solltest du Sarita bereits vergessen haben? «
In ihrem Tonfall schwang verärgerter Triumph mit. Jon starrte sie einen Augenblick an, ohne zu sprechen. Dann verzog sich sein Gesicht zu einem Grinsen.
»Ach ja, Sarita«, murmelte er, wie in Gedanken. »Das war wirklich einmal eine hübsche, liebevolle... «
»Hinaus! « Cathy schrie ihm die Worte entgegen. In diesem Moment hätte es ihr große Freude bereitet, ihn mit einem Messer zu bearbeiten. Er stand nur da und sah sie grinsend an.
»Wie fühlt man sich denn, wenn man eifersüchtig ist, Liebling? « stichelte er leise. Er beobachtete sie mit gemeiner Befriedigung.
»Hinaus! « Ihre Augen schweiften suchend durch das Zimmer. Sie brauchte einen Gegenstand, der, wenn sie ihn ihm an den Kopf warf, ausreichend Schaden anrichtete. Jon, der gerade damit beschäftigt war, seine geborgten Hosen anzuziehen, interpretierte ihren Blick korrekt.
»Das würde ich dir nicht raten! « knurrte er und grinste wieder hämisch. »Es würde mir zuviel Freude bereiten, mich zu wehren. In diesem Augenblick täte ich nichts lieber, als dir das Genick zu brechen. «
»Schwein! « stieß sie aus und packte den nächstbesten Gegenstand, in diesem
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