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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Nach einem ungläubigen Blick richtete er sich auf und begann, auf sie zuzulaufen.
    Cathy zügelte das Pferd und wartete, bis er bei ihr angelangt war. Er war hagerer als damals, aber so braun gebrannt und gesund, daß er unbesiegbar wirkte. Mit seinem weiten, weißen Hemd, den gut sitzenden Hosen und dem Hut, den er leicht in den Nacken geschoben hatte, strahlte er eine männliche Kraft aus. Als er näher kam, konnte Cathy seine dunklen Bart-stoppeln und den altbekannten Glanz in seinen Augen erkennen, als er sie ansah.
    Ein schweres, fast trauriges Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Freude durchflutete Cathy auf einmal, aber sie verdrängte dieses Gefühl, so schnell es ging. Sie war hierher gekommen, um etwas zu erledigen, ermahnte sie sich: sie wollte diesem hartherzigen Monster eine Lektion erteilen, die er nie vergessen würde!
    »Lady Stanhope, nehme ich an? « meinte er leicht humorvoll, als er bei ihr angelangt war. Er blieb neben dem Einspänner stehen und hatte einen Fuß lässig auf die Stufe gestellt. Als er sich mit dem Arm auf seinem Knie abstützte, kam er ihr sehr nahe, so nahe, daß sie jede Pore seiner Haut erkennen konnte. Schluckend versuchte sie, den Anschein zu wahren, über allem zu stehen. Innerlich waren ihre Nerven zum Zerreißen gespannt.
    »Nicht mehr«, antwortete sie gefaßt und zwang sich, in seine grauen Augen zu blicken. »Die Ehe wurde annulliert. Ich bin wieder Lady Catherine Aldley. «
    »Ich verstehe. « Sein Lächeln wurde etwas breiter.
    »Die Papiere sind in meiner Tasche. Du kannst sie dir gerne ansehen, wenn du möchtest. Wie ich dir schon sagte, sie alle bestätigen den Grund für die Annullierung: unvollzogene Ehe. «
    »Daran habe ich keinen Zweifel. «
    Cathy starrte ihn ungläubig an und wagte es kaum, ihren Ohren zu trauen. Er zweifelte es nicht an? Was, in Gottes Namen, hatte er dann die ganze Zeit für ein Spiel getrieben?
    Jon interpretierte ihren ungläubigen Gesichtsausdruck richtig. Eine Augenbraue hob sich.
    »Sobald ich ein bißchen Abstand zu der ganzen Situation gewonnen hatte und in Ruhe über alles nachdenken konnte, wußte ich, daß ich ein blinder Narr gewesen war. Kannst du mir je verzeihen? «
    Cathy war fassungslos und konnte ihn nur anstarren. Nach allem, was er ihr angetan hatte, gab er jetzt einfach zu, daß er sich geirrt hatte? Ohne irgendwelche Beweise zu erhalten? Das konnte doch nicht wahr sein! Das würde sie nicht akzeptieren! Monatelang hatte er sie emotionell mißhandelt, und nun glaubte er, er konnte sich einfach entschuldigen und alles war vergessen? Nie im Leben!
    »Wie würdest du darüber denken, das einfache Lady Catherine Aldley für ein Mistreß Hale einzutauschen? « Sein Tonfall klang unbeschwert, aber seine Augen waren es nicht. Cathy kam sich vor wie eine Schauspielerin, die ihren Part auswendig gelernt hatte, und dann in das falsche Stück geraten war. Nichts lief so, wie sie es erwartet hatte.
    Als sie keine Antwort gab, warf Jon einen kurzen Blick über die Schulter.
    »Hier können wir nicht reden«, sagte er. »Rutsch ein Stück zur Seite. «
    Damit stieg er zu ihr hinauf und nahm ihr die Zügel aus ihren gefühllos gewordenen Händen. Gehorsam rutschte Cathy ein Stück zur Seite, um ihm Platz zu machen. Die Gedanken rasten in ihrem Kopf, und sie merkte kaum, daß sie losfuhren. Er hatte sich entschuldigt - und ihr einen Heiratsantrag gemacht. Es wäre so leicht, ihm zu vergeben - bis zum nächsten mal. Cathy mußte daran denken, wie er sich geweigert hatte, ihr zuzuhören, ihr zu glauben, als sie ihm nichts als die Wahrheit sagte, wie er sie behandelt hatte, wie er Virginia als Bastard bezeichnet und ihr Cray gestohlen hatte, und ihre Kraft kehrte langsam zurück.
    »Ich will dich nicht heiraten«, sagte sie schließlich. Jon sah sie eindringlich an, sagte aber nichts, bis ihr  Buggy zum Stehen gekommen war. Sie befanden sich inmitten eines weiteren, goldenen Feldes, nicht weit von einem Fluß entfernt. Eine einzelne Eiche stand etwas von ihnen entfernt. Sie waren völlig allein.
    »Warum nicht? « fragte Jon und drehte sich zu ihr. Cathy begann, sich über seinen ruhigen, vernünftigen Tonfall zu ärgern. Er wirkte auf sie wie ein geduldiger Vater, der seinem Kind etwas erklären wollte. Nun, sie war aber kein Kind, und das würde sie ihm auch begreiflich machen.
    »Womit soll ich anfangen? « Sie sah ihm direkt in die Augen. »Zunächst bin ich es leid, mit deiner Eifersucht zu leben. Ich habe dir nie auch nur den

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