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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Bord hingeben.
    Jon und Cathy bekamen die Kabine des Ersten Maats zugeteilt. Sie war klein und spartanisch eingerichtet, aber Cathy war dankbar dafür und brachte dies auch Mr. Corrigan gegenüber zum Ausdruck, der sie ihnen überlassen hatte. Für Virginia wurden Bettlaken zum Wickeln und Anziehen zur Verfügung gestellt, und Jon erhielt eine Uniform eines Mannes, der ungefähr seine Statur hatte. Cathy stellte jedoch ein kleines Problem dar. Frauenkleider gab es nicht an Bord, also mußte sie sich schließlich mit dem Ausgehanzug des Schiffsjungen begnügen. Die Hosen aus dunkelblauem Stoff flatterten ihr lose um die Beine, und das Hemd war aus einfachem, weißem Leinen, ohne irgendwelche Verzierungen, unter dem sich Cathys Brüste abzeichneten. Jon fielen fast die Augen aus den Höhlen, als er sie so zum erstenmal sah und verbot ihr, sich so unter der Mannschaft blicken zu lassen. Cathy tat so, als ob sie schmollte, um ihn zu ärgern, aber in Wirklichkeit verspürte sie kein Verlangen, sich so unter so viele Männer zu begeben. Schließlich lieh sie sich den weiten Umhang des Captains, damit Jon sie mit an Deck nehmen konnte, um Luft zu schnappen.
    Die Seeleute waren begeistert über das Glück, eine so hübsche Frau an Bord zu haben. Wann immer sie an Deck erschien, wurde sie zum Mittelpunkt ihrer Galanterien und ihrer bewundernden Blicke. Auch Virginia wurde zum Mittelpunkt der Bewunderung. Wann immer die beiden ihre Kabine verließen, war Jon nicht weit. Seine Anwesenheit allein ließ die meisten ihrer Arbeit nachgehen. Wenn seine grauen Augen auf einem der Matrosen ruhten, war es, als verspürte man den Hauch des Todes, hörte sie einmal einen Matrosen sagen. Als sie es Jon gegenüber lachend erwähnte, grinste er nicht einmal.
    Er war höflich, wenn sie allein waren, aber weder besonders gesprächig, noch außergewöhnlich liebe voll. Cathy fragte sich bereits, ob sie es sich nur eingebildet hatte, daß er ihr leidenschaftlich gestanden hatte, daß er sie liebte, oder ob er die Worte tatsächlich nur in der Hitze der Leidenschaft ausgestoßen hatte. Sie wollte ihn danach fragen, aber irgendwie ergab sich nie die Gelegenheit. Sie würde warten, bis sie wieder in England waren.
    Der einzige Ort, an dem Jon nicht nur kühl und höflich war, war auf der schmalen Pritsche, die sie teilten. Dort war er heiß und leidenschaftlich, wie Cathy ihn sich wünschte. Wenn er mit ihr schlief, verdrängte er alle ihre Gedanken in weite Ferne. Jedesmal verlor sie sich in den Wellen ihrer Leidenschaft und erlebte Gefühle, die sie in den Himmel entführten. Und wenn sie hinterher einschliefen, hielt er sie fest an sich gedrückt. Aber nie hörte sie Worte der Liebe von seinen Lippen, so sehr sie sich auch anstrengte.
    Je mehr sich die Victoria England näherte, um so öfter dachte Cathy an Dinge, die sie seit langem verdrängt hatte. Ganz vorne an stand Cray. Sie sehnte sich danach, ihn wiederzusehen, ihn in ihren Armen zu halten und ihm zu sagen, daß sie ihn liebte. Acht Monate waren seit ihrer Heirat mit Harold und jener verfluchten Hochzeitsreise vergangen. Würde Cray verstehen, daß sie ihn verlassen hatte, weil sie es mußte, nicht weil sie es wollte? Würde er sich überhaupt noch an sie erinnern? Und wie würde er über Virginia denken?
    Und ihr Vater. Wie es ihm wohl ging? Sie weigerte sich, daran zu denken, er könnte nicht mehr am Leben sein. Unter Masons pflegenden Händen mußte er wieder genesen sein.
    Harolds fleischiges Gesicht tauchte immer öfter vor ihren Augen auf, während sie sich dem Land näherten. Er war wie ein böser Geist, der sie in ihren Träu-men verfolgte. Sie erwähnte seinen Namen Jon gegenüber nicht, aber trotzdem war es ein Problem, mit dem sie sich befassen mußten. Ob es ihr gefiel oder nicht, sie war Harolds rechtmäßige Ehefrau. Bis dieses Problem gelöst war, blieb zwischen ihr und Jon eine unüberwindliche Mauer bestehen. Mehr als alles in der Welt, wollte sie Jons Frau sein und ihre beiden Kinder als seine anerkannt sehen, wollte sie mit ihm wieder glücklich in Woodham leben. Aber Harold war wie ein Fels, der den Weg blockierte.
    Eine Annullierung durchzudrücken, dürfte nicht allzu schwer sein, dachte sie voller Optimismus. Das Problem war, daß sie dazu nach England mußte; das nahm sie zumindest an. Andererseits wollte sie Jon so schnell wie möglich auf sicherem, amerikanischem Boden wissen. So lange die Möglichkeit bestand, daß man ihn erneut fing und ins Gefängnis warf,

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